Coronavirus: Keine Eintrittskarten für italienische Staatsbürger in Znojmo

HCB Südtirol Alperia und Znojmo erstmals Playoff-Gegner

Montag, 02. März 2020 | 18:19 Uhr

Bozen – In ein paar Tagen geht’s los, dann fällt der Startschuss für die Playoff der Erste Bank Eishockey Liga 2019/20. Im Viertelfinale trifft der HCB Südtirol Alperia auf den HC Orli Znojmo: es ist das erste Mal, dass die Südtiroler und die Tschechen in einer Postseason aufeinandertreffen, obwohl die Adler bereits mehrmals in der EBEL Historie eine entscheidende Rolle für die Weißroten gespielt haben. In der Saison 2017/18 erreichten die Foxes nämlich im letzten Match der Regular Season mit einer nicht mehr für möglich gehaltenen Aufholjagd gegen das tschechische Team gerade noch den achten Tabellenplatz und gewannen in der Folge die Karl Nedwed Trophy. Auch in diesem Jahr öffnete ein Sieg am letzten Spieltag im direkten Duell gegen Znojmo den Weg in die Playoff.

Achtung: die Stadt Znojmo hat aufgrund der Coronavirus-Situation dem HC Orli Znojmo die Auflage erteilt, keine Eintrittskarten an italienische Staatsbürger auszugeben. Der HCB Südtirol Alperia beobachtet die Entwicklung der Situation und wird seine Fans auf dem Laufenden halten.

Der Weg hin zu den Playoff – Bozen

Die Weißroten haben in dieser Saison Höhen und Tiefen mitgemacht, obwohl sie fast durchgehend in den oberen Regionen der Tabelle anzufinden waren. Nach einem durchwachsenen Start mit nur einem Sieg aus den ersten fünf Begegnungen und 22 kassierten Toren, haben sich Bernard & Co. als Mannschaft gefangen und zwischen Oktober und November eine Serie von 11 Siegen aus 13 Spielen hingelegt. Dies war ein wichtiger Schub für die Saison der Foxes, die aber noch gehörig um die direkte Qualifikation für die Playoff, die erst am letzten Spieltag der Regular Season (26. Jänner) mit einem 5:0 Heimerfolg eben gegen Znojmo sichergestellt wurde, zittern mussten. Die Weißroten starteten ohne Punktebonus und mit einer Niederlage gegen Salzburg in die Pick Round, dann aber folgte ein unwiderstehlicher Erfolgsrun, der die Foxes bis an die Tabellenspitze brachte: sieben Siege in Folge, erster Tabellenplatz (Novum in der EBEL) und Qualifikation für die kommende Champions Hockey League. Verdienst der Mannschaft, aber auch von Coach Greg Ireland: seit seinem Amtsantritt am 3. Jänner hat der kanadische Übungsleiter die Foxes in 16 Spielen zu 12 Erfolgen geführt.

Der Weg hin zu den Playoff – Znojmo

Auch für die Tschechen verlief die bisherige Saison sehr schwankend. Nach einem relativ guten Beginn fiel Znojmo in ein Zwischentief, aus dem sich das Team von Coach Miro Frycer ab Ende November wieder erholte und zwischen dem 28. Und 36. Spieltag sogar bis auf den dritten Tabellenrang vorpreschte. Sechs Niederlagen in den letzten Spieltagen und äußerst knappe Abstände in der Tabelle haben Znojmo auf den achten Tabellenrang gespült und zur Qualification Round verdammt. Dort lieferten sich die Tschechen, nachdem sich Villach und Linz vorzeitig abgesetzt hatten, mit Innsbruck und Fehervar ein knallhartes Duell um den letzten verfügbaren Playoff Platz: nach drei Niederlagen innerhalb der 60 Spielminuten, ebenso vielen in der Verlängerung, dank einiger „Geschenke“ von Innsbrucker Seite und vier Siegen, der letzte entstand einem hart umkämpften Heimspiel gegen Dornbirn, erreichte Znojmo zu guter Letzt doch noch das heißersehnte Ziel.

Die Statistik – Bozen

Zwischen Regular Season e Pick Round haben die Foxes insgesamt 25 Siege, 16 Niederlagen, 5 Erfolge in der Verlängerung/Penaltyschiessen und 2 Niederlagen nach der regulären Spielzeit eigefahren.

145 erzielte Treffer: die drei besten Top Scorer in den Reihen der Weißroten sind Anthony Bardaro (39 Punkte, 20+19), Colton Hargrove (31 Punkte, 7+24) und gleichauf Stefano Giliati (29 Punkte, 12+17) und Jamie Arniel (29 Punkte, 7+22).

107 erhaltene Tore: Leland Irving ist mit einer Fangquote von 92,7% der zweitbeste Torhüter der Liga. Hervorragend auch die Leistung von Backup Goalie Justin Fazio als bester Torhüter des zweiten Durchganges mit 95,9%, der vier Mal zum Einsatz kam.

Das Powerplay war für lange Zeit die Achillessehne der Foxes, hat sich aber seit der Übernahme von Coach Ireland von Spiel zu Spiel kontinuierlich gesteigert: die Statistik weist zwar insgesamt nur einen Prozentsatz von 12,9% aus (25 Treffer bei 194 Überzahlspielen), wenn man aber nur die Pick Round berücksichtigt, haben sich die Weißroten auf gute 22,6% verbessert.

Eine große Stärke, dies bereits seit mehreren Jahren, ist hingegen das Penalty Killing: auch in dieser Saison hat sich Bozen wieder bestätigt, denn die Special Teams sind die zweitbesten der Meisterschaft mit einer Erfolgsquote von 84,1%.

Eine ganz wichtige Rolle nehmen in den Playoff die Strafminuten ein: in dieser Wertung liegen die Foxes mit insgesamt 490 Minuten, dies entspricht einem Durchschnitt von 10,2 Minuten pro Spiel, an der dritten Stelle und hier ist definitiv Besserung angesagt.

Die Statistik – Znojmo

Zwischen Regular Season und Qualification Round hat Znojmo insgesamt 21 Siege, 19 Niederlagen, 3 Erfolge in der Verlängerung/Penaltyschiessen und 7 Niederlagen nach der regulären Spielzeit erreicht.

153 erzielte Treffer: die drei besten Top Scorer sind Anthony Luciani (62 Punkte, 18+44, zweitbester Torschütze der EBEL), Tomas Svoboda (48 Punkte, 15+33) und Rob Flick (38 Punkte, 16+22).

161 erhaltene Tore: die Tschechen haben 34 Mal Stammtorhüter Teemu Lassila (90,0%, 13. der Liga) und 23 Mal Backup Dominik Groh (91,0%, 8. in dieser eigenen Statistik) eingesetzt.

Im Powerplay nimmt Znojmo mit 11,3% den letzten Platz in der Erste Bank Eishockey Liga ein (19 erzielte Tore bei 168 Überzahlspielen).

Auch das Penalty Killing ist mit 80.9% (drittletztes der EBEL) alles eher als berauschend.

Auch Znojmo hat mehrere “böse Buben” im Team und liegt mit 480 Strafminuten gleich hinter den Foxes.

Die direkten Begegnungen

In den bisherigen sieben EBEL Saisonen ist der HCB Südtirol Alperia 34 Mal auf den HC Orli Znojmo getroffen: 21 Siegen der Weißroten, davon 5 in der Verlängerung oder nach Penaltyschiessen, stehen 12 Erfolge der Tschechen gegenüber. Die Foxes haben dabei 112, die Adler 88 Tore erzielt: nur fünf Spiele endeten mit einem Shutout, vier zugunsten von Bozen (zwei davon in dieser Saison) und eines für Znojmo.

In der laufenden Meisterschaft haben die Südtiroler alle vier direkten Begegnungen mit einer Tordifferenz von +18 gewonnen (9:0 und 5:0 in der Eiswelle, 2:4 und 1:3 in der Nevoga Arena).

Bozen und Znojmo in den Playoff

Der HCB hat bei allen sieben EBEL Teilnahmen immer die Playoff erreicht: gleich im ersten Jahr gewann Bozen nach dem 2. Platz in der Pick Round den Meistertitel in einer denkwürdigen Finalserie gegen Salzburg und qualifizierte sich für die Champions Hockey League; 2014/15 reichte es nur zum siebten Platz, Endstation war im Viertelfinale gegen Linz; mit demselben Ergebnis endete die Saison 2015/16 nach einem vierten Platz in der Regular Season; 2016/17 scheiterten die Foxes nach einem sechsten Platz im Halbfinale gegen den späteren Meister Vienna Capitals; 2017/18 folgte die Saison, in welcher Bozen Geschichte geschrieben hat und erstmals als achtqualifiziertes Team die Meisterschaft gewinnen konnte (wieder gegen Salzburg und gleichzeitige Rückkehr in die CHL); 2018/19 folgte einem sechsten Platz das Aus im Viertelfinale gegen den späteren Meister EC KAC.

Znojmo nahm hingegen erstmals in der Saison 2011/12 an der EBEL teil und scheiterte in den ersten sechs Jahren jedes Mal im Viertelfinale (bestes Ergebnis in einer Regular Season war ein 3. Rang). 2015/16, nach Platz zwei in der Regular Season, kamen die Tschechen bis ins Finale, wo sie gegen die Red Bull den Kürzeren zogen. In den Jahren danach scheiterte Znojmo zwei Mal bereits in der ersten Runde, während es 2017/18 erstmals keine Postseason gab.

© HCB/Vanna Antonello

Hygienemaßnahmen

Die Coronavirus Notlage zwingt auch den weißroten Verein „von Tag zu Tag zu entscheiden”, was die Austragung der Spiele betrifft und der HCB hat sich daher entschlossen, die Tickets jeweils für nur ein Spiel bereitzustellen. Demzufolge werden an den oben angeführten Terminen ausschließlich Eintrittskarten für Spiel 1 ausgegeben. Diesbezüglich teilt der HCB Südtirol Alperia mit, dass eine Serie von Hygienemaßnahmen vorgesehen ist, wie z.B. die Anbringung von Desinfektionsmittelspendern außerhalb und innerhalb des Stadions. Die Eiswelle ist ein sehr große und gut belüftete Anlage, trotzdem werden in den Drittelpausen die Türen geöffnet, um einen Luftaustausch zu gewährleisten. Die Vorbeugung sollte aber von jedem einzelnen ausgehen, und dies unabhängig von der aktuellen Coronavirus Notlage: wir möchten daher jedem Fan nahelegen, im Falle eines Grippesymptomes auf den Besuch des Stadions zu verzichten, dies um die eigene und die Gesundheit der anderen zu schützen.

Programm für die Viertelfinalspiele:

Spiel 1 – Mittwoch, 4. März 2020, um 19,45 Uhr (Eiswelle, Bozen)

Spiel 2 – Freitag, 6. März 2020, um 18,30 Uhr (Nevoga Arena, Znojmo)

Spiel 3 – Sonntag, 8. März 2020, um 18,00 Uhr (Eiswelle, Bozen)

Spiel 4 – Dienstag, 10. März 2020, um 18,30 Uhr (Nevoga Arena, Znojmo)

wenn notwendig

Spiel 5 – Freitag, 13. März 2020, um 19,45 Uhr (Eiswelle, Bozen)

Spiel 6 – Sonntag, 15. März 2020, um 17,30 Uhr (Nevoga Arena, Znojmo)

Spiel 7 – Dienstag, 17. März 2020, um 19,45 Uhr (Eiswelle, Bozen)

Von: ka

Bezirk: Bozen