Auf Misolic wartet einer der größten Stars der Geschichte

Karrierehöhepunkt für Misolic – Duell mit Djokovic

Freitag, 30. Mai 2025 | 16:44 Uhr

Von: apa

Filip Misolic steht vor einem doppelten Höhepunkt seiner Tennis-Karriere. Der Steirer hat sich bei den French Open erstmals für die dritte Runde eines Major-Turniers qualifiziert und wurde mit einem Duell mit Novak Djokovic belohnt. “Es ist eine große Ehre, dass ich die Chance habe, gegen ihn zu spielen”, sagte der 23-Jährige vor der Partie am Samstagabend (nicht vor 20.15 Uhr) gegen den Grand-Slam-Rekordsieger.

Misolic, der sich über die Qualifikation in den Hauptbewerb gekämpft hatte, hat am Donnerstag den an Nummer 27 gesetzten Kanadier Denis Shapovalov besiegt und in dem Fünf-Satz-Krimi Fitness und Nervenstärke bewiesen. Er kassierte dafür 168.000 Euro Preisgeld, so viel wie noch nie.

Höher als Kitzbühel-Finale

Auch sportlich ist es sein bisher größter Erfolg. “Der Finaleinzug in Kitzbühel (Anm.: im Juli 2022) war auch eine unfassbar große Leistung von mir, was ich auch nie vergessen werde. Aber ich würde sagen, das ist vielleicht nochmal eine Stufe höher. Ich bin einfach so glücklich, dass ich jetzt die Möglichkeit habe, gegen Djokovic zu spielen”, erklärte Misolic.

Auch wenn er erstmals auf die langjährige Nummer eins trifft, weiß er genau, was auf ihn wartet. “Tennismäßig kenne ich ihn sehr gut. Ich habe viele seiner Matches gesehen und hatte auch die Möglichkeit, dass ich eine Woche mit ihm trainiere. Auch außerhalb des Platzes kenne ich ihn persönlich ein bisschen”, erzählte Österreichs Nummer zwei (ATP-153). Misolic war vergangenen Sommer auf Einladung von Djokovic sechs Tage lang in Montenegro dessen Sparringpartner – der Serbe wurde danach Olympiasieger.

Misolic spielt das Hauptmatch am Samstagabend und damit am Court Philippe-Chatrier. Djokovic wollte der Nightsession eigentlich aus dem Weg gehen und sich das Champions-League-Finale zwischen Paris Saint-Germain und Inter Mailand (21.00 Uhr) anschauen, die Organisatoren nahmen darauf aber keine Rücksicht. “Das Champions-League-Finale ändert nicht viel für uns. Wir wollen das Beste für unser Turnier. 15.000 Leute werden kommen und wir versuchen, ihnen das bestmögliche Match zu bieten”, erklärte Turnierdirektorin Amelie Mauresmo.

Die Vorzeichen für Samstag könnten kaum unterschiedlicher sein. Misolic spielt erstmals in der dritten Runde eines Grand-Slam-Turniers, Djokovic hat alleine bei den French Open zum 20. Mal diese Turnierphase erreicht. Der 38-jährige Serbe hält mit 24 Major-Triumphen den Rekord und hat sich vergangenen Sonntag in Genf mit seinem 100. Turniersieg auf der ATP-Tour erfolgreich für das zweite Grand-Slam des Jahres eingeschlagen.

Djokovic in Roland Garros oft erfolgreich

Zudem liegt ihm der Pariser Sand. Der an Nummer sechs gesetzte Routinier hat in Roland Garros dreimal die French Open und im vergangenen Jahr das Olympia-Turnier gewonnen. Eine Statistik aber überrascht: Bei den French Open hält Djokovic gegen österreichische Spieler bei einer negativen Bilanz, er hat drei der vier Duelle mit ÖTV-Profis verloren. Jürgen Melzer besiegte den Serben 2010 im Viertelfinale in fünf Sätzen, Dominic Thiem gewann 2017 im Viertelfinale und 2019 im Halbfinale. Lediglich die erste Begegnung 2016 hat der zweifache French-Open-Finalist aus Niederösterreich verloren.

Heuer hat Djokovic die ersten zwei Runden jeweils mit Dreisatzsiegen souverän bewältigt, lediglich eine Blase am linken Fuß machte ihm gegen Corentin Moutet Probleme. “Ich habe fast eine Stunde gebraucht, um die Blase und die Blutung zu behandeln”, erzählte er am Donnerstagabend.

Davor hatte er für staunende Autofahrer gesorgt, als mitten im Kreisverkehr um den berühmten Arc de Triomphe plötzlich der Tennis-Superstar durch die Gegend radelte. Djokovic hatte sich ein Fahrrad geliehen und eine kleine Spritztour durch die französische Hauptstadt gemacht. “Ich habe das in der Vergangenheit schon ein paar Mal gemacht”, berichtete er. Den mehrspurigen Kreisverkehr um eines der Wahrzeichen von Paris wird er in Zukunft aber wohl nicht noch einmal auswählen. “Auf einmal hatten wir nur Autos um uns herum. Es war lustig, ab einem bestimmten Punkt aber auch gefährlich”, berichtete er.

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