Olympische Winterspiele 2026, wir kommen! – ein Kommentar

Olympia: Chance für Land und Landl

Donnerstag, 27. Juni 2019 | 10:13 Uhr

Bozen – Der Sieg der Olympiabewerbung von Mailand und Cortina sorgt in ganz Italien für großen Jubel. Der tief verschuldete Stiefelstaat, der derzeit mit der EU um die Vermeidung eines Defizitverfahrens feilschen muss, hofft auf einen Erfolg und auf einen Anschub für die dahinsiechende Wirtschaft.

LPA/Michele Bolognini

Angesichts der großen Ablehnung, die in den vergangenen Jahren den Spielen nicht zuletzt in den klassischen Wintersportländern in den Alpen entgegengeschlagen ist, haben auch die Mächtigen des IOC verstanden, dass Gigantomanie und Milliardenkosten keine Zukunft mehr haben. Dies eröffnet die Chance für schlanke und „grüne“ Spiele, die den ohnehin klammen Italienern und den sonst argwöhnischen Südtirolern nicht nur nichts kosten dürften, sondern dem Land und dem Landl auch einem Imagegewinn bringen.

LPA/Michele Bolognini

Für Italien ist es die einmalige Gelegenheit, zu beweisen, dass es mehr ist, als nur der EU-Partner im Süden, der immer wieder gegen die Regeln verstößt und der außerstande ist, für politisch stabile Verhältnisse zu sorgen und seine Wirtschaft in Gang zu bringen. Die Italiener scheinen über alle Parteigrenzen hinweg verstanden zu haben, dass sie es diesmal nicht vermasseln dürfen und dies eine vielleicht einmalige Gelegenheit ist, Organisations- und Gastgebertalent zu beweisen.

LPA/Michele Bolognini

Südtirol hingegen kann sich als Gastgeber bei diesem Sportevent der Superlative als starkes und selbstbewusstes Land präsentieren. Unter anderem können wir den Nordtirolern und den Schweizern, wo Bewerbungen im politischen Hickhack und bei Volksabstimmungen untergegangen sind, zeigen, wie Olympische Spiele „gehen“ und wie auch die Einheimischen eingebunden werden können.

Südtirol kann zeigen, dass es das Landl drauf hat. Und wir haben es drauf, weil die Südtiroler in Antholz – unserer Austragungsstätte – in Gröden und in Abtei jeden Winter beweisen, dass wir eine sportliche Großveranstaltung nicht nur organisieren, sondern bei Sportlern und Zuschauern auch so etwas wie Begeisterung auslösen können.

Olympische Winterspiele 2026, wir kommen!

Von: ka

Bezirk: Bozen