Extrem-Kajak-WM im Passeier

Matthias Weger feiert in Moos einen großen Erfolg

Montag, 05. Juni 2023 | 16:36 Uhr

St. Leonhard/Moos – Zehn Jahre nach Daniel Klotzner aus Schenna ist es mit Matthias Weger (27) am Samstag in Moos im Passeier erneut einem Paddler aus Schenna gelungen, bei einer Extrem-Kajak-WM auf das Podium zu kommen. Die erste Extrem-Kajak-WM auf Südtiroler Boden wurde am Freitag und Samstag im Rahmen der elften Auflage von „King and Queen of the Alps“ auf der Passer in St. Leonhard und Moos ausgetragen.

Klotzner hatte 2013 im Ötztal ganz sensationell WM-Silber geholt. Weger verpasste am Samstag den WM-Titel nur um 13 Hundertstel-Sekunden und die Silbermedaille gar nur um eine Hundertstel-Sekunde. Gold ging an den Neuseeländer Zack Mutton (23), Silber an seinen Landsmann George Snook (20). Matthias Weger sicherte sich die Bronzemedaille. Für den zweiten Südtiroler Medaillengewinn bei dieser Extrem-Kajak-WM hatte am Freitag Annika Zoe Senoner (15) vom SC Meran/Raika-Torggler mit der Silbermedaille bei den Juniorinnen (U18) gesorgt.

Es war spannend am Samstag kurz vor 17 Uhr im Finale der Männer auf der berüchtigten, einer der weltweit schwierigsten Wildwasserstrecken auf der Passer in Moos, sogar sehr spannend, bis die Medaillengewinner bei der Extrem-Kajak-WM der Männer feststanden. Es gab ein Herzschlagfinale. Die Ereignisse überschlugen sich. Zuerst paddelte der Vorjahressieger Andi Brunner aus Innsbruck in 1.29,73 Minuten die erste Zeit unter 1.30 Minuten heraus, die unmittelbar danach vom Neuseeländer Zack Mutton (1.29,04) um 69 Hundertstel-Sekunden unterboten wurde. Sein Landsmann George Snooke verpasste die Bestzeit nur um zwölf Hundertstel-Sekunden.

Als Letzter kam dann Matthias Weger noch die mörderische Wildwasserstrecke herunter. Er hatte im Halbfinale die beste Zeit der 30 Halbfinalisten heraus gepaddelt. Bei der Zwischenzeit lag er als Zweiter knapp zurück. Der Schenner ließ die Zeitnahme dann bei 1.29,17 Minuten stehen und war 13 Hundertstel-Sekunden ober der Zeit von Zack Mutton und holte damit Bronze, da der Neuseeländer George Snook (1.29,16) auch noch eine Hundertstel-Sekunde schneller war als Weger.

„Zwei größere Fehler im Finale haben mich den WM-Titel gekostet. Kurz vor dem Ziel habe ich 30 Hundertstel-Sekunden verloren. Im oberen Abschnitt hatte ich schon nicht die richtige Linie gefunden. Keiner ist auf dieser Strecke fehlerfrei geblieben. Ich freue mich aber nach Platz 5 2021 und Platz vier im Vorjahr, die Bronzemedaille geholt zu haben, auch wenn die Abstände nur sehr gering sind. Vor mir liegen mit Zack Mutton und George Snook, zwei Freunde, mit denen ich sehr viel trainiere“, sagte Matthias Weger.

Der Top-Favorit aus Schenna, der die WM-Strecke so gut kennt wie keiner, hatte im Viertelfinale die zweitbeste Zeit erzielt und im Halbfinale sogar die beste Zeit. „Obwohl ich im Viertel- und im Halbfinale nicht voll drauf gedrückt habe, waren meine Zeiten gut“, blickt Matthias Weger zurück. Pech hatte hingegen sein zwei Jahre jüngerer Bruder Jakob Weger (25), der im Viertelfinale die drittbeste Zeit erzielt hat. Ein Fehler in der Walze kurz vor dem Ziel wurde dem Schenner zum Verhängnis. Er verlor viel Zeit und fiel auf Platz 22 zurück und schied aus.

„Schade um den groben Fehler bei der Walze kurz vor dem Ziel. Es war ein guter Lauf und ich wäre locker ins Finale gekommen. Im nächsten Jahr werde ich mich auf ‚King and Queen of the Alps‘ besser vorbereiten“, nimmt sich Jakob Weger vor. Großes Pech hatte auch der WM-Silbermedaillengewinner von 2013, Daniel Klotzner. Der Schenner hatte im Viertelfinale einen Dreher in der Walze kurz vor dem Ziel und kam nur als 47. über die Ziellinie und schied aus.

Bei den Frauen konnte sich die Ausnahmekönnerin Nouria Newman (31) zum 7. Mal als Extrem-Kajak-Weltmeisterin feiern lassen. Die Französin, die in allen 3 Wettkampf-Prüfungen die Schnellste war, setzte sich im Finale in 1.34,65 Minuten vor der Neuseeländerin River Mutton (1.35,46) und der Französin Marlene Devillez (1.36,29) durch. Die Slalom-Kanutin Tamara Drescher (19) vom SC Meran/Taika-Torggler hatte am Freitag in der Quali sensationell den 7. Platz bei den Frauen belegt und sich damit für das Halbfinale qualifiziert. Sie hat aber auf einen Start im Halbfinale verzichtet und rutsche damit auf den 11. Gesamtrang zurück. Bei den Juniorinnen musste sich Annika Zoe Senoner vom SC Meran/Raika-Torggler in der Quali, einem Wildwassersprint mit 2 Durchgängen auf der Passer zwischen dem Kindergarten und der Auer-Brücke in St. Leonhard, nur der Deutschen Mia Arnu beugen und holte die Silbermedaille. Nachstehend die Ergebnisse:

Kajak-Einer Männer, Endstand nach dem Finallauf: 1. Zack Mutton 1.29,04 Minuten; 2. George Snook (beide Neuseeland) 1.29,16; 3. Matthias Weger (Schenna) 1.29,17; 4. Andi Brunner (Innsbruck) 1.29,73; 5. Nicolas Caussanel (Frankreich) 1.30,87; 6. Erik Hansen (Norwegen) 1.31,30. Im Halbfinale ausgeschieden: 22. Jakob Weger (Schenna) 1.34,84. Im Viertelfinale ausgeschieden: 47. Daniel Klotzner (Schenna) 1.39,66. 60. Fabian Sieder (Gais), im Viertelfinale nicht angetreten. In der Quali ausgeschieden: 61. Jonas Walter (Meran); 62. Michael Zanella (Sterzing); 64. Sascha Brigl (Naturns); 73. Simon Hehl (Meran); 100. Mark Michael Mair (Sterzing).
Kajak-Einer, Frauen, Endstand nach dem Finale: 1. Nouria Newman (Frankreich) 1.34,65 Minuten; 2. River Mutton (Neuseeland) 1.35,46; 3. Marlene Devillez (Frankreich) 1.36,29; 4. Laura Hofberger (Deutschland) 1.37,00; 5. Flurina Fischer (Schweiz) 1.47,72. Im Halbfinale nicht angetreten: 11. Tamara Drescher (Meran). In der Quali ausgeschieden: 27. Charlotte Pragal (Schlanders).
Kajak-Einer, Master, Männer, Endstand nach dem Finallauf: 1. Eric Deguil (Frankreich) 1.32,57 Minuten; 2. Sascha Pretzl 2.04,42; 3. Mischa Kellner (beide Deutschland) 2.17,40.
Junioren-Klasse, U18, Endstand nach der Quali, Mädchen: 1. Mia Arnu (Deutschland) 3.11,36 Minuten; 2. Annika Zoe Senoner (Meran) 3.17,22. Burschen: 1. Jonas Hermann (Österreich) 3.00,56. Burschen: 1. Jonas Hermann (Österreich) 3.00,56.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt