Von: luk
Bozen – Der HCB Südtirol Alperia gibt offiziell bekannt, dass eine Einigung über die Verpflichtung des US-amerikanischen Trainers Kurt Kleinendorst für die Saison 2025/26 erzielt wurde. Der 64-Jährige war zuletzt in der DEL und in der American Hockey League (AHL) tätig. In seiner Karriere gewann er den Calder Cup (AHL-Meisterschaft mit den Binghamton Senators im Jahr 2010) und als Scout der New Jersey Devils, die 2003 den Stanley Cup gewannen, trägt er zudem den berühmten “Stanley Cup Ring”. Gleichzeitig wurde der Vertrag von Associated Coach Fabio Armani um eine weitere Saison verlängert.
Kurt Kleinendorst – Die Karriere
Geboren am 31. Dezember 1960 in Grand Rapids, Minnesota, begann Kleinendorst seine Laufbahn als Spieler und entschied sich bereits im Alter von 30 Jahren, die Schlittschuhe an den Nagel zu hängen. Er startete sofort seine Trainerkarriere und übernahm 1991 die Leitung der Raleigh IceCaps in der ECHL, wo er bereits in seiner zweiten Saison als bester Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde. 1997 wechselte er für drei Jahre nach England und war Cheftrainer sowie General Manager der Manchester Storm (mit denen er auch in Bozen gegen den HCB in der European Hockey League spielte), bevor er seine NHL-Karriere startete: Sechs Jahre lang arbeitete er für die New Jersey Devils als Assistenztrainer und Scout. 2003 gewannen die Devils den Stanley Cup. 2006 wurde er Cheftrainer der Lowell Devils in der AHL und trainierte 2008 auch als Assistenztrainer die US-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft. 2010 gewann er als Cheftrainer der U18-Nationalmannschaft der USA die Goldmedaille. In den folgenden Jahren setzte er seine Karriere als Head Coach in der AHL bei den Binghamton Senators (mit denen er die Meisterschaft gewann) und den Iowa Wild fort, mit einem einjährigen Intermezzo als Cheftrainer der University of Alabama-Huntsville (NCAA). 2015 sammelte er erstmals europäische Erfahrung als Trainer des ERC Ingolstadt, für den er bereits 1988 als Spieler aktiv war. Es folgten zwei weitere Jahre in der AHL (Binghamton und Belleville Senators). 2019 kehrte er erneut nach Deutschland zurück: ein Jahr bei den Nürnberg IceTigers, zwei weitere Jahre als Cheftrainer der Iserlohn Roosters, bevor er aus persönlichen Gründen zwei Jahre pausierte.
„Die Verpflichtung von Kleinendorst sichert uns die Dienste eines international erfahrenen Trainers“, erklärt Geschäftsführer und Sportdirektor Dieter Knoll. „Er bringt seine große Erfahrung aus Top-Ligen wie der DEL und der AHL mit nach Bozen. Mit ihm werden wir die Mannschaft aufbauen, die nächstes Jahr in der ICEHL und in der Champions Hockey League aufs Eis gehen wird. Wir führen bereits mehrere Verhandlungen sowohl über Vertragsverlängerungen als auch über Neuverpflichtungen.“
„Der Kontakt zu Bozen bestand schon seit mehreren Jahren“, so Kleinendorst. „Verschiedene berufliche und persönliche Gründe haben bisher verhindert, dass sich unsere Wege kreuzten. Nun ist die Zeit gekommen, hier anzukommen, an einem traditionsreichen Ort mit hohen Erwartungen. Meine Frau und ich haben uns schon bei unserem ersten Besuch Ende der 1990er Jahre in Bozen und seine Umgebung verliebt.“ Der neue Trainer spricht über die kommende Mannschaft: „Wir wollen ein Team sein, das hart arbeitet. Ich bin überzeugt, dass noch mehr Schnelligkeit nötig ist – so ist modernes Eishockey: Talent, Taktik, aber auch schnelle Spieler, die offensiv spielen und sich gleichzeitig in der Defensive aufopfern.“ Die kommende Saison wird lang und anspruchsvoll sein – mit Meisterschaft, Champions Hockey League und der Olympiapause: „Wir müssen uns auf den Prozess konzentrieren“, fährt Kleinendorst fort. „Erfolgreiche Jahre kommen immer von Gruppen, die sich aufmerksam dem widmen, was getan werden muss, um zu wachsen. Die Spieler, die bereits da sind, und jene, die kommen werden, müssen offen sein, sich dem System widmen und alle auf einer Wellenlänge sein. Dann müssen wir uns nicht mehr auf den Sieg konzentrieren, denn so werden die Erfolge von selbst kommen. Die Herangehensweise ist entscheidend: Man muss wissen, wie man trainiert, sich erholt, ein Athlet und Teamkollege auf und neben dem Eis ist.“ Abschließend eine Botschaft an die Fans: „Auf dem Eis stehen die Spieler, aber es ist entscheidend, ein so leidenschaftliches Stadion genießen zu können. Ich kenne die unglaubliche Unterstützung, die das Bozner Publikum der Mannschaft geben kann, und ich bin mir auch der Erwartungen bewusst – die haben wir alle. Wir werden unser Bestes geben, um ein Team aufzubauen, das die gesteckten Ziele erreichen kann.“
Fabio Armani bleibt Associated Coach
Der Trentiner Trainer ist bereit, die Mannschaft in seine siebte aufeinanderfolgende Saison zu führen. Er ist eine zentrale Figur, auf die der Verein weiterhin großen Wert legt. Armani kam 2019 zu den Foxes, nachdem er zuvor eine lange Karriere als Spieler hinter sich hatte und Trainer in Pontebba, Valpellice und Pergine war. Im Laufe der Jahre war er auch Cheftrainer der italienischen U18-Nationalmannschaft und wurde bei den Weltmeisterschaften der Division 1A in den Jahren 2021, 2023 und 2024 auch als Assistenztrainer der Herren-Nationalmannschaft ausgewählt.
„Es wird mir eine Freude sein, mit Kurt zusammenzuarbeiten“, sagt Armani. „In den letzten Jahren haben wir viel aufgebaut und wollen den eingeschlagenen Weg fortsetzen. Wir kennen die Erwartungen hier und genau das motiviert uns, immer besser zu werden. Wir wollen erneut einen konkurrenzfähigen Kader stellen, wohlwissend, dass uns eine anspruchsvolle Saison auf mehreren Ebenen erwartet.“
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