Von: APA/dpa/Reuters
Der Australier Ben O’Connor fährt bei der Vuelta weiter im Roten Trikot des Führenden. Der Decathlon-Kollege des Österreichers Felix Gall rettete am Dienstag auf der 16. Etappe über 181,5 km von Luanco zur Bergankunft in Lagos de Covadonga fünf Sekunden Vorsprung auf den slowenischen Tour-Favoriten Primoz Roglic ins Ziel. Aufgeben musste nach einem schweren Sturz der Belgier Wout van Aert, die Etappe ging an den Spanier Marc Soler vom Team Emirates. Gall verlor weiter Zeit.
Der 29-jährige Van Aert rutschte bei einer Abfahrt auf nasser Straße aus, verletzte sich am rechten Knie und an den Armen. Der dreifache Etappensieger dieser Vuelta versuchte mit einem Ersatzrad das Rennen wieder aufzunehmen, musste aber wieder absteigen und sich mit dem blutenden Knie in den Teamwagen setzten. Damit wechselten auch das Berg- sowie das Sprinttrikot jeweils seinen Besitzer. Ende März war Van Aert bei Quer durch Flandern bei hoher Geschwindigkeit gestürzt und hatte sich dabei das Schlüsselbein, das Brustbein sowie mehrere Rippen gebrochen.
Gall kam mit fast einer halben Stunden Rückstand auf Soler als 85. unmittelbar hinter und zeitgleich mit seinem Landsmann Patrick Gamper (Red Bull Bora) ins Ziel. Am Sonntag hatte Gall gut 26 Minuten auf die Spitze verloren und sich aus den Top Ten der Gesamtwertung verabschiedet. Vom 21. Gesamtrang fiel Österreichs Sportler des Jahres 2023 weitere vier Positionen auf Rang 25 zurück, sein Rückstand auf O’Connor beträgt 54:09 Minuten. Gamper ist knapp 3,5 Std. zurück 121.
Soler gewann bei nass-kaltem Wetter 18 Sekunden vor dem Italiener Filippo Zana (Team Jayco) und deren 23 vor dem Briten Max Poole (DSM). Roglic belegte 3:54 Minuten zurück Rang elf – in einer Gruppe mit Enric Mas (Movistar), der Spanier hat als Dritter nur noch 1:25 Min. Rückstand auf O’Connor. Die Top acht sind durch nur vier Minuten getrennt. O’Connor kämpfte am letzten Anstieg solo um sein Führungstrikot, und das mit Erfolg. Die Unterstützung von Gall hatte er da wie schon am Sonntag nicht mehr.
Am Mittwoch steht ein einfacheres Teilstück auf dem Programm, O’Connor könnte auch diesen Tag noch als Leader überstehen. Roglic steuert nichtsdestotrotz auf seinen insgesamt vierten Gesamtsieg bei der Spanien-Radrundfahrt nach 2019, 2020 und 2021 zu. Der Zeitfahr-Olympiasieger von Tokio 2021 und Giro-Sieger 2023 findet am Freitag und Samstag mit zwei Bergetappen sowie am Sonntag mit einem Zeitfahren das für ihn vorteilhafte Terrain vor.