Von: ka
Neumarkt – Die 19. Auflage des Dolomitencups ist Geschichte – und mit ihr ein geschichtsträchtiges Finale. Dynamo Pardubice hat sich bei seiner dritten Turnierteilnahme zum dritten Mal die Trophäe geschnappt. In der ausverkauften Würtharena in Neumarkt zwang der tschechische Top-Klub die Löwen Frankfurt aus der DEL auf spektakuläre Weise mit 4:1 in die Knie.
Drei Teilnahmen, drei Trophäen, sechs Spiele, sechs Siege – Pardubice und der Dolomitencup, das passt einfach. Die Puckkünstler aus Tschechien präsentieren sich im Südtiroler Unterland wahrhaftig immer wie ein Koloss, der alles und jeden aus dem Weg räumt. Bei der ersten Turnierteilnahme 2022 rollte Pardubice über alle Gegner hinweg, ebenso im Jahr 2023. Nun war der Vorjahresfinalist der Extraliga nach einem Jahr Pause wieder am Start, und neuerlich konnte ihm keiner das Wasser reichen. Am Ende stemmte der tschechische Weltmeister und langjährige NHL-Crack Lukas Sedlak die Trophäe in die Höhe.
Das Finale gegen die Löwen Frankfurt, ihrerseits ebenfalls dreifacher Turniersieger, hatte alles, was ein Endspiel benötigt. Tempo, Härte, schöne Tore und lange Zeit auch große Spannung. Kurzum: Es war beste Eishockey-Werbung, die den fast 1000 Zuschauern in der Würtharena geboten wurde. Auch, weil die mitgereisten Fans für eine großartige Atmosphäre sorgten.
Auf dem Eis ließen sich die Spieler von der Stimmung regelrecht tragen. Im Startdrittel war in erster Linie bei den Frankfurtern richtig Feuer drin. Gleich zu Beginn entschärfte Dynamo-Goalie Tomas Vomacka einen Abschluss von Chris Wilkie mit einem spektakulären Save. Der Frankfurter Center revanchierte sich allerdings in der 13. Minute mit einem Onetimer-Treffer zum 1:0. Er erzielte das dritte Powerplay-Tor der Löwen im zweiten Turnierspiel.
Plötzlich läuft der Dynamo-Motor
Der Gegentreffer erwies sich allerdings als Benzin im Dynamo-Motor, denn nach dem ersten Seitenwechsel drehten die Tschechen so richtig auf. Allein in diesem Abschnitt feuerten sie 18 Schüsse auf das Tor der Frankfurter ab. Dabei entpuppte sich Goalie Mirko Pantkowski lange Zeit als schier unüberwindbares Hindernis – jedenfalls bis zur 36. Minute, dann musste er plötzlich binnen weniger Sekunden zwei Mal hinter sich greifen. Zunächst lenkte Jan Stransky das Hartgummi in die Maschen, ehe Patrik Poulicek aus der Drehung zum hochverdienten 2:1 traf.
Mit Fortdauer der Partie, mit den immer mehr werdenden Härteeinlagen und kurzen Boxkämpfen schien das Offensivfeuerwerk von Pardubice langsam zu verpuffen. Dennoch konnte Frankfurt aus den sich nun bietenden Freiräumen kein Kapital schlagen. Im Gegenteil, denn in der Schlussphase zündete Pardubice doch nochmal zwei Raketen: Kapitän Sedlak beförderte die Scheibe aus spitzem Winkel unter die Latte (53.). Es war das vorentscheidende 3:1. Wenig später erhöhte Libor Hajek per Schlagschuss auf 4:1 (58.).
Landshut holt sich „Bronze“
Bereits am Nachmittag war in der Würtharena das kleine Finale über die Bühne gegangen. Dabei feierte der deutsche Traditionsklub EV Landshut aus der DEL2 einen umkämpften 2:1-Sieg gegen Vålerenga Oslo. Es war der Beginn eines mitreißenden Finaltages des diesjährigen Dolomitencup, der später im Titelgewinn von Dynamo Pardubice endete.
Löwen Frankfurt – HC Dynamo Pardubice 1:4 (1:0, 0:2, 0:2)
Frankfurt: Pantkowski (Brenner); Matushkin-Pasanen, McNeill-Joyaux, Niehus-Mckiernan, Kose; Pfannengut-Schweiger-Brace, Fröberg-Wilkie-Kose, Burns-Bicker-Dunham, Proft-Lobach-Cimmerman Coach: Tom Rowe
Pardubice: Vomacka (Will); Dvorak-Ceresnak, Hajek-Gazda, Miklis-Tourigny, Hradek-Koskalek; Sedlak-Mandat-Lauko, Urban-Smejkal-Kousal, Poulicek-Vondracek-Kelemen, Hercik-Stransky-Kaplan.
Coach: Filip Pesan
Schiedsrichter: Lazzeri, Moschen (Fleischmann, Pardatscher)
Tore: 0:1 Chris Wilkie (12.43), 1:1 Jan Stransky (35.17), 1:2 Patrik Poulicek (35.46), 1:3 Lukas Sedlak (52.58), 1:4 Libor Hajek (57.02)
Zuschauer: 978 (ausverkauft)
MVP: Mirko Pantkowski (Frankfurt), Peter Ceresnak (Pardubice)
19. Internationaler Dolomitencup:
Freitag, 15. August
Dynamo Pardubice (CZE) – EV Landshut (GER) 7:0
Samstag, 16. August
Löwen Frankfurt (GER) – Vålerenga Oslo (NOR) 4:1
Sonntag, 17. August
Spiel um Platz 3: Vålerenga Oslo – EV Landshut 1:2
Sonntag, 17. August
Finale: Dynamo Pardubice – Löwen Frankfurt 1:4
Dolomitencup: Die Ehrentafel:
2006: Frankfurt Lions
2007: Frankfurt Lions
2008: Frankfurt Lions
2009: Kölner Haie
2010: EV Zug
2011: EHC München
2012: HC Lugano
2013: Augsburger Panther
2014: Augsburger Panther
2015: Kloten Flyers
2016: Augsburger Panther
2017: EV Zug
2018: Augsburger Panther
2019: Augsburger Panther
2020: nicht ausgetragen
2021: EHC Biel
2022: Dynamo Pardubice
2023: Dynamo Pardubice
2024: EHC Kloten
2025: Dynamo Pardubice
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