Von: ka
Wolkenstein – Tyra Grant, gerade einmal 16 Jahre alt, sorgt beim mit 40.000$ dotierten ITF-Turnier der Damen in Wolkenstein für eine märchenhafte Geschichte. Die junge Amerikanerin, Tochter des ehemaligen Basketballprofis Tyrone Grant und des italienischen Models Cinzia Giovinco, hat sich in Wolkenstein in einen unaufhaltsamen Siegesrausch gespielt.
Am Donnerstag triumphierte Grant in einem kraftzehrenden Viertelfinale über die routinierte Mazedonierin Lina Gjorcheska. Diese hatte beeindruckende 13 Einzel- und 47 Doppeltitel auf der ITF-Tour vorzuweisen und war als klare Favoritin ins Match gegangen. Doch Grant, die vor Jahren in der berühmten Riccardo Piatti Academy mit keinem Geringeren als Jannik Sinner trainierte, bewies eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit. Nach 2 Stunden und 40 Minuten stand es 1:6, 7:6 (5) und 7:6 (1) – einer der größten Siege ihrer noch jungen Karriere.
Grants Weg ins Halbfinale liest sich wie eine Erfolgsstory aus dem Tennis-Märchenbuch. Bereits in der ersten Runde des Hauptfelds hatte sie mit Kathinka von Deichmann, der Nummer 1 des Turniers und aktuellen WTA-172, eine prominente Favoritin eliminiert. Seither begeistert das Ausnahmetalent mit einer Mischung aus unbändiger Energie, jugendlichem Mut und einem feinen Gespür für entscheidende Momente.
Am heutigen Freitag steht Grant vor ihrer nächsten großen Herausforderung. Im zweiten Spiel nach 14 Uhr trifft sie auf Viktoria Hruncakova, die ehemalige Top-50-Spielerin aus der Slowakei, die kürzlich im Finale des Billie Jean King Cup glänzte. Hruncakova hatte in ihrem Viertelfinale gegen die Litauerin Justina Mikulskyte mit einem souveränen 6:4, 6:1 keine Mühe.
Während Grant für die Schlagzeilen sorgte, bot das Abendspiel der Viertelfinals ein Drama der Extraklasse. Lea Boskovic, die als kroatische Nummer 2 des Turniers an den Start ging, lieferte sich mit der Kanadierin Stacey Fung einen wahren Abnützungskampf, der fast dreieinhalb Stunden dauerte. Nachdem Boskovic den ersten Satz mit 7:6 (7) für sich entschieden hatte, schlug Fung mit einem 7:5 im zweiten Durchgang zurück. Im Entscheidungssatz ließ die Kanadierin mit einem entscheidenden Break zum 4:2 und einem letztlichen 6:2 keine Zweifel an ihrem Sieg aufkommen. Fung, die am Mittwoch Lokalmatadorin Laura Mair eliminiert hatte, profitierte dabei von ihrem starken ersten Aufschlag.
Heute trifft sie im ersten Halbfinale um 14.00 Uhr auf die Israelin Lina Glushko, die ihr Viertelfinale gegen die Kroatin Tena Lukas mit 6:1, 6:3 in nur anderthalb Stunden klar dominierte.
Auch im Doppel nähert sich das Turnier seinem Höhepunkt. Im gestrigen Halbfinale setzten sich die polnisch-schwedische Paarung Martyna Kubka/Lisa Zaar sowie das Duo Carolina Kuhl (Deutschland) und Mia Ristic (Serbien) durch. Beide treffen heute im dritten Spiel nach 14 Uhr im Endspiel aufeinander.
Das Highlight des Turniers steigt am Samstagmorgen. Das Finale des Einzelbewerbs wird um 10 Uhr ausgetragen – und es verspricht, ein würdiger Abschluss für ein Turnier zu werden, das bereits jetzt reich an Geschichten ist, die noch lange erzählt werden dürften.
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