Von: mk
Bozen – Zweites positives Resultat hintereinander für den FC Südtirol, der nach dem Sieg vom vergangenen Sonntag im Romeo-Menti-Stadion von Vicenza zuhause ein gutes Unentschieden gegen den Tabellenführer Pordenone – mit den Ex-Spielern Bassoli, Ciurria und Candellone sowie Ex-Coach Tesser – holt. Der 1:1-Endstand wird die Weiß-Roten vielleicht in einer Hinsicht ein klein wenig ärgern, hielt die späte zwischenzeitliche Führung durch De Cenco (76.) doch nur fünf Minuten lang. Zudem fiel der Ausgleich der Gäste nach einer Unachtsamkeit der Hausherren nach einer Standardsituation – Germinale traf zum 1:1. Dank des Remis gegen den Ligaprimus können die Mannen von Zanetti aber wieder im heimischen Drususstadion punkten – zuletzt gab es dort nämlich zwei Niederlagen gegen FeralpiSalò und Vis Pesaro.
Nach dem Befreiungsschlag im Romeo-Menti-Stadion, in dem man Vicenza mit 4:2 besiegte und somit nach fünf Spielen ohne Dreier wieder auf die Siegesstraße zurückfand – in denen Kapitän Fink und Co. lediglich drei Punkte holten – fordert der FC Südtirol im heimischen Drususstadion in einem weiteren Big Match den Tabellenführer aus Pordenone, mit den ehemaligen FCS-Spielern Bassoli, Candellone und Ciurria sowie Ex-Trainer Tesser.
Zuhause ist der FCS seit anderhalb Monaten ohne Sieg – den letzten Heimerfolg gab es am 17. Oktober gegen Triestina (2:0). Die letzten beiden Partien auf heimischem Rasen gingen gar verloren, man unterlag FeralpiSalò (2:3) und Vis Pesaro (0:1). Pordenone ist auswärts hingegen noch ungeschlagen: Man feierte drei Siege (gegen Albinoleffe, Vis Pesaro und Monza) und holte ebenso viele Unentschieden (in Rimini, Imola und San Benedetto del Tronto).
Mister Zanetti ist gegen Pordenone noch gesperrt – er wird deshalb auf der Tribüne Platz nehmen. An der Seitenlinie wird er – wie schon in Vicenza – von Co-Trainer Alberto Bertolini vertreten. Nicht zur Verfügung stehen Della Giovanna und der langzeitverletzte Crocchianti. Der Trainer der Weiß-Roten setzt auf dieselbe Elf, die im Romeo-Menti-Stadion siegreich war.
Das Spiel
Ein energischer und aggressiver Beginn des FCS, der von der ersten Minute an bemüht war, die Zügel der Partie in die Hand zu nehmen. Turchetta und Fabbri sorgten früh für Verwirrung in der gegnerischen Hintermannschaft, letzterer verbuchte in der vierten Minute gar den ersten Torschuss, nachdem er von De Cenco bedient worden war. Fabbris Abschluss mit links innerhalb des Sechzehners wurde von Bindi aber abgewehrt. Nach Eckball von Morosini gab es in Minute acht die zweite Chance für die Weiß-Roten: In der Mitte kam De Cenco zum Kopfball, der jedoch vorbeiging.
Nur drei Minuten später die nächste dicke Möglichkeit für die Gastgeber: Tait brachte eine Flanke in die Mitte, am zweiten Pfosten köpfte Morosini das Leder wieder in die Mitte, wo ein Verteidiger zwar vor De Cenco klären konnte, der Ball aber in der Gefahrenzone liegen blieb. Turchetta setzte daraufhin zum Volley an, verfehlte aber den Ball. Anschließend versuchte es Fink, der von der Strafraumgrenze aber ebenfalls das Spielgerät nicht richtig traf und somit vorbeischoss. Weiterhin der FC Südtirol am Drücker: De Rose mit einem herausragenden Ball in den gegnerischen Strafraum, der somit den gestarteten Morosini am zweiten Pfosten in Szene setzte. Die Nummer 23 der Weiß-Roten verpasste die Flanke zwei Meter vor dem Tor nur haarscharf.
Der FCS bisher mit einer überzeugenden Vorstellung, der Tabellenführer aus Pordenone hatte einige Schwierigkeiten – die Gäste aus dem Friaul konnten nach einer halben Stunde einzig den Freistoß von Burrai verzeichnen, der jedoch deutlich über den Kasten von Offredi ging. In Spielminute 36 kamen die Gäste aber zum ersten Mal gefährlicher auf: Vinetot klärte einen Ball nur kurz und zentral, weshalb Bombagi 20 Meter vor dem Kasten von Offredi an das Spielgerät kam, sich in den Strafraum der Gastgeber durchtankte – dabei einige Zweikämpfe gewann – und aus fünf bis sechs Metern Entfernung trocken abzog. Offredi blieb aber lange stehen, reagierte herausragend und wehrte ab. Dann passierte nicht mehr allzu viel, und nach einer Minute Nachspielzeit pfiff Schiri Cipriani zum Pausentee – mit einem 0:0 ging es in die Katakomben. Es waren starke erste 45 Minuten des FCS.
Beide Teams gingen zunächst unverändert in die zweite Hälfte. Dieses Mal waren es jedoch die Gäste, die besser in den Spielabschnitt hineinfanden: In der 48. Minute legte Ciurria an der Strafraumgrenze quer und setzt somit Berrettoni in Szene, dessen Linksschuss geht aber am Tor von Offredi vorbei.
Sechs Minuten später meldete sich der FCS zum ersten Mal nach Wiederanpfiff zu Wort: Ein Eckball von Turchetta von der rechten Angriffsseite fand in der Mitte Casale, dessen Kopfball ging aber am langen Pfosten vorbei. Dies sollte jedoch für eine gute Viertelstunde lang der vorerst letzte Höhepunkt bleiben – in der Folge flachte die Partie deutlich ab: Pordenone hatte die Kontrolle ein wenig übernommen, ohne aber gefährlich zu werden oder überzeugend nach vorne zu spielen.
Die Schlussviertelstunde hatte es dafür in sich. Der FC Südtirol zog wieder ein wenig an und ging in Spielminute 76 in Führung: Der frisch eingewechselte Berardocco befreite im Strafraum mit einem wunderbaren Lochpass Turchetta, der von der linken Seite direkt in die Mitte flankte. Dort stand De Cenco goldrichtig und köpfte ins lange Eck zum 1:0 für den FCS ein. Es war der vierte Meisterschaftstreffer für den Brasilianer.
Der Tabellenführer zeigte sich vom Rückstand aber keineswegs geschockt und kam innerhalb von fünf Minuten postwendend zum Ausgleich: Ein Eckball von Burrai fand in der Mitte den eingewechselten Germinale, der zum 1:1 einköpft. Der FCS versuchte seinerseits zu reagieren: Tait köpfte nach Flanke von Morosini nur knapp vorbei, auf der Gegenseite jedoch zielte Magnaghi nur knapp drüber.
In der Nachspielzeit aber dann die gute Möglichkeit zum Siegtreffer für den FCS: Der frisch eingewechselte Mazzocchi bediente den zweiten neu gekommenen Stürmer, Costantino mit einem flachen Ball in die Mitte. Dort konnte die Nummer neun der Weiß-Roten den Ball aus wenigen Metern Entfernung jedoch nicht im Tor unterbringen. Somit blieb es beim 1:1-Unentschieden zwischen dem FC Südtirol und Tabellenführer Pordenone. Auf Fink und Co wartet nun das Sechzehntelfinale der Coppa Italia. Am Donnerstag gastiert man dabei beim Erstligisten FC Turin.
FC SÜDTIROL – PORDENONE 1:1 (0:0)
FC SÜDTIROL (3-5-2): Offredi; Ierardi, Casale, Vinetot; Tait, Fink (74. Berardocco), De Rose (86. Antezza), Morosini, Fabbri; De Cenco (89. Costantino), Turchetta (89. Mazzocchi)
Auf der Ersatzbank: Gentile, Ravaglia, Boccalari, Procopio, Zanon, Oneto
Trainer: Alberto Bertolini
PORDENONE (4-3-1-2): Bindi; Florio (86. Semenzato), Stefani, Bassoli, De Agostini; Misuraca (77. Magnaghi), Burrai, Bombagi; Berrettoni (57. Gavazzi); Candellone, Ciurria (78. Germinale)
Auf der Ersatzbank: Meneghetti, Nardini, Damian, De Anna, Zamuner, Bertoli, Cotroneo, Cotali
Trainer: Attilio Tesser
SCHIEDSRICHTER: Nicolò Cipriani aus Empoli (Die Assistenten: Garzelli und Rondino)
TORE: 1:0 De Cenco (76.), 1:1 Germinale (81.)
ANMERKUNGEN: sonniger, aber kühler Nachmittag mit winterlichen Temperaturen
Gelbe Karten: Fink (FCS, 39.), De Cenco (FCS, 59.), Stefani (POR, 63.), De Rose (FCS, 71.), Burrai (POR, 84.)