Von: lup
St. Ulrich – Die beiden großen Favoriten Oscar Otte (Nummer 1) und Maxime Cressy (2) spielen am Sonntag, 14. November um 11 Uhr beim Sparkasse Challenger Val Gardena Südtirol um den Sieg. Zum ersten Mal seit 2012 stehen damit die Nummern 1 und 2 bei Südtirols wichtigstem Tennisturnier im Endspiel. Vor neun Jahren hat Benjamin Becker (2) das Endspiel gegen Andreas Seppi (1) gewonnen.
Cressy, derzeit die Nummer 128 der Weltrangliste, hat auch im Halbfinale am Samstag bei seinem Sieg über Mirza Basic aus Bosnien-Herzegowina (7:5, 6:2) bewiesen, dass er sich auf den schnellen Plätzen in St. Ulrich wohl fühlt. Im Anschluss stoppte die Otte, die Nummer 125 im ATP-Computer, den jungen Briten Jack Draper mit 7:6 (3) und 6:4. Cressy hat in vier Spielen in Gröden noch keinen Satz abgegeben und zum zweiten Mal in Folge das Finale bei einem Challenger erreicht. Am letzten Sonntag hat er in Eckental in Deutschland das Endspiel verloren. Zu Beginn kann Basic noch einigermaßen mithalten, weil er ebenfalls sehr gut aufschlägt. Aber zum Ende des Satzes wird Cressy auch beim Return aggressiver. Zwei Satzbälle zum möglichen 6:4 lässt er aus, aber die dritte Chance nutzt er zum 7:5 nach 40 Minuten und schafft das erste Break der Partie.
Der zweite Satz ist noch eindeutiger. Nach dem Break zum 3:1 lässt sich der USAmerikaner den Sieg nicht mehr nehmen. Im ganzen Match hat er bei seinem Service nur vier Punkte abgegeben, einschließlich eines Doppelfehlers. „Ich bin Tag für Tag fokussiert und mental viel stabiler geworden“, verrät Cressy nach dem Einzug ins Finale. „Mir ist es egal, gegen wen ich im Finale spiele. Jeder Gegner ist schwer zu schlagen“, sagt Cressy, der als zweiter Spieler aus den USA im Endspiel von Gröden steht. Rajeev Ram hat 2011 gewonnen, 2015 das Finale verloren.
Im Endspiel am Sonntag trifft Cressy auf Otte, der in dieser Woche noch immer kein Break hinnehmen musste. Aber er benötigte 19 Asse, um den 19 Jahre alten Draper im Griff zu haben. Der erste Satz wurde im Tiebreak entschieden, nachdem Draper den Satzball des Deutschen mit einem starken ersten Aufschlag abgewehrt hatte. Im Tiebreak erspielte sich Otte mit dem zehnten Ass eine 6:3-Führung. Dann war eine Vorhand von Draper zu lang und der Satz nach 49 Minuten entschieden. Als der Favorit im zweiten Durchgang das Break zum 2:1 schaffte, schien die Partie entschieden. Aber Draper kämpfte, erspielte sich im vierten und im sechsten Game jeweils einen Breakball, den Otte mit starken Aufschlägen auslöschte. Bei 5:2 und Aufschlag Draper vergab Otte einen Matchball, dann servierte er souverän aus und stand nach 1:26 Stunden im Finale.
Otte ist der fünfte Spieler aus Deutschland, der in Gröden im Endspiel steht. Nur Becker hat 2012 auch den Titel geholt. Otte sagte nach dem Sieg im Halbfinale: „Ich bin zufrieden, auch wenn das vielleicht mein schlechtestes Spiel in dieser Woche war. Morgen im Finale gegen Cressy muss ich sicher eine Schippe drauflegen.“ Otte und Cressy haben in dieser Saison schon zweimal gegeneinander gespielt. Beide Duelle hat Otte gewonnen, zuletzt erst vor zwei Wochen im Halbfinale beim Challenger in Ismaning aber erst mit 7:6 im dritten Satz.
Gröden-Spezialist Sancic holt seinen vierten Doppel-Titel
Der Kroate Antonio Sancic ist der Spezialist für das Doppel beim Sparkasse Challenger Val Gardena Südtirol. Heute hat er in seinem fünften Endspiel zusammen mit dem Österreicher Tristan-Samuel Weissborn seinen dritten Titel nach 2017 und 2019 geholt. Die beiden setzten sich gegen die Österreicher Alexander Erler und Lucas Miedler mit 7:6 (8), 4:6, 10:8 durch. Auch Weissborn hat in Gröden schon einmal das Doppel gewonnen. 2015 siegte er mit Maximilian Neuchrist im Finale gegen Sancic, der damals mit Landsmann Nikola Mektic gespielt hatte.