Walijewas Dopingfall sorgte für eine neue Medaillenreihung

Russland erhält Bronzemedaille nach Sperre für Walijewa

Dienstag, 30. Januar 2024 | 15:56 Uhr

Das russische Eiskunstlauf-Team soll nach der Sperre für Kamila Walijewa die Bronzemedaille für den Olympia-Wettbewerb 2022 in Peking erhalten. Das geht aus der neuen Wertung hervor, die die Internationale Eislauf-Union (ISU) am Dienstag veröffentlichte. Dort belegt das russische Team nach dem Abzug der Wertung für Walijewa mit 54 Punkten Rang drei mit einem Zähler Vorsprung vor Kanada. Gold geht nachträglich mit 65 Punkten an die USA, Silber an Japan mit 63 Zählern.

Russland hatte zuvor 74 Punkte, der Internationale Sportgerichtshof (CAS) sperrte Walijewa am Montag aber nachträglich für vier Jahre. Nach dem Team-Wettbewerb war eine positive Dopingprobe der heute 17-jährigen Eiskunstläuferin bekannt geworden. Sie war im Dezember 2021 bei den nationalen Meisterschaften positiv auf das verbotene Mittel Trimetazidin getestet worden.

Aufgrund des CAS-Urteils habe das Internationale Olympische Komitee (IOC) dem Nationalen Olympischen Komitee der USA am Montag mitgeteilt, dass Gold im Team-Wettbewerb nun an das amerikanische Team gehe, berichteten unter anderem die Nachrichtenagentur AP und die Zeitung “USA Today”. Der Kreml in Moskau kritisierte das Urteil als politisch motiviert und kündigte einen juristischen Kampf auch in Form einer Berufung an.

“Sie werden für uns immer Olympiasieger bleiben, egal welche Entscheidungen, selbst ungerechte, getroffen werden”, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag. Dies bedeute, dass die Mitglieder des Eiskunstlauf-Teams ihre Olympiaprämien behielten. Mit dem CAS und der ISU werde man weiter in Kontakt bleiben. “Wenn es irgendeine Möglichkeit zur Anfechtung gibt, zur fortgesetzten Verteidigung unserer Sportler, muss man diese bis zum letzten mobilisieren”, sagte er. Das Nationale Olympische Komitee Russlands nannte am Montagabend die Sperre für Walijewa eine “Kriegserklärung an den russischen Sport”.

Enttäuschung gab es am Dienstag aber auch im kanadischen Lager. Dort hatte man fix mit einer Disqualifikation von Russland und damit verbundener Medaille für das eigene Team gerechnet. Auch deshalb werde über alle Optionen bezüglich einer Berufung diskutiert, wie Skate Kanada verlautete.

Im Einzel-Wettbewerb hatte die damals 15-jährige Walijewa unter Tränen Platz vier belegt. Die ISU disqualifizierte sie nun nachträglich, erkannte ihr auch den EM-Titel 2022 ab und begrüßte das CAS-Urteil. Man sei in Kontakt mit dem IOC und den betroffenen nationalen Mitgliedsverbänden, um die Entscheidung des Sportgerichtshofs umzusetzen.

Von: APA/dpa

Kommentare
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Doolin
Doolin
Kinig
3 Monate 17 Tage

…Olympia war immer schon ein Festival der Dopingsünder…

OrtlerNord
OrtlerNord
Universalgelehrter
3 Monate 17 Tage

doolin.
Das so pauschal von alle Sportler und Sportarten zu behaupten zeigt das du wenig bis keine Ahnung hast.

Suedtirolfan
Suedtirolfan
Universalgelehrter
3 Monate 17 Tage

@Doolin
lch hätte nie gedacht – dass auch du zum ” Opfer ” der russischen Propaganda
werden könntest.
Die Dopen weltweit alle – so ungefähr
hörte sich der russische Orginalkommentar für die Rechtfertigung
des eigenen russischen Staatsdopings an… ⚜️

Kasknedel
Kasknedel
Tratscher
3 Monate 17 Tage

Welchen Sinn macht es eine Medaille nach so langer Zeit zu vergeben?
Diese Entscheidungen müssen zeitnah getroffen werden sonst werden sie zur Farce.

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