Von: bba
Carezza/Bozen – Der Countdown tickt unaufhaltsam herunter. In exakt 30 Tagen gastiert auf der „Pra di Tori“ der FIS Snowboard Weltcup. Auf der legendären Schwarzen Piste im Angesicht des Rosengartens werden am Donnerstag, 16. Dezember 2021 jeweils ein Parallel-Riesentorlauf für Frauen und Männer ausgetragen. Die Vorfreude auf das renommierte Südtiroler Wintersport-Event ist bei den Topathleten der italienischen Nationalmannschaft bereits riesengroß.
Nachdem die besten Snowboarder der Welt in den vergangenen Wochen und Monaten ordentlich Kondition gebolzt und letzthin auf Schnee auch an ihren technischen Fertigkeiten gearbeitet haben, können es die Stars der Szene kaum mehr erwarten, bis die Saison 2021/22 endlich beginnt. Lange gedulden müssen sie sich nicht mehr, denn in drei Wochen geht es im russischen Bannoye mit einem Parallel-Riesentorlauf (Samstag, 11. Dezember)
und einem Parallel-Slalom (Sonntag, 12. Dezember) los. Kaum in Mitteleuropa zurück schlägt der Weltcup-Tross seine Zelte am Karerpass auf, wo am Donnerstag, 16. Dezember der zweite Parallel-Riesentorlauf des Winters durchgeführt wird.
Damit dürfen sich die Snowboarderinnen und Snowboarder der italienischen Nationalmannschaft schon gleich einmal auf ein Heimrennen freuen. Und auf der Pra-Di-Tori-Piste waren die „Azzurri“ in der Vergangenheit auch erfolgreich. So konnte Routinier Roland Fischnaller bis dato zwei Siege erringen (2011, 2014), während Nadya Ochner ein Sieg (2018) und ein dritter Platz (2014) zu Buche stehen. Doch als großer Gejagter reist heuer Aaron March am Karerpass an. Der in Völs wohnhafte Schabner gewann im abgelaufenen Winter erstmals den Gesamtweltcup und holte sich zudem die „kleine“ Kristallkugel für die Slalom-Wertung – die bisher größten Erfolge seiner langen Karriere. Nach einer guten Vorbereitung ist March gerüstet für den kommenden Winter.
Sehr zufrieden blickt Nadya Ochner (Burgstall) auf die bisherige Saisonvorbereitung zurück. „Es verlief bis jetzt sehr gut. Wir hatten einige Male Pech mit dem Wetter, weshalb einige Schneetage ausgefallen sind. Aber alles in allem können wir mit der Vorbereitung zufrieden sein. Meine Formkurve zeigt nach oben und ich denke, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Das Heimrennen am Karerpass ist für mich immer ein Höhepunkt. Ich werde nach dieser guten Vorbereitung jedenfalls mit viel Selbstvertrauen hinkommen, voll angreifen und versuchen Spaß zu haben. Und natürlich möchte ich die guten Dinge wiederholen, die mir 2018 bei meinem Sieg gelungen sind“, strahlt Ochner.
Überhaupt nicht nach Plan verlief die Vorbereitung hingegen bei Routinier Roland Fischnaller, der sich im Olympiawinter mit einer lästigen Verletzung herumplagen muss. „Ich habe mir im linken Knie die Quadrizeps-Sehne ein wenig eingerissen und es hat sich entzündet. Die Schmerzen sind sehr groß, weshalb ich nie mehr als zwei, drei Fahrten machen kann. Ich fahre also sehr wenig und verbringe sehr viel Zeit in Therapie, und zwar im Europa Center in Bozen und bei Thomas Januth in Meran. Wenn ich in Carezza starten kann, wäre das schon der Wahnsinn. Ich werde wohl abwiegen müssen, ob eine Pause jetzt und im Dezember Sinn macht, um mich dann voll auf Olympia zu konzentrieren. Immer beißen heißt aber nach wie vor meine Devise“, erklärt Fischnaller abschließend.
Der Snowboard Weltcup in Carezza wird ohne Zuschauer über die Bühne gehen. Alle Sport-Interessierten haben jedoch die Möglichkeit, die spannenden K.O.-Läufe am Donnerstag, 16. Dezember ab 13.00 Uhr live auf Rai Sport mitzuverfolgen.