Chaotische Szenen in französischer Hauptstadt

Zwei Tote in Frankreich nach Champions-League-Finale

Sonntag, 01. Juni 2025 | 13:58 Uhr

Von: APA/Reuters/dpa/sda/AFP

Die Ausschreitungen nach dem Champions-League-Sieg von Paris Saint-Germain (PSG) haben nach Angaben französischer Behörden in Frankreich zwei Menschen das Leben gekostet. Wie das Innenministerium am Sonntag mitteilte, wurden 192 Fußball-Fans und 22 Polizeibeamte verletzt. Bei Partys nach dem Sieg des französischen Hauptstadtvereins im Finale gegen den italienischen Fußballclub Inter Mailand wurden in Paris und anderen französischen Orten 559 Personen festgenommen.

In der französischen Hauptstadt starb ein Mann, der auf einem Motorroller unterwegs war, als er wenige Kilometer von den Champs-Elysées entfernt von einem Auto angefahren wurde. In der Stadt Dax im Südwesten Frankreichs wurde ein 17-Jähriger bei den Feiern niedergestochen und dabei tödlich verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Verletzter Polizist in Koma versetzt

In Coutance im Nordwesten des Landes wurde ein Polizist von einem Feuerwerkskörper am Auge getroffen und daraufhin in ein künstliches Koma versetzt. Dem Innenministerium zufolge wurden insgesamt 22 Sicherheitskräfte bei gewalttätigen Zusammenstößen verletzt, 18 davon in Paris. Unter den Fußballfans gab es demnach 192 Verletzte. Allein in Paris wurden 491 Personen festgenommen.

In Grenoble im Südosten Frankreichs wurden am Samstagabend vier Menschen verletzt, als ein Auto bei der Feier zum PSG-Sieg in eine Menschenmenge raste. Nach Angaben der Präfektur war der Fahrer nicht absichtlich in die Menge gefahren, sondern hatte die Kontrolle über den Wagen verloren.

Bei den Verletzten in Grenoble handelt es sich den Behörden zufolge um Mitglieder einer Familie. Zwei von ihnen seien schwer verletzt. Der Fahrer habe sich selbst der Polizei gestellt und befinde sich in Polizeigewahrsam.

Plünderungen in Paris

Auf dem berühmten Boulevard Champs Élysées mit seinen zahlreichen Luxusgeschäften wurden den Behörden zufolge Bushaltestellen zerstört und Wurfgeschosse auf die Bereitschaftspolizei geschleudert. Die Beamten hätten Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt, um die Menschenmassen zurückzudrängen. Das Innenministerium meldete zudem Hunderte von Bränden. Mehr als 200 Fahrzeuge seien in Flammen aufgegangen. Es seien 22 Mitglieder der Sicherheitskräfte und sieben Feuerwehrleute verletzt worden.

Auch in der Nähe des Prinzenparks, wo sich Zehntausende Fußballfans zum Public Viewing versammelt hatten, kam es zu Randalen. Die Einsatzkräfte wurden teils mit Feuerwerkskörpern beschossen und gingen ihrerseits mit Tränengas gegen Krawallmacher vor. Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau schrieb auf X von “Barbaren”, die Einsatzkräfte provoziert hätten. Später teilte er einen Aufruf des Pariser Clubs an alle Fans, sich respektvoll und friedlich zu verhalten.

Keine größeren Ausschreitungen in München

In München, der Stadt des Endspiels, blieb es nach der Partie trotz kleinerer Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Fans weitgehend friedlich. Der überwiegende Teil der Anhänger habe sich fair benommen und nicht randaliert, teilte die Polizei mit. Zwar habe es 15 vorläufige Festnahmen gegeben, etwa wegen Hausfriedensbruch. Größere Vorfälle blieben aber aus, wie ein Polizeisprecher sagte.

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