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Hasenhüttl muss als Wolfsburg-Trainer gehen

Sonntag, 04. Mai 2025 | 22:56 Uhr

Von: APA/dpa

Der deutsche Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat sich am Sonntag mit sofortiger Wirkung von seinem österreichischen Trainer Ralph Hasenhüttl getrennt. Das teilte der zwei Runden vor Schluss auf Tabellenplatz zwölf liegende Club einen Tag nach der 0:4-Auswärtsniederlage gegen Borussia Dortmund mit.

“Ralph Hasenhüttl hat den VfL Wolfsburg in der vergangenen Saison in einer schwierigen Phase übernommen. Es ist ihm gelungen, die Mannschaft zu stabilisieren und in sichere Fahrwasser zu führen. Dafür bedanken wir uns bei ihm. Die Ergebnisse und die Entwicklung in den letzten Monaten haben jedoch den Entschluss in uns reifen lassen, jetzt zu reagieren”, sagte Wolfsburg-Geschäftsführer Peter Christiansen. Für die restlichen beiden Saisonspiele werde U19-Trainer Daniel Bauer die Mannschaft übernehmen.

Dritte Bundesliga-Station mit rund einjähriger Amtszeit

Der 57-jährige Hasenhüttl war nach seinem Engagement bei Southampton (2018-2022) am 17. März 2024 nach Wolfsburg gewechselt. Bei seiner dritten Bundesliga-Station nach Ingolstadt und RB Leipzig rettete er die Wolfsburger im vergangenen Frühjahr zunächst vor dem Abstieg. Ab dem Sommer baute er ein neues Team auf, das bis Mitte Februar auch auf einem guten Weg zu sein schien. Im März geriet sein Team aber in eine schwere sportliche Krise. Seitdem mehrten sich die Hinweise auf eine vorzeitige Trennung.

Nach dem 0:4 in Dortmund hatte Hasenhüttl gesagt: “Ich gehe jetzt mal davon aus, dass wir nach Hause fahren, noch zwei Wochen zusammenarbeiten und dann schauen wir, was im Sommer passiert.” Eine Woche zuvor hatten die VfL-Verantwortlichen nach dem 0:1 gegen den SC Freiburg daheim noch erklärt, zumindest bis zum Saisonende am Trainer festhalten zu wollen. Eine Trennung im Sommer galt aber schon als sicher.

Vertrag wäre noch ein Jahr gelaufen

Trotz eines noch bis 2026 gültigen Vertrags kommt der Steirer bei Wolfsburg auf eine kürzere Amtszeit als sein Vorgänger Niko Kovac, der nun Borussia Dortmund trainiert. “Ich finde es immer ein bisschen billig, alles auf den Trainer zu schieben”, sagte Defensivspieler Kilian Fischer nach der klaren Niederlage in Dortmund. “Er steht ja nicht auf dem Feld. Wir Spieler müssen es richten.”

Der Volkswagen-Club wollte unbedingt wieder international spielen – scheiterte aber bereits in der vierten Saison nacheinander an diesem ambitionierten Ziel. Nach der Negativserie von acht Spielen mit nur zwei Unentschieden sahen sich die Verantwortlichen zum Handeln gezwungen und setzten Hasenhüttl vor die Tür.

Verpasster Europacup und Heimschwäche

Zum Verhängnis wurden Hasenhüttl aber gleich mehrere Faktoren, nicht nur das erneute Verpassen eines Europapokal-Platzes. Vor allem die Bilanz im eigenen Stadion ist eine große Enttäuschung. Gegen die Abstiegskandidaten Holstein Kiel (2:2), VfL Bochum (1:1), FC St. Pauli (1:1) und 1. FC Heidenheim (0:1) gelang im Frühjahr kein einziger Sieg.

Sportlich kommen die “Wölfe” seit der Champions-League-Qualifikation 2021 nicht mehr zur Ruhe. Christiansen ist seitdem bereits der dritte Sport-Geschäftsführer. Und mit Hasenhüttl scheiterte nun schon der vierte Trainer seit dem Abschied von Oliver Glasner. Er war der zehnte Chefcoach in nur zehn Jahren.

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