Grabher kämpft um ihren ersten WTA-Titel

Grabher kämpft sich in Rabat in erstes WTA-Tour-Finale

Freitag, 26. Mai 2023 | 17:02 Uhr

Julia Grabher hat ihren Erfolgslauf bei der Generalprobe für die Tennis-French-Open in Marokko fortgesetzt. Die 26-jährige Vorarlbergerin besiegte am Freitag in ihrem ersten WTA-Tour-Halbfinale die Argentinierin Julia Riera mit 6:1,3:6,7:6(6). Die Dornbirnerin, die ihr Ranking in Richtung Top 60 verbessern wird, könnte in Rabat zur ersten österreichischen Tour-Turniersiegerin seit zehn Jahren werden. Damals holte Yvonne Meusburger ihren einzigen WTA-Titel in Bad Gastein.

Der Schützling von Günter Bresnik trifft am Samstag im Endspiel auf die Italienerin Lucia Bronzetti, die überraschend deutlich die als Nummer zwei gesetzte Ex-US-Open-Siegerin Sloane Stephens aus den USA mit 6:1,6:1 abfertigte. Grabher hat bisher zwei Mal gegen Bronzetti gespielt und dabei einmal gewonnen (Bellinzona 2021) und einmal verloren (Turin 2019). Das ÖTV-Ass hat mit dem Finaleinzug bereits 180 WTA-Punkte sowie ein Brutto-Preisgeld von 20.226 Dollar sicher. Im Live-Ranking kletterte sie erstmals in die Top 60.

“Finale! Erstmals ein Finale auf der WTA-Tour bestreiten zu können ist eine super Sache und tolle Belohnung, ich habe auch morgen nichts zu verlieren und freue mich extrem auf die Challenge”, postete Grabher nach ihrem wichtigen Sieg. Als aktuelle Finalistin wird sie ihr erstes Match gegen eine Qualifikantin bei den French Open damit wohl erst am Dienstag spielen. Für Grabher ist es die Premiere im Hauptfeld von Roland Garros bzw. ihr zweites Major-Turnier nach den Australian Open vergangenen Jänner (Erstrunden-Aus).

Grabher war als Favoritin in das Match gegangen, obwohl Riera (WTA-195.) zuvor immerhin zwei gesetzte Spielerinnen ausgeschaltet hatte. Sie startete stark mit einem Break zum 2:0. Mit einem weiteren zum 5:1 sowie einem Zu-Null-Aufschlaggame hatte die Dornbirnerin den ersten Satz rasch in der Tasche.

Im zweiten Satz führte sie schon 3:1, musste dann aber das Rebreak zum 3:3 hinnehmen. Zwei Breakbälle zum 4:3 konnte sie nicht nutzen und musste ihrerseits das Service zum 3:5 und dann den Satz abgeben. Satz drei begann mit drei Serviceverlusten en suite, zwei davon erlitt Grabher. Sie geriet mit 1:3 bzw. 2:4 in Rückstand, schaffte dann aber zu Null doch noch das zweite Rebreak zum 4:4. Im Tiebreak lag sie zunächst 0:2 hinten. Doch am Ende zeigte Grabher erneut, warum sie zuletzt so einen Aufwärtstrend hingelegt hat: Nervenstärke und Kampfkraft. Sie verwertete den zweiten Matchball zum bisher größten Erfolg.

“Im ersten Satz habe ich alles auf den Platz gebracht, was ich mir vorgenommen habe, dann ist etwas die Leichtigkeit abhanden gekommen”, ließ Grabher das Match Revue passieren. Sie habe das Momentum verloren und die Gegnerin mit zu vielen Eigenfehlern stark gemacht. “Damit ist es eine richtig toughe und sehr enge Partie geworden. Entscheidend war, dass ich immer daran geglaubt und mental die Oberhand behalten habe.”

Von: apa