Swiatek musste sich gegen Noskva ganz schön ärgern

Topgesetzte Swiatek in Melbourne in Runde drei ausgeschieden

Samstag, 20. Januar 2024 | 14:10 Uhr

Die Australian Open gehen ohne die Nummer eins der Frauen in ihre zweite Woche. Die Polin Iga Swiatek musste sich am Samstag mit einer Dreisatz-Niederlage gegen die junge Tschechin Linda Noskova bereits in der dritten Runde verabschieden. Carlos Alcaraz steht dagegen erstmals in seiner Karriere in Melbourne im Achtelfinale. Der Spanier profitierte von einer Aufgabe des Chinesen Shang Juncheng. Keine Blöße gab sich auch Daniil Medwedew, der Felix Auger-Aliassime abfertigte.

Noskova weinte nach ihrem 3:6,6:3,6:4-Erfolg vor Glück. Die 19-Jährige erreichte erstmals ein Major-Achtelfinale und trifft dort auf die Ukrainerin Elina Switolina. Swiatek kassierte ihre erste Niederlage nach davor 18 Matchsiegen in Folge. Melbourne scheint nicht ihr Boden zu sein. Als Bestresultat hat die 22-Jährige weiter ein Halbfinale von 2022 stehen.

“Ich muss an einigen Dingen arbeiten, damit ich mich nächstes Jahr wohler fühle”, meinte Swiatek. Die Vorbereitung sei sehr gut verlaufen. “Dann bin ich hierher gekommen und habe nicht mehr natürlich gespielt.” Ihre Weltranglisten-Führung wird die Polin trotz des frühen Aus behalten, weil Verfolgerin Aryna Sabalenka aus Belarus als Titelverteidigerin keine Punkte dazugewinnen kann.

Alcaraz stand erstmals auf der Profitour einem Spieler gegenüber, der jünger ist als er. Der 18-jährige Shang musste beim Stand von 1:6,1:6,0:1 wegen einer Oberschenkelverletzung passen und dem zwei Jahre älteren Spanier gratulieren. “Natürlich ist das nicht die Art und Weise, wie man weiterkommen will”, sagte Alcaraz nach der einseitigen Partie. “Aber ich bin zufrieden mit der Art und Weise, wie ich spiele. Ich bin glücklich, dass ich hier zum ersten Mal in der zweiten Woche stehe.”

Im Vorjahr hatte Alcaraz das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres verletzungsbedingt verpasst. Nun trifft der Jungstar als Nummer zwei gesetzt auf Miomir Kecmanovic. Der Serbe wehrte gegen Vorjahres-Halbfinalist Tommy Paul aus den USA im vierten Satz zwei Matchbälle ab und setzte sich im fünften Durchgang durch.

Medwedew spürte beim 6:3,6:4,6:3 gegen Dominic-Thiem-Bezwinger Auger-Aliassime laut eigenen Angaben noch die Nachwirkungen von seiner Zweitrunden-Nachtschicht gegen den Finnen Emil Ruusuvuori. “Ich fühlte mich nicht sehr frisch. Ich wollte nicht viel laufen, daher habe ich versucht, schwierige Bälle für ihn zu spielen”, erklärte der als Nummer drei gesetzte Finalist von 2021 und 2022.

Im Achtelfinale trifft Medwedew nicht wie erwartet auf Grigor Dimitrow, sondern auf Nuno Borges. Der Portugiese besiegte den als Nummer 13 gesetzten Bulgaren 6:7(3),6:4,6:2,7:6(6) und steht erstmals bei einem Major in der Runde der letzten 16. Ausgeschieden ist auch der Norweger Casper Ruud (Nr. 11). Der frühere Weltranglisten-Zweite musste sich dem Briten Cameron Norrie mit 4:6,7:6(7),4:6,3:6 beugen.

Norrie stellt sich nun Alexander Zverev (Nr. 6) in den Weg. Der deutsche Olympiasieger hatte mit dem US-Amerikaner Alex Michelsen deutlich weniger Mühe als mit dem slowakischen Qualifikanten Lukas Klein, der ihn in der zweiten Runde im Entscheidungssatz in ein Tiebreak gezwungen hatte. Zverev siegte im letzten Spiel des Tages in der Rod Laver Arena souverän 6:2,7:6(4),6:2.

Der Pole Hubert Hurkacz (Nr. 9) bekommt es nach einem Viersatz-Sieg gegen den Franzosen Ugo Humbert nun mit dessen Landsmann Arthur Cazaux zu tun. Der 21-jährige Wildcard-Spieler hatte in der Runde davor den Dänen Holger Rune (Nr. 8) ausgeschaltet und gab gegen den Niederländer Talon Griekspoor mit 6:3,6:3,6:1 eine weitere Talentprobe ab.

Die zweimalige Melbourne-Siegerin Viktoria Asarenka eliminierte die als Nummer elf gesetzte Lettin Jelena Ostapenko mit 6:1,7:5. Im Achtelfinale trifft die 34-Jährige aus Belarus, bei einem ihrer Lieblingsturniere im Vorjahr im Halbfinale, auf die ukrainische Qualifikantin Dajana Jastremska. Zheng Qinwen entschied das chinesische Duell mit Wang Jafan 6:4,2:6,7:6(8) für sich und bekommt es nun in einem bereits ausgedünnten Rasterviertel mit der Französin Oceane Dodin zu tun.

Für Sebastian Ofner war früh am Tag auch im Doppel Endstation. Der in der ersten Einzelrunde knapp ausgeschiedene Steirer unterlag in der zweiten Doppelrunde an der Seite des Franzosen Alexandre Muller den als Nummer acht gesetzten Deutschen Kevin Krawietz/Tim Pütz 2:6,2:6. Österreich ist damit sowohl in den Einzel- als auch in den Doppel-Hauptbewerben im Melbourne Park nicht mehr vertreten.

Von: apa