Dominic Thiem schrieb nach langem wieder bei einem Major an

Auftaktsiege von Thiem und Ofner bei den Tennis-US-Open

Montag, 28. August 2023 | 22:52 Uhr

Von: apa

Die “Stallkollegen” Dominic Thiem und Sebastian Ofner stehen bei den Tennis-US-Open in Runde zwei. Für Thiem ist ein 6:3,6:2,6:4 gegen den Kasachen Alexander Bublik (Nr. 25) sein erster Major-Matchsieg seit den Australian Open 2021 bzw. nach seiner Handgelenksblessur. Ofner besiegte beim US-Open-Debüt den Portugiesen Nuno Borges 7:6(5),3:6,7:6(7),6:4. Für Thiem geht es nun gegen Ben Shelton, für Ofner mit Frances Tiafoe (10) ebenso gegen einen US-Amerikaner.

Thiem war in der vergangenen Woche wegen “einer Art Gastritis” angeschlagen gewesen und musste daher auf sein Antreten beim ATP-Turnier in Winston-Salem verzichten. Am Wochenende erklärte sich der 29-Jährige für das Duell mit dem unorthodox spielenden Bublik aber bereit. Der kam dann mit seinen Mätzchen nicht so zur Geltung wie gewünscht, Thiem wiederum behielt die Nerven und spielte die Partie trocken herunter. Im dritten Satz musste er seinem Gegner noch ein Rebreak zugestehen, servierte dann aber nach 1:52 Stunden aus.

“Dieser Sieg ist sehr speziell”, sagte Thiem auf dem Platz und bezog sich damit auch auf seinen US-Open-Triumph 2020. “Es bedeutet sehr viel für mich, dass der erste Grand-Slam-Sieg gerade hier passiert ist. Ich hätte mir dafür keinen besseren Platz aussuchen können. Ich bin super, super-happy.” Thiem hob auch den Unterschied zu vor drei Jahren hervor, als er vor leeren Rängen im Finale triumphierte und betonte, dass ihm das zu Monatsbeginn erreichte Kitzbühel-Finale viel Selbstvertrauen gegeben habe. “Ich bin zurück in der Spur. Mein Spiel ist zurück.”

Bublik ist u.a. für seien zahlreichen Stopps bekannt, und ein solcher missglückter bescherte Thiem sein erstes Break. Zwar musste Österreichs Nummer zwei per verschlagener Vorhand postwendend das Rebreak hinnehmen, doch er blieb am Drücker und erhöhte auf 5:3, nachdem er bei einem der bekannten Aufschläge Bubliks von unten auf der Hut gewesen war. Der 26-jährige Kasache fand dann noch einmal einen Breakball vor, nach 38 Minuten hatte Thiem die wichtige Satzführung aber in der Tasche.

Ein Break zum 2:1 stellte die Weichen für den nächsten Satzgewinn, und auch sein erstes Servicegame im dritten Satz gab Bublik ab. In Folge agierte der eigentliche Favorit teilweise eher lustlos und deswegen durchaus auch gefährlich. Er kam dann eben auch noch einmal etwas heran, wie in der zweiten Runde der French Open blieb aber letztlich Thiem siegreich. “Er ist ein starker Spieler, er war gesetzt. Und ein Sieg in drei Sätzen, ich könnte nicht glücklicher sein”, meinte Thiem. “Ich bin froh, zumindest noch ein Match zu haben. Ich hoffe, dass ich wieder einen Lauf starten kann.”

Das hat im Idealfall auch Ofner vor, nachdem er nun im ersten Duell mit Nunes seinen ersten Sieg seit fünfeinhalb Wochen gefeiert hat. Zuletzt hatte der 27-Jährige in Umag, Kitzbühel und Winston-Salem jeweils zum Auftakt verloren, sich aber dennoch in den Top 60 gehalten. Aufgrund des Rankings (58 zu 79) galt Österreichs Nummer eins gegen den Südeuropäer als leichter Favorit, entscheidend war dann auch seine Nervenstärke in den beiden Tiebreaks. Im vierten Satz kamen dann noch Erinnerungen an den gegen Alex Molcan (SVK) verschenkten Kitzbühel-Sieg auf.

Näher als von 2:5 auf 4:5 ließ Ofner Borges aber nicht mehr herankommen. Im ersten Satz hatte der ÖTV-Profi ein Break gegen sich gleich wettgemacht, so ging es ins Tiebreak. Mit einem 2:0 marschierte Ofner vorerst auch im zweiten Durchgang vorneweg, nach einer 3:1-Führung hatte er aber einen Durchhänger. Vorentscheidend Satz drei, als Ofner nach einer 4:1-Führung neuerlich ins Tiebreak musste. Mit der 2:1-Satzführung im Rücken zog er fortan auf 5:1 davon und dachte dann wohl nur kurz an die Molcan-Partie, als er nach einer 6:4,5:0-Führung noch verloren hatte.

“Es war ein richtig schwieriges Match – kein hochklassiges, aber richtig eng”, resümierte Ofner die bei schwülen Bedingungen ausgetragene Partie. Den Gewinn des dritten Satzes schätzte er sehr hoch ein. “Ich habe dann auch im vierten Satz im ersten Game gemerkt, dass ich voll da war.” Zufrieden war er mit seinem Aufschlag. “Das hat mich hie und da gut gerettet. Auch, dass ich in wichtigen Situationen echt gut gespielt habe.”

Nach dem in 2:55 Stunden eingefahrenen Erfolg ist Ofner am Mittwoch gegen Tiafoe naturgemäß klarer Außenseiter. Gespielt hat er gegen den 25-jährigen Weltranglisten-Zehnten, fix auch für das heurige Wiener Erste Bank Open, noch nie. Thiem liegt gegen den 20-jährigen Shelton im Head-to-Head 1:0 voran. Die Partie gewann er heuer im Estoril-Achtelfinale auf Sand 6:2,6:2, nun steht der erste Vergleich auf Hartplatz bevor. Als Weltranglisten-47. liegt Shelton im Ranking 34 Plätze vor Thiem. Mit Bublik hatte der Lichtenwörther die Nummer 27 besiegt.

Die Vorarlbergerin Julia Grabher musste ihr US-Open-Debüt gegen die Chinesin Wang Xiyu wegen einer Handgelenksverletzung absagen. Damit ist Österreich in den Frauen-Bewerben nicht mehr vertreten.