Rückkehr ins Stadtzentrum

Große Vorfreude auf den 47. BOclassic Südtirol

Donnerstag, 30. Dezember 2021 | 17:50 Uhr

Bozen – Seit 46 Jahren organisiert der Läufer Club Bozen Raiffeisen mit sehr viel Leidenschaft und großem  Engagement den Bozner Silvesterlauf. Doch noch nie  wurde das Organisationskomitee in der Vorbereitungsphase derart auf die Probe gestellt, wie bei der diesjährigen Ausgabe. Am Donnerstag wurde das einmal mehr hochkarätig besetzte Event, das das WorldAthletics Bronze Label führen darf, im Beisein einiger Teilnehmer im Four Points by Sheraton im Bozner Süden den Medienvertretern vorgestellt.

Bis Anfang Dezember bereitete den Veranstaltern des BOclassic Südtirol die Frage Kopfzerbrechen, ob sie die 47. Ausgabe im Stadtzentrum ausrichten dürfen oder nicht. Kaum war dieses Problem mit einem eindeutigen Ja der Bozner Stadtverwaltung aus dem Weg geräumt, wurden ihre Nerven bei der Zusammenstellung des Teilnehmerfeldes bis aufs Äußerste strapaziert. Mit dem Italiener Eyob Faniel und Margaret Kipkemboi aus Kenia
wurden vor kurzem nämlich nicht nur die beiden Sieger aus dem Jahr 2019 positiv auf das Coronavirus getestet. Muktar Edris, amtierender Weltmeister über 5000 Meter aus Äthiopien, darf aus demselben Grund nicht teilnehmen. Fraglich ist auch, ob der Trentiner Publikumsliebling Yeman Crippa am Freitag starten kann.

„Es war eine extreme Herausforderung, die wir zu meistern hatten. Glücklicherweise kann sich unser Teilnehmerfeld trotzdem sehen lassen, das von Tamirat Tola aus Äthiopien bei den Männern angeführt wird. Er hat den BOclassic zwei Mal gewonnen, nämlich 2015 und 2018. Heuer entschied er den Amsterdam Marathon für sich. Bei den Frauen ist jetzt Norah Jeruto die Top-Favoritin. Sie kommt aus Kenia, ist eine Hindernisspezialistin und hat heuer über 3000 Meter Hindernis die Weltjahresbestzeit erzielt“, sagte Athletenmanager Gianni Demadonna im Rahmen des Medientermins über die beiden Aushängeschilder des 47. BOclassic Südtirol. Teilnehmerfeld auch trotz der vielen Absagen sehr stark Tolas ärgste Widersacher werden aller Voraussicht nach Tadese Worku (Äthiopien) und Zerei Mezngi aus Norwegen sein. Auch von den beiden „Azzurri“ Ala und Osama Zoghlami, sowie von Pietro Riva könne man sich laut Demadonna einiges erwarten. Mit Hannes Perkmann und Raphael Joppi messen sich am Silvestertag auch zwei Südtiroler Athleten mit der Weltelite. Bei den Frauen sind neben Jeruto alle Augen auf Dawit Seyaum aus Äthiopien, sowie auf die Trentinerin Nadia Battocletti gerichtet. Die Streckenrekorde liegen bei 28.02 Minuten auf der 10-km-Distanz der Männer, bzw. bei 15.30 Minuten bei den Frauen, die 5 km zurücklegen. Weil es am Silvestertag laut Wetterprognose sehr mild sein soll, könnten
die Bestmarken fallen. Jene der Männer wurde vor genau 30 Jahren durch Phillimon Hanneck aus Simbabwe erzielt.

Die Eliterennen, die um 15 Uhr (Frauen) und 15.30 Uhr (Männer) mit dem Startschuss auf dem Waltherplatz beginnen, sind der absolute Höhepunkt des renommierten Bozner Laufevents. „Das Programm beginnt jedoch schon um 12.00 Uhr mit dem Just-For-Fun-Lauf. Weiter geht’s um 13.00 Uhr mit dem Ladurner Volkslauf, den wir auf 300 Teilnehmer limitiert haben und der den Auftakt zur Top7-Serie bildet. Anschließend findet auch der Raiffeisen Jugendcup statt, genauso wie das Rennen für die Handbiker. Als Sportevent gilt bei uns die 2G-Regel, es muss von allen Beteiligten eine FFP2-Maske getragen werden und es gibt keinen Ausschank. Außerdem muss der Mindestabstand eingehalten werden“, betonte Christiane Warasin, die gemeinsam mit Stefan Fink für die Organisation verantwortlich ist.

Die Entwicklung zum internationalen Top-Laufevent

Andreas Widmann, Präsident des Läufer Clubs Bozen Raiffeisen, blickte auf die Anfänge des BOclassic Südtirol zurück. „Das Anliegen der Gründer war, den Athleten auch in der kalten Jahreszeit ein Renen zu ermöglichen. Am 31. Dezember 1975 war es schließlich soweit und mit der Zeit hat sich der BOclassic Südtirol zu einem der weltweit wichtigsten Silvesterläufe und zu einem der fünf Top-Sportevents in Südtirol entwickelt. Dafür gebührt nicht nur den verschiedenen Mitgliedern im Organisationskomitee und den vielen Helferinnen und Helfern im Laufe von mehr als viereinhalb Jahrzehnten unser aufrichtiger Dank, sondern auch den vielen Sponsoren, die uns finanziell unterstützen“, sagte Widmann. Zwei langjährige Partner, die Raiffeisenkasse durch Andreas Mair am Tinkhof und Ladurner Ambiente durch Bruno Abram, waren genauso am Rednerpult vertreten, wie Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi. Vorgestellt wurde auch der Sonderpreis im Gedenken an den Bozner Sportförderer Sergio Russo, bei dem die älteste Teilnehmerin und der älteste Teilnehmer beim Volkslauf, sowie die Sieger der Jugendkategorien prämiert werden. Abschließend dankten die Veranstalter dem italienischen Staatsfernsehen RAI, das die Eliterennen des 47. BOclassic Südtirol neuerlich live im Fernsehen übertragen wird – sei es auf nationaler Ebene, sei es auf lokaler Ebene.

 

Von: bba

Bezirk: Bozen