Von: mk
Deutschnofen – Mit der Entscheidung im Doppelsitzer hat auf der Pfösl Riep-Bahn in Deutschnofen der fünfte Lauf im FIL Weltcup im Rennrodeln auf Naturbahn begonnen. Am Samstagvormittag stand zudem der erste Durchgang im Einsitzer der Damen und Herren auf dem Programm.
Die spektakuläre und äußerst anspruchsvolle Pfösl Riep-Piste in Deutschnofen wurde in diesem Jahr erstmals mit einer speziellen Eismaschine behandelt, dadurch wurde die Highspeed-Strecke noch glatter und schneller. Die Führenden in Weltcup der Doppelsitzer, das Südtiroler Duo Patrick Pigneter/Florian Clara, pulverisierte mit einer Zeit von 57,26 Sekunden gleich im ersten Lauf den Bahnrekord von 57,51 Sekunden der Russen Pavel Porshnev/Ivan Lazarev aus dem Jahr 2017. Im zweiten Lauf fuhren Pigneter/Clara neuerlich Bestzeit, sie konnten jedoch ihre Rekordmarke nicht mehr verbessern. Mit einem Rückstand von 1,03 Sekunden folgen Porshnev/Lazarev auf Rang zwei, Dritte wurden die Weltmeister und Vorjahressieger Rupert Brüggler/Tobias Angerer (AUT). „Das Rennen begann für uns nicht optimal. Mitten in der Vorbereitung bemerkten wir, dass beim Startriemen eine Schraube fehlte. In letzter Minute mussten wir das Teil mit Klebeband reparieren! Dann sind wir im ersten Lauf voll auf Angriff gefahren und das neue Eis ist echt sauschnell“, erklärte Florian Clara nach dem Rennen.
Pigneter führt auch im Einsitzer
Im ersten Durchgang der Einsitzer Herren gibt es ebenfalls einen neuen Bahnrekord, insgesamt blieben gleich drei Athleten unter der Bestmarke von 54,20 Sekunden von Alex Gruber (ITA)aus dem Vorjahr. Nach einem verhaltenen Start nahm Patrick Pigneter (ITA) ab der zweiten Zwischenzeit richtig Fahrt auf und sicherte sich mit einer Zeit von 53,68 Sekunden die Halbzeitführung. Mit einem Mini-Rückstand von 0,02 Sekunden folgt Thomas Kammerlander (AUT) auf dem zweiten Zwischenrang, Vorjahressieger Alex Gruber (+0,13 Sekunden) liegt vor dem entscheidenden zweiten Lauf am Sonntag an dritter Stelle. „Es ist wie in alten Zeiten. Im Doppelsitzer gewinnen und im Einsitzer führen! Aber noch ist nichts entschieden, die Zeitabstände sind wieder einmal extrem knapp. Das Finale am Sonntag wird extrem spannend“, so der Halbzeitführende Patrick Pigneter.
Evelin Lanthaler düpiert Konkurrenz
Eine Machtdemonstration gab es von der Weltcupführenden Evelin Lanthaler (ITA). Die Seriensiegerin dieser Saison fuhr im ersten Lauf überlegene Bestzeit, vor der Russin Ekaterina Lavrenteva (+0,98 Sekunden) und Vorjahressiegerin Greta Pinggera (ITA). Mit ihrer Laufzeit von 54,10 Sekunden wäre Lanthaler bei den Herren auf Rang 4 gelandet! Diese Leistung kommentierte Lanthaler so: „Das war schon einer der perfektesten Läufe meiner Karriere. Virtuell Vierte bei den Herren war ich noch nie. Aber eine Sicherheitsfahrt im zweiten Lauf am Sonntag wird’s nicht geben. Auf dieser Bahn musst du immer voll konzentriert sein, sonst wird es hier schnell gefährlich“.
Neurauter und Unterholzner gewinnen Nationencup
Einen Heimsieg gab es im Nationencup. Christa Unterholzner (ITA) gewann mit 56,36 Sekunden vor ihrer Teamkollegin Alexandra Pfattner (+0,49 Sekunden), auf Platz drei folgt Svitlana Humeniuk aus Moldavien. Im Einsitzer Herren gewann Bernd Neurauter (AUT) mit einer Laufzeit von 55,68 Sekunden hauchdünn vor Lokalmatador Matthias Troger (+0,03), auf Platz drei der Russe Aleksei Martianov (+0,12).
Finale am Sonntag
Die Entscheidung im Einsitzer Damen fällt am Sonntag ab 10.30 Uhr, die Herren fahren ab 11.10 Uhr um den Sieg auf der Pfösl Riep-Bahn, die wegen Spitzengeschwindigkeiten von rund 80 km/h und tückischen Kurven als „Streif“ im Rennrodeln auf Naturbahn bezeichnet wird.