Von: mk
Wolkenstein – Beim Raiffeisen ITF Val Gardena Südtirol 2023 wurde ein neues Kapitel in der Tenniswelt aufgeschlagen: Tyra Caterina Grant, eine 16-jährige Doppelstaatsbürgerin mit italienisch-amerikanischen Wurzeln, feierte nach sieben kräftezehrenden Matches ihren ersten großen Turniersieg bei einem 40.000-Dollar-Turnier.
Mit diesem Erfolg reiht sie sich in die prominente Riege der früheren Siegerinnen wie Qinwen Zheng, Yue Yuan und Clara Tauson ein – allesamt Spielerinnen, die mittlerweile auf der internationalen Bühne glänzen. Mit den 53 Punkten vom Sieg in Wolkenstein prescht die 16-Jährige in der Weltrangliste von Platz 916 nun 335 Positionen nach vorne auf Rang 581 und erreicht somit auch ihr Best Ranking.
Grant, die Tochter des ehemaligen Basketball-Profis Tyrone Grant und eines italienischen Models, zeigte in Gröden nicht nur außergewöhnliches Talent, sondern auch mentale Stärke. Im Finale traf sie auf die erfahrene Kanadierin Stacey Fung (WTA 292), die sich als zähe Gegnerin erwies. Über fast drei Stunden lieferten sich die beiden Athletinnen ein Duell auf Augenhöhe, das Grant schließlich nach mehreren vergebenen Matchbällen mit 6:4, 3:6, 7:5 für sich entscheiden konnte.
Ein harter Weg zum Triumph
Grants Turnier begann bereits in der Qualifikation, von wo aus sie sich bis zum Titel kämpfte. Besonders beeindruckend war ihre Fähigkeit, in entscheidenden Momenten die Nerven zu behalten. „Tyra hat in diesem Finale bewiesen, dass sie auf dem Niveau der Top 200-Spielerinnen mithalten kann“, resümierte ihr Trainer Graziano Gavazzi. „Ihr Aufschlag war heute nicht auf dem Punkt, sonst wäre das Match wahrscheinlich schneller entschieden gewesen. Aber sie ist erst 16 – sie hat eine große Zukunft vor sich.“ Für Grant selbst war es nicht nur ein sportlicher, sondern auch ein persönlicher Meilenstein. Nach Jahren der Unsicherheit und wechselnden Trainern scheint sie mit dem Sport Club Nuova Casale endlich eine Basis gefunden zu haben. „Ich fühle mich hier wohl, das Umfeld stimmt“, betonte sie in einem Interview. Ihre nächste Pause hat sie sich redlich verdient: „In St. Ulrich werde ich nicht antreten, ich bin müde. Im Januar geht es dann mit frischen Kräften weiter.“
Zukunftshoffnung für den Tennissport
Die Organisatoren des Turniers blicken zufrieden auf eine erfolgreiche Woche zurück. Ingo Mair, Präsident des TC Gherdeina, hob die hohe Qualität der Spiele hervor: „Das Finale war ein Wahnsinn, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren. Von Tyra Grant werden wir noch viel hören.“ Doch auch der Nachwuchs aus der Region steht im Fokus. Mairs Tochter Laura zeigte gegen Finalistin Fung in der zweiten Runde phasenweise großartiges Tennis, auch wenn es am Ende an Konstanz fehlte. „Ich bin überzeugt, dass sie mental noch reifen wird. Sie und Lisa Peer sind große Talente, die uns in Zukunft viel Freude bereiten können.“ Für das kommende Jahr plant der Club erneut hochkarätige Turniere, darunter ein 40.000-Dollar-Damenturnier und ein 15.000-Dollar-Herrenevent. „Wir hoffen auf die Unterstützung unserer Sponsoren“, so Mair. Mit Tyra Caterina Grant als leuchtendem Vorbild und einem ehrgeizigen Nachwuchs steht der Tennissport in Gröden vor einer vielversprechenden Zukunft. Der Stern der jungen Italo-Amerikanerin könnte bald noch heller strahlen – vielleicht schon auf den großen Bühnen der WTA-Tour.
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