Von: ka
St. Ulrich – Im hochklassigsten Match des bisherigen Turniers hat Federico Gaio zum dritten Mal in Folge und zum vierten Mal insgesamt das Halbfinale beim Sparkasse Challenger Val Gardena verpasst. Der letzte im Feld verbliebene Italiener unterlag am Freitag im Viertelfinale dem 19 Jahre alten Briten Jack Draper nach 2:17 Stunden mit 7:6 (6), 6:7 (5) und 2:6. Draper spielt im Halbfinale am Samstag gegen den an Nummer 1 gesetzten Oscar Otte aus Deutschland. Im anderen Halbfinale treffen die Nummer 2 Maxime Cressy aus den USA und der Bosnier Mirza Basic aufeinander.
Gaio war der Hoffnungsträger der Azzurri in Gröden. Aber nach einem Match, in dem er fast immer im Rückstand lag, konnte er den Spieß im dritten Satz nicht mehr umdrehen. Der Italiener holte sich den ersten Satz nach einem 0:3-Rückstand und vier abgewehrten Satzbällen bei 4:5 noch im Tiebreak, in dem Draper auch schon mit zwei Mini-Breaks 5:2 geführt hatte. Aber der junge Brite servierte bei 6:5 einen Doppelfehler, der ihm nach 52 Minuten den Satz kostete. Gaio holte sich den Tiebreak mit 8:6.
Auch im zweiten Durchgang lag der Italiener 0:2 hinten und glich wieder zum 4:4 aus. Erneut ging es in den Tiebreak, in dem Draper wieder Nerven zeigte. Fast hätte er einen 6:1-Vorsprung noch aus der Hand gegeben, aber mit einer herrlichen Vorhand machte er den Punkt zum 7:5 und schaffte den Satzausgleich. Das Match blieb im dritten Durchgang spannend, hochklassig und sehenswert. Bis zum Break von Draper zum 4:2. Von diesem Aufschlagverlust erholte sich der Italiener nicht mehr.
Am Samstag wartet auf Draper Turnierfavorit Oscar Otte. Der Weltranglisten-125. verhinderte mit seinem Sieg über Ryan Peniston ein britisches Duell im Halbfinale. Auch beim 6:2, 6:4 zeigte der US-Open-Achtelfinalist eine beeindruckende Vorstellung. Er schlug nicht nur hervorragend auf (8 Asse), sondern spielte auch von der Grundlinie sehr solide und ist in dieser Verfassung der große Favorit auf den Titel.
Maxime Cressy aus den USA und Mirza Basic hatten sich zuvor als erste Spieler für das Halbfinale qualifiziert. Der an Nummer 2 gesetzte Amerikaner, die Nummer 2 des Turniers, hat in drei Spielen in St. Ulrich noch keinen Satz abgegeben und wie in allen Spielen zuvor auch heute gegen Marius Copil aus Rumänien den ersten Satz im Tiebreak gewonnen. Am Ende siegte Cressy 7:6(8), 6:4. Basic hat im vierten Versuch durch ein 7:6 (3), 3:6, 6:2 über Vitaliy Sachko aus der Ukraine erstmals das Halbfinale erreicht.
Cressy steht wie letzte Woche in Eckental im Halbfinale, wo er erst im Endspiel verloren hat. Dank eines Doppelfehlers von Copil kam Cressy im Tiebreak zur 6:4-Führung und zwei Satzbällen. Aber er beging bei 6:5 selbst einen Doppelfehler. Mit dem vierten Satzball holte er sich den Tiebreak mit 10:8. Im zweiten Durchgang schaffte er das einzige Break zum 4:3 und beendete die Partie mit dem 13. Ass nach eineinhalb Stunden. Basic, der in Gröden zwischen 2014 und 2016 schon dreimal in Folge im Halbfinale gestanden war, hat es erstmals ins Halbfinale geschafft.