Von: mk
Bozen – Um den lokalen Konsum anzukurbeln und zu fördern, will der hds unter seinen Mitgliedsbetrieben eine Digitalisierungsoffensive starten. Doch Moment, da war doch was: Schnelles Internet wäre dafür praktisch. Die Corona-Krise hat die Schwächen im System offengelegt.
Der Online-Handel boomt in Zeiten von Covid-19 und die Südtiroler Wirtschaft musste daneben zuschauen. Bereits in der Ära Durnwalder wurde die Wichtigkeit des Themas verkannt und der Ausbau des Glasfasernetzes kam nur schleppend voran. Damals hat man noch lieber gebaut als vernetzt.
Schnelles und stabiles Internet beflügelt aber nicht nur die Wirtschaft. Gerade während des Lockdowns wurde deutlich: Das gesellschaftliche und kulturelle Leben – und nicht zuletzt die Schule – sind darauf angewiesen.
Leider hat es auch dort nicht immer geklappt: Der Bildungsserver blikk.it, über den Lehrpersonen beim Fernunterricht mit Schülern in Kontakt treten sollten, funktionierte zumindest am Anfang nur holprig. Wie die Verantwortlichen zugeben mussten, hielt die Infrastruktur 9.000 Zugriffen zur gleichen Zeit nicht stand.
Der Glasfaserausbau schreitet zwar voran, scheitert aber vor allem im ländlichen Bereich oft an der letzten Meile. Bis 5G Standard wird, vergehen noch Jahre.
Dabei braucht es schnelles Internet nicht nur, um sich das Unterhaltungsprogramm für die nächste Pandemie herunterzuladen. Vielmehr handelt es sich um eine Grundvoraussetzung für die Bürger. Es wird Zeit, im 21. Jahrhundert anzukommen.