Von: mk
Rom – „Das endgültige Scheitern des so genannten Zan-Gesetzes ist eine schallende Ohrfeige für alle Opfer von Diskriminierung. Es wurde eine große Chance vertan. Statt ein neues Kapitel der Zivilisation, wurde eines über schlechte Politik geschrieben.“ Dies betont Julia Unterberger, Vorsitzende der Autonomiegruppe, in einer Aussendung.
Die Hauptverantwortung tragen laut Unterberger die rechten Parteien, welche in der zuständigen Kommission monatelang Obstruktionspolitik betrieben und jetzt die Versenkung des Gesetzesentwurfes beantragt hätten. Aber auch die progressiven Kräfte hätten mehr tun müssen, um die Möglichkeit eines Kompromisses zu nutzen.
„Gemeinsam mit einigen anderen Kollegen habe ich mich immer dafür eingesetzt und diesbezüglich Abänderungsanträge eingebracht die keine Auswirkungen auf die Substanz des Gesetzes gehabt hätten. Für mich waren Zugeständnisse an das Mitte-Rechts-Bündnis notwendig, um die drohende Gefahr, dass das gesamte Gesetz versenkt wird, abzuwenden. Was nun ja leider geschehen ist“, so Unterberger.
Jeder müsse jetzt für seine Entscheidung die Verantwortung tragen. „Es ist aber absurd, dass für dieses Versagen der Politik die von Diskriminierung betroffenen Gruppierungen wie Frauen, Homosexuelle und Behinderte die Zeche zahlen müssen. In Italien gibt es nach wie vor keine angemessenen Vorschriften gegen Diskriminierung und die immer mehr um sich greifende Kultur des Hasses“, warnt Unterberger.