++ ARCHIVBILD ++ Patrick Esume zieht in der ELF die Reißleine

Knalleffekt in ELF: Liga-Chef Esume zieht sich zurück

Freitag, 25. Juli 2025 | 15:38 Uhr

Von: APA/dpa

Im Streit um die Zukunft der European League of Football (ELF) hat Liga-Commissioner Patrick Esume seinen Rückzug angekündigt. Der ehemalige Profi und deutsche TV-Experte wird sein Amt zum Saisonende aufgeben, wie seine Anwältin mitteilte. Grund dafür seien “unüberbrückbare Differenzen” mit Liga-Geschäftsführer Zeljko Karajica. Bei den österreichischen ELF-Teams Raiders Tirol und Vienna Vikings zeigte man sich von den Ereignissen überrascht.

“So eine Entscheidung mitten in der Spielsaison treffen zu müssen, ist nicht schön”, sagte Esume laut Mitteilung. Sie sei jedoch notwendig, um die Teams, Gesellschafter, Geschäftspartner und Fans nicht weiter zu enttäuschen, meinte der Hamburger weiter. Er erklärte, man sei sich über die Führung, finanzielle Gestaltung und Ausrichtung der Liga nicht einig gewesen. Auch als Gesellschafter zieht sich Esume aus der Liga zurück, die er 2020 gemeinsam mit Karajica gegründet hatte.

“Die ELF würde es ohne Patrick Esume nicht geben”, erklärte Karajica, der unter anderem auch Hauptgesellschafter beim Fußball-Zweitligisten Austria Klagenfurt ist, am Freitag. “Er ist eine Galionsfigur und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass unsere Liga in kürzester Zeit gewachsen und stark geworden ist. Er wird immer Teil der ELF-Familie bleiben.”

Konflikt zwischen Clubs und Liga

Für die heimischen Aushängeschilder Raiders und Vikings kam der Zeitpunkt des Schrittes von Esume überraschend. Man sei auch erst unmittelbar vor der Verkündung darüber informiert worden, erklärte Raiders-Club-Manager Markus Wieser auf APA-Anfrage. Er bestätigte, dass zwischen den Clubs und der Liga ein interner Konflikt schwelt. Eine – neun der 16 ELF-Teams umfassende – Allianz (EFA), zu der auch die Raiders und Vikings zählen, beklagt sich unter anderem über mangelnde Transparenz bei Verträgen sowie die Gewinnverteilung unter den Clubs. Auch teils schlechte Infrastruktur wird beklagt.

“Die ELF hat sich in den vergangenen fünf Jahren zu einem erfolgreichen Produkt entwickelt. Um nachhaltig erfolgreich zu sein, braucht es aber die eine oder andere Änderung. Und da wollen wir mehr eingebunden werden und als Clubs mehr Gehör bei der Liga finden”, sagte Wieser. Dabei gehe es um eine bessere Kommunikation mit den Liga-Verantwortlichen und mehr Transparenz, was die ELF-Einnahmen betrifft. Wieser bestätigte auch, dass sich die Kritik der Franchises vor allem gegen Karajica richtet.

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