Unfall unter Drogeneinfluss

Aaron Engl: Brutaler Kettensägen-Tod war Selbstverschulden

Montag, 05. Mai 2025 | 14:59 Uhr

Von: idr

Terenten – Der Tod von Aaron Engl hat im vergangenen Spätsommer ganz Südtirol in Atem gehalten. Mit gerade einmal 24 Jahren wurde der Terentner auf einer Almwiese halb enthauptet aufgefunden. Die Ermittlungen gingen in viele Richtungen: Mord, Selbsttötung oder ein drogeninduzierter Wahn? Wie nun bekannt wurde, geht die Bozner Staatsanwaltschaft von Selbstverschulden aus.

Rückblick: Am 18. August 2024 wird der Holzfäller Aaron Engl neben seinem Dienstfahrzeug, einem Mitsubishi Pajero Geländewagen tot aufgefunden. Neben seiner halb enthaupteten Leiche findet sich eine besonders lange Kettensäge – zu diesem Zeitpunkt geht man bereits von der Mordwaffe aus. Wie bekannt wird, war Engl in der Nacht zuvor auf einer Rave-Party, bei der er und seine Freunde verschiedene psychoaktive Drogen zu sich nahmen. Engl verließ die Party gegen 3.30 Uhr, nachdem er über Unwohlsein klagte. Circa zwei Stunden später ereignete sich der schreckliche Zwischenfall.

Kein Mord und keine Challenge

Die Ermittlungen konnten zunächst keine Ursache ausschließen. Allerdings machten sich nur wenige Tage nach Engls Tod Spekulationen über einen Mord breit. In dem Auto wurde Blut entdeckt, was zunächst auf ein Gewaltverbrechen hindeutete. Die Zeitung Alto Adige berichtete zudem, dass es sich um einen Unfall bei einer Challenge handeln könnte. Engl war von Kunststücken mit seinem Arbeitsgerät besessen, schnitzte Kunstwerke aus Baumstämmen und öffnete sogar Bierflaschen mit einer Kettensäge.

Unfall unter dem Drogeneinfluss

Nun geben die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft von Bozen erschreckende Details preis: Unter dem Einfluss von Drogen habe sich der 24-Jährige wahrscheinlich selbst die Kettensäge an den Hals gesetzt und die Kette in Bewegung gesetzt. Dabei ist die Wunde an seinem Hals, zugefügt durch eine Kettensäge der Marke Stihl, die für mittelgroße bis große Baumstämme geeignet ist, definitiv ursächlich für seinen Tod und nicht etwa die vorherige Drogenzufuhr. Ein toxischer Wert wurde durch die verhältnismäßig geringe Dosis nicht überschritten

Ob Engl die Kette absichtlich in Bewegung setzte oder ob es sich dabei um ein Versehen handelte, ist unklar. Fakt ist jedoch, dass sich Engl zum Zeitpunkt seines Todes unter dem Einfluss bewusstseinsverändernder Drogen befunden hat und diese seine Wahrnehmung beeinflusst haben könnten. Ein Fremdverschulden schlossen die Ermittler aufgrund des Tathergangs und der zugefügten Verletzungen jedoch aus.

Bezirk: Bozen

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