Von: Ivd
Obereggen – Fünf Tage vor Heiligabend geht am Freitag auf der anspruchsvollen Maierl-Piste in Obereggen der prestigeträchtige Europacupslalom über die Bühne. Simon Maurberger & Co. möchten die Durststrecke der Azzurri beenden, die schon seit 2011 andauert. Die Favoriten sind aber andere. Der erste Durchgang beginnt um 9.30 Uhr, der zweite um 12.00 Uhr.
Patrick Thaler und die Superstars. Der Sarner Patrick Thaler war im fernen Jahr 2011 der letzte Azzurro, der in Obereggen gewinnen konnte. Damals wurde noch auf der Oberholzpiste gefahren. Mittlerweile ist der Europacupslalom auf die anspruchsvollere Maierl-Piste umgezogen. Der Premierensieg auf der Maierl-Piste ging 2016 an einen gewissen Loic Meillard, heute amtierender Slalom-Weltcupsieger und Slalom-Weltmeister. So wie Meillard sind praktisch alle Slalomstars irgendwann in Obereggen gefahren.
Genau das macht das Prestige des ältesten Europacuprennens überhaupt aus, das es seit 1983 gibt. In Obereggen zu gewinnen, ist ein gutes Omen für die Karriere – und in diesem Olympiawinter auch für die Winterspiele: Giuliano Razzoli kürzte sich 2010 wenige Wochen nach seinem Obereggen-Sieg zum Slalom-Olympiasieger.
Die Azzurri. Die Azzurri möchten die seit 2011 währende Durststrecke in Obereggen natürlich beenden. Auf ihrer vorläufigen Meldeliste für Obereggen steht unter anderem der Ahrntaler Simon Maurberger, der beim Weltcupslalom in Val d’Isere am Sonntag im ersten Durchgang ausschied und einen durchwachsenen Saisonstart hinter sich hat. In Obereggen wurde er im Vorjahr guter Sechster.
Die Azzurri haben unter anderem auch Matteo Canins, Tommaso Saccardi, Max Malsiner und Edoardo Saracco gemeldet.
Die Favoriten. Die Favoriten sind aber andere. Auf dem Papier heißt der Favorit Samuel Kolega. Der Kroate ist die Nummer 19 der FIS-Slalomliste und hat an Obereggen gute Erinnerungen: 2018 wurde er Dritter. Damals gewann sein Teamkollege Istok Rodes, der ebenfalls wieder gemeldet ist. Zu rechnen ist auch mit den Österreichern, die unter anderem Michael Matt im provisorischen Aufgebot haben, den 15. vom Val d’Isere.
Der Geheimfavorit laut der vorläufigen Meldeliste ist Hans Grahl-Madsen. Der 22-jährige Norweger fuhr am Sonntag in Val d’Isere als Sechster mitten in die Weltspitze und hat heuer bereits einen von zwei Europacupslaloms gewonnen, und zwar jenen in Storklinken Ende November. In Obereggen wurde er 2023 und 2024 Fünfter.
Gemeldet sind auch der Schwede William Hansson, Sieger des ersten Europacupslaloms der Saison in Levi, der französische Vorjahressieger Antoine Azzolin und der finnische Vorjahreszweite Jesper Pohjolainen. Freilich ist es gerade im Slalom schwierig, Favoritenrollen zu verteilen, denn die Leistungsdichte ist enorm.
Wie im Europacup üblich, kann sich die Meldeliste bis kurz vor der Startnummernverlosung am Donnerstagabend noch ändern.
Kuriosum mit drei Brüdern. Mit einem Kuriosum im Gepäck kommen die Briten. In ihrem Aufgebot stehen gleich drei Brüder: Der 20-jährige Luca Carrick-Smith hat 2025 bei der Junioren-WM Slalombronze geholt. Seine Brüder sind die 18-jährigen Zwillinge Freddy und Zak. Zak hat bei den Olympischen Jugendspielen 2024 Gold im Slalom und in der Kombination gewonnen.
Das sagt OK-Chef Eduard „Edi“ Pichler. Laut OK-Chef und Rennleiter Eduard „Edi“ Pichler wird die Maierl-Piste am heutigen Mittwoch mit dem Sprühbalken bearbeitet und rennfertig gemacht. „Der Schnee ist gut, wenngleich die Schneetemperatur etwas niedriger sein könnte“, sagt er. Alles in allem ist er zuversichtlich für den Slalom am Freitag, obwohl die Temperaturen ungewöhnlich hoch für die Jahreszeit sind. In der Nacht auf Freitag sollten die Temperaturen noch leicht zurückgehen. Organisatorisch hat das erfahrene Team rund um SC Eggen, Skischule Obereggen, Obereggen Latemar AG und ASV Deutschnofen ohnehin alles im Griff.




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