Von: apa
Chelsea steht als erstes Team im Finale der Fußball-Club-WM in den USA. Die favorisierten Londoner setzten sich am Dienstag im Halbfinale in East Rutherford gegen Fluminense mit 2:0 (1:0) durch. Matchwinner gegen seinen Jugendclub aus Rio de Janeiro war ausgerechnet Chelseas neuer Stürmerstar Joao Pedro mit einem sehenswerten Doppelpack (18., 56.). Im Endspiel treffen die “Blues” am Sonntag vor den Augen von US-Präsident Donald Trump auf Paris Saint-Germain oder Real Madrid.
In der Anfangsphase bestimmte Chelsea vor 70.500 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften MetLife Stadium das Spielgeschehen. Minute 18 brachte Joao Pedros ersten Streich: Der brasilianische Teamstürmer eroberte in der Nähe der Mittellinie den Ball. Einen Querpass des von ihm eingesetzten Pedro Neto klärte Fluminense-Kapitän Thiago Silva zurück in die Füße von Joao Pedro. Der versenkte den Ball aus halblinker Position im langen Kreuzeck. Der 44-jährige Fabio im Fluminense-Tor streckte sich vergeblich.
Kein Torjubel beim Matchwinner
Joao Pedro stand erstmals für seinen neuen Club in der Startformation. Erst vergangene Woche hatte Chelsea den 23-Jährigen für vorerst rund 55 Millionen Pfund (64 Mio. Euro) vom Ligarivalen Brighton & Hove Albion losgeeist. Joao Pedro wurde im Nachwuchs von Fluminense ausgebildet, zu Jahresbeginn 2020 übersiedelte er nach England. Auf ausgelassenen Torjubel verzichtete der Offensivspieler gegen seinen Ex-Club wie angekündigt. Stattdessen nahm er nach beiden Treffern nur ruhig die Hände nach oben.
“Ich weiß, dass dieses Turnier sehr wichtig für sie ist”, sagte Joao Pedro über Fluminense. “Ich kann mich nur entschuldigen. Ich bin professionell und spiele für Chelsea. Die bezahlen mich dafür, Tore zu schießen.” Der Start bei seinem neuen Arbeitgeber sei “ein Traum” gewesen. “Ich glaube nicht, dass es besser sein könnte, als hier zwei Tore zu schießen. Jetzt muss ich ans Finale denken, es wird ein sehr spezielles Spiel. Es wäre mein erster Titel.”
Chelsea will Saison krönen
Chelsea musste nur vor der Pause zittern. Marc Cucurella verhinderte in höchster Not auf der Linie den Ausgleich, nachdem Hercules den Ball an Torhüter Robert Sanchez vorbeigespitzelt hatte (25.). Zehn Minuten später zeigte Schiedsrichter Francois Letexier nach Handspiel von Chelseas Trevoh Chalobah auf den Elfmeterpunkt, nahm den Strafstoß nach Video-Studium aber zurück, weil er keine unnatürliche Handhaltung erkannt hatte. Nach Seitenwechsel nutzte Joao Pedro eine Umschaltsituation, zog zur Mitte und traf platziert via Unterkante der Latte.
“Wir wissen, dass er das kann, dass wir Spieler haben, die das tun können. Wir müssen sie nur in die richtigen Positionen bringen”, meinte Chelsea-Trainer Enzo Maresca. Der Italiener gab sich enorm stolz und glücklich über den Finaleinzug. “Weil ich weiß, wie schwer es ist mit dieser Situation. Wir sind in der Premier League in die Top vier gekommen, haben die Conference League gewonnen und stehen jetzt hier im Finale. Es ist das letzte Spiel der Saison. Hoffentlich können wir das Turnier gewinnen.”
30 Millionen Dollar (25,6 Mio. Euro) Extraprämie bringt Chelsea alleine der Finaleinzug. Auf den Turniersieger warten noch einmal zusätzliche 40 Millionen Dollar (34,1 Mio. Euro). Das zweite Halbfinale zwischen Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain und Rekordgewinner Real Madrid geht am Mittwoch (21.00 Uhr/live ProSieben und DAZN) ebenfalls in East Rutherford vor den Toren New Yorks, wo kommendes Jahr auch das WM-Finale steigt, über die Bühne.
Trump kündigte Finalbesuch an
Das Endspiel der Club-WM im MetLife Stadium besucht am Sonntag auch der US-Präsident. “Ich werde zum Spiel gehen”, erklärte Trump am Dienstag vor Journalisten. Trump hat in seiner zweiten Amtszeit bereits mehrmals das Rampenlicht großer Sportereignisse gesucht. Im Februar etwa verfolgte der 79-Jährige in New Orleans als erster amtierender US-Präsident die Super Bowl live im Stadion.
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