Titelverteidiger Sinner erneut im US-Open-Endspiel

Sinner folgt Alcaraz nach Viersatz-Sieg ins US-Open-Finale

Samstag, 06. September 2025 | 12:52 Uhr

Von: APA/dpa

Das Traumfinale der Tennis-US-Open ist Realität: Jannik Sinner trifft auf Carlos Alcaraz. Die beiden Jungstars kämpfen um den Titel und die Nummer eins der Welt. Im Halbfinale am Freitag (Ortszeit) besiegte Sinner den Kanadier Felix Auger-Aliassime nach vier harten Sätzen, während Alcaraz den entkräfteten Novak Djokovic ausschaltete. Das große Finale geht am Sonntag über die Bühne und soll mit US-Präsident Donald Trump einen besonders prominenten Gast haben.

Gegen den kanadischen Außenseiter Felix Auger-Aliassime setzte sich Sinner nach einem Satzverlust mit 6:1,3:6,6:3,6:4 durch. Alcaraz zeigte dem Rekord-Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic beim 6:4,7:6(4),6:2 die Grenzen auf. Das Endspiel steigt am Sonntag (20.00 Uhr MESZ/live Puls 4, Sky) im Arthur Ashe Stadium.

Alcaraz führt im Head-to-Head

Als Vierter bei den Herren in der Profi-Ära hat Sinner, in diesem Jahr drei Monate wegen positiver Dopingproben von 2024 gesperrt, alle vier Grand-Slam-Endspiele erreicht. Damit reihte er sich in eine ruhmreiche Liste mit Rod Laver (1969), Roger Federer (2006-07, 2009) und Djokovic ein (2015, 2021, 2023). Neben Wimbledon verließ er auch Australien mit der begehrten Trophäe.

Alcaraz ist in den bisherigen sechs Runden der diesjährigen US Open noch ohne Satzverlust. “Ich arbeite an der Konstanz in den Spielen, bei den Turnieren, im Verlauf des Jahres”, sagte der 22-Jährige, der zum Saisonauftakt in Australien im Viertelfinale ausgeschieden war. In der Bilanz liegt Alcaraz mit neun Siegen in 14 Vergleichen vorn, Sinner hat fünfmal die Oberhand behalten.

“Besser geht es nicht”

“Eine unglaubliche Saison. Dass ich wieder im Finale bin – besser geht es nicht. Sonntag wird ein sehr spezieller Tag”, sagte Sinner, der den entscheidenden Matchball nach 3:21 Stunden verwandelte. Am Sonntag könnte für ihn der dritte Grand-Slam-Titel 2025 hinzukommen. Dabei hatte der Südtiroler nur eine knappe Woche vor dem Auftakt der US Open mit einer Viruserkrankung völlig entkräftet im Cincinnati-Endspiel gegen Alcaraz aufgegeben.

Gegen Auger-Aliassime hatte der 24-Jährige nach zwei überragenden Turnier-Runden einige Probleme. Nach dem Satzausgleich wurde Sinner außerhalb des Platzes behandelt. “Es ist nichts Schlimmes”, sagte er. Am Ende des dritten Abschnitts wirkte auch der Kanadier angeschlagen.

Zwei Jungstars dominieren die Tennis-Welt

Dass sich dieselben zwei Spieler binnen einer Saison gleich in drei Grand-Slam-Endspielen gegenüberstehen, hat es in der Profi-Ära noch nie gegeben. Das Duell zwischen Sinner und Alcaraz gibt es nun sogar zum dritten Mal in Serie. “Sie sind einfach zu gut”, bekannte der unterlegene Djokovic.

Bei den French Open hatte Alcaraz in einem schier epischen Match triumphiert, in Wimbledon war dann Sinner dran. Das zweite Jahr nacheinander machen die beiden Jungstars die wichtigsten Titel im Tennis unter sich aus. Der finale Akt am Sonntag hat für Alcaraz zudem einen besonderen Reiz: Triumphiert der Spanier, würde er Sinner, seit Ende Mai 2024 an der Spitze, am Montag als Nummer eins der Tennis-Welt ablösen.

“Hier wieder im Finale der US Open zu sein, fühlt sich großartig an. Es war nicht das beste Level des Turniers von mir. Ich habe sehr gut aufgeschlagen, das war heute sehr wichtig. Im Allgemeinen habe ich gutes Tennis gespielt”, sagte Alcaraz nach seinem Erfolg gegen Djokovic, für den er 2:23 Stunden benötigte.

Djokovic gehen die Kräfte aus

Für Djokovic war Alcaraz, der seit Wochen in überragender Form spielt, einfach zu stark. Der 22-Jährige ließ sich auch von einem verpatzten Start in den zweiten Satz, einem 0:3-Rückstand und “Nole, Nole”-Rufen des Publikums nicht irritieren. Dem 38 Jahre alten Serben hingegen war die Anstrengung deutlich anzusehen. Der Tiebreak des zweiten Satzes brachte die Vorentscheidung. “Leider ging mir die Energie aus nach dem zweiten Satz”, räumte Djokovic ein. “Dann war ich erschöpft, und er hat weitergemacht.”

Der Routinier formte zum Abschied mit den Händen ein Herz, sein letzter Auftritt in New York soll das aber noch nicht gewesen sein. Bei allen vier Turnier-Highlights in dieser Saison stand er im Halbfinale – dann war stets Schluss. Djokovic weiß, dass es immer schwieriger für ihn wird, den ersehnten 25. Grand-Slam-Titel zu holen. “Ich werde weiter kämpfen, versuchen, die Endspiele zu erreichen und um eine Trophäe zu kämpfen”, sagte der viermalige US-Open-Champion. Er plane für die volle Grand-Slam-Saison 2026.

Bezirk: Pustertal

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