Emma Spitz hat turbulente Tage hinter sich

Spitz schlägt nach “Alfred”-Chaos verspätet in Australien ab

Donnerstag, 13. März 2025 | 12:06 Uhr

Von: apa

Unwetter, Fluten und ein abgesagtes Turnier – Sturmtief “Alfred” hat an Australiens Ostküste auch im Golfsport seine chaotischen Spuren hinterlassen. Mittendrin waren Österreichs beste Proetten Emma Spitz und Sarah Schober, die ab Freitag beim Australian Women’s Classic in Coffs Harbour abschlagen. Der Golfkurs war vor wenigen Tagen noch geflutet. “Die Greenkeeper haben hier mit Kübeln das Wasser vom Platz geschaufelt”, berichtete Spitz im APA-Gespräch.

Die 24-Jährige hat turbulente Tage hinter sich. Spitz war am 1. März in Brisbane gelandet und Richtung Gold Coast gefahren, dort musste sie zwei Tage später vor dem sich ankündigenden Zyklon flüchten. “Wir waren da richtig im Hotspot drinnen und sind deswegen acht Stunden südlich Richtung Sydney gefahren und waren dort fast eine Woche.” Die Australian WPGA Championship, an der die ÖGV-Golferin teilnehmen wollte, wurde frühzeitig gestrichen. “Das habe ich auch noch nie gehabt, dass ein Turnier schon am Montag (3. März, Anm.) abgesagt wurde. Aber es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, sonst wäre man wahrscheinlich gar nicht mehr weggekommen von dort.”

Fluchtort war Newcastle, 160 km nördlich von Sydney. “Hier hatte man nur den Regen und den Wind, aber keine Stromausfälle. Die waren bei der Gold Coast oben”, meinte Spitz, die die Zeit für Training und eine bessere Anpassung an die Zeitumstellung nützte. Seit Sonntag ist die Niederösterreicherin in Coffs Harbour, das auf halbem Weg Richtung der schwer getroffenen Gold Coast liegt.

Kaltstart ins Ungewisse

Die Vorbereitung auf das mit 300.000 Euro dotierte Event der Ladies European Tour (LET) war freilich alles andere als optimal. “Wir konnten keine Proberunde spielen, wir durften nur den Platz abgehen und putten. Das war unsere Proberunde heute”, erzählte Spitz. “Aber für das, wie viel es geregnet hat, ist der Platz echt voll okay. Es gibt natürlich ein paar nasse Stellen, aber es schaut viel besser aus, als wir es uns erwartet haben.” Ein reguläres Turnier sei jedenfalls möglich. “Ich habe sicher schon auf Plätzen gespielt, die in einem schlechteren Zustand waren. Du wirst schon ein paar gatschige Lacken haben, aber im Großen und Ganzen ist es okay.”

Schwieriger ist es für Spitz, am Freitag den Kurs völlig blank zu betreten. “Ich habe in meinem Leben vielleicht ein oder zwei Turniere gespielt, ohne vorher auf dem Platz gewesen zu sein. Das ist natürlich komisch, aber für jeden gleich. Es weiß niemand, wie die Grüns reagieren, wenn der Ball drauf landet, weil keiner einen Schlag ins Grün gemacht hat. Ich habe vielleicht ein bisschen einen Vorteil, weil ich erst am Nachmittag spiele. Da kann mein Caddy in der Früh den anderen Spielerinnen zuschauen.”

British Open als Saison-Höhepunkt

Spitz und Schober spielen auch nächste Woche noch in Australien, bevor es zurückgeht. Die Saisonplanung von Spitz sieht danach zwei Turniere im April in Südafrika vor, im Mai geht es nach Südkorea, bevor die Tour nach Europa kommt. Highlight ist die British Open Anfang August, für die die im LET-Ranking neuntplatzierte Österreicherin fix qualifiziert ist. Ziel ist zudem die Teilnahme am französischen Major-Turnier The Evian Championship im Juli. “Und dann gilt es zu schauen, dass ich soweit vorne wie möglich bin in der Rangliste, dass ich eine Chance bekomme, die Qualifikation für die LPGA-Tour spielen zu können.”

Ihr Saisonstart ist jedenfalls geglückt. Zum Auftakt in Marokko war Spitz 22., bevor sie beim Millionen-Turnier in Riad/Saudi-Arabien Achte wurde und knapp 100.000 Dollar kassierte. “Da war auf jeden Fall voll cool zu wissen, dass ich schon ready war und dass die Vorbereitung gut funktioniert hat. Und natürlich hat das Preisgeld auch nicht geschadet, das macht die ganze Saison finanziell schon ein wenig leichter. Die Kosten sind hoch bei Reisen nach Australien. Und wenn dann auch noch ein Turnier abgesagt wird, hilft das natürlich gar nicht.”

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