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Jannik Sinner steht im Viertelfinale von Wimbledon – allerdings unter ungewöhnlichen Umständen. Gleich im ersten Spiel des Achtelfinals gegen Grigor Dimitrov stürzte der Weltranglistenerste und verletzte sich am rechten Ellenbogen. Das beeinträchtigte sein Spiel von Anfang an: ungewohnt fehleranfällig und weit entfernt von seiner bisherigen Turnierform, in der er keinen Satz abgegeben hatte. Dimitrov spielte stark, schlug 14 Asse, nutzte seine Chancen konsequent und ging mit 6:3 und 7:5 in Führung.
Sinner ließ sich im zweiten Satz medizinisch behandeln, nahm Schmerzmittel, konnte sich aber nicht entscheidend steigern. Beim Stand von 2:2 im dritten Satz dann der Schock: Dimitrov griff sich nach einem Aufschlag plötzlich unter die rechte Achsel und sank zu Boden. Nach kurzer Behandlung und Rückzug in die Kabine musste der Bulgare aufgeben.
Sinner zeigte sich betroffen und betonte nach dem Match, dass es sich nicht wie ein echter Sieg anfühle: „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, sagte Sinner nach dem Match. „Grigor ist ein unglaublicher Spieler und auch ein guter Freund. Es ist schwer, ihn so zu sehen. Ich hoffe, er erholt sich schnell – das war einfach nur Pech. Für mich fühlt es sich nicht wie ein Sieg an, sondern wie eine Verkettung von Umständen. Grigor hat gezeigt, wie sehr er diesen Sport liebt – er gehört zu den härtesten Arbeitern. Es ist traurig, dass dieses Match so enden muss.“
Wie stark ihn selbst die Ellenbogenverletzung im weiteren Verlauf des Turniers beeinträchtigen wird, ist noch unklar. Im Viertelfinale trifft er nun auf den US-Amerikaner Ben Shelton.
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