Von: luk
Moskau – Am Sonntag, 15. Jänner, ging der GRM Group Weltcup im Rennrodeln auf Naturbahn in Moskau (RUS) zu Ende. Das Event in der russischen Hauptstadt war ein voller Erfolg – davon zeugte das große mediale Interesse ebenso wie die Tatsache, dass auch Russlands Sportminister Pavel Kolobkov sich die Rennen nicht entgehen lassen wollte und den Athleten einen Besuch an der Rennstrecke in Vorobyovy Gory abstattete.
Am letzten Renntag standen noch die Verfolgungsrennen der Damen und der Herren am Programm. Das Verfolgungsrennen ist ein spezieller Modus, bei dem es darum geht, in Zweikämpfen seinen jeweiligen Gegner zu besiegen, um so in die nächste Runde aufzusteigen, bis nur noch sechs Athleten übrig sind. Deren abschließende Läufe werden dann wieder normal gewertet. Das Verfolgungsrennen wurde in Moskau zum ersten Mal in dieser Saison durchgeführt. Sowohl bei den Herren als auch bei den Damen standen letztlich dieselben Sportler ganz oben am Podium wie bei den am Vortag ausgetragenen Weltcup-Rennen: Evelin Lanthaler (ITA) siegte bei den Damen, während Thomas Kammerlander (AUT) bei den Herren triumphierte.
„Für mich war Moskau definitiv eine Reise wert“, sagte Kammerlander, der sich über ein erfolgreiches Rennwochenende freuen konnte: „200 Weltcup-Punkte geholt und die Führung im Gesamt-Weltcup übernommen, besser kann es echt nicht laufen.“ Für den Österreicher ist es das erste Mal, dass er sich das Leader-Trikot überstreifen durfte, was er als große Ehre ansah. Doch der Weg bis zum Sieg war heute nicht leicht, die Konkurrenten haben Kammerlander alles abverlangt: „Ich musste mich von Lauf zu Lauf steigern und am Schluss alles geben, damit es reicht.“ Auch der drittplatzierte Aleksandr Egorov (RUS) hob die starke Konkurrenz hervor: „Es war ein sehr schwieriges Rennen, alle liegen ganz nah zusammen.“ In der Tat trennen die ersten fünf Athleten nur wenige Hundertstel, Egorov selbst etwa war im letzten Lauf nur zwei Hundertstelsekunden langsamer als der zweitplatzierte Alex Gruber (ITA), der zufrieden mit seiner Leistung war: „Die fehlenden Hundertstel kann man überall suchen, aber für mich war heute einfach nicht mehr drin. Es war sehr anstrengend, ich konnte nicht taktisch fahren, sondern musste in jedem Lauf Vollgas geben. Glücklicherweise ist es mir im letzten Lauf gut gegangen.“
Im Gesamt-Weltcup der Damen übernahm an diesem Wochenende Evelin Lanthaler die Führung. Die Italienerin unterstrich auch am Sonntag ihre starke Form, auch sie kann, wie Kammerlander, auf zwei Siege in Moskau und damit auf ein perfektes Wochenende in Russland zurückblicken. Im letzten Lauf des Verfolgungsrennens war sie mit einer Zeit von 0:38.39 Minuten um 42 Hundertstelsekunden schneller als ihre Teamkollegin Greta Pinggera, die vor der Österreicherin Tina Unterberger auf dem zweiten Platz landete. „Es hat eigentlich alles super geklappt heute, ich habe wieder einen tollen letzten Lauf mit einer guten Zeit hinlegen können und freue mich über meinen Sieg“, so Lanthaler nach dem Rennen. Auch Pinggera zeigte sich zufrieden: „Heute war es auf der Strecke vielleicht sogar noch ein bisschen schwieriger zu fahren als gestern, du darfst dir hier wirklich nicht viel erlauben. Nicht nur deshalb bin ich froh darüber, eine gute Zeit gefahren zu sein.“ Unterberger, die das Leader-Trikot in Moskau an Lanthaler abgeben musste, meinte, mehr wäre für sie an diesem Tag nicht möglich gewesen: „Ich habe das Maximum rausgeholt, mehr war heute einfach nicht drin.“
Für die Athleten geht es schon nächstes Wochenende weiter, wenn der GRM Group Weltcup im Rennrodeln auf Naturbahn vom 20. bis 22. Jänner im slowenischen Železniki Halt macht.