Von: mk
Meran – Der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) feierte am 30. Oktober im Kurhaus Meran das 50-jährige Gründungsjubiläum. Aktuelle sowie ehemalige Vorstandsmitglieder, Referenten, politische Wegbereiter, Sponsoren und Vertreter der Fachsportverbände ließen dabei die vergangenen 50 Jahre Revue passieren. Besonderen Applaus gab es für die Gründungsväter und für Klaus von Dellemann, der für seinen Einsatz rund um den Sport in Südtirol zum VSS-Ehrenmitglied ernannt wurde.
Der VSS wurde 1970 als Dachverband der deutsch- und ladinischsprachigen Amateursportvereine gegründet und setzt sich seither für den Sport in Südtirol ein. Ursprünglich politisches Sprachrohr, hat sich der Verband mittlerweile zu einem wichtigen Dienstleister für den Sport in Südtirol entwickelt. Nach 50 Jahren Erfolgsgeschichte wurde am 30. Oktober im Kurhaus in Meran dieses bedeutende Jubiläum gebührend gefeiert. Eröffnet wurden die Festlichkeiten mit den Grußworten des VSS-Obmannes Günther Andergassen. „Wir sind heute zusammengekommen um die Erfolgsgeschichte VSS zu feiern und all jenen unseren Dank auszudrücken, die Verantwortung getragen haben, ihre Leidenschaft und Kompetenz eingebracht haben und jenen, die das Erbe heute weitertragen. Wir danken ebenso jenen, die als Mentoren und Förderer des VSS unerlässliche Wegbegleiter und Motivatoren waren und es immer noch sind“, so Andergassen in seiner Rede. Das ehemalige VSS-Vorstandsmitglied Elmar Pichler Rolle führte als Moderator gekonnt durch die Veranstaltung.
Zahlreiche Personen aus und rund um den Sport richteten dem VSS ihre Glückwünsche zum 50. Geburtstag persönlich aus. Allen voran gratulierte Landeshauptmann und Landesrat für Sport Arno Kompatscher dem VSS und erklärte: „Der VSS ist in diesen 50 Jahren ein wichtiger Teil der Südtiroler Sportwelt geworden und hat die Südtiroler Identität gestärkt. Durch den VSS wird das Vereinsleben unterstützt und der Sport gefördert. Ich wünsche dem VSS alles Gute.“ Unter den Gratulanten waren auch politische Würdenträger, die Vertreter der Partnerverbände, des ASVÖ-Tirol, der USSA und dem CONI, die Vertreter der langjährigen Sponsoren des VSS, Raiffeisen und Alperia, sowie weitere Wegbegleiter und Partner, wie die Südtiroler Sporthilfe und die Athesia.
In einer illustren Diskussionsrunde besprachen die ehem. VSS-Obmänner Walter Plunger und Walter Ausserhofer gemeinsam mit Alt-Landeshauptmann Durnwalder, dem ehem. VSS-Geschäftsführer Manfred Call und der Präsidentin des SSV Bozen Evi Seebacher, die 50-jährige Geschichte des Verbandes. Dabei kamen alle zu der gleichen Schlussfolgerung: „Die heutige Südtiroler Sportwelt, wie wir sie kennen und schätzen, wäre ohne die Tätigkeit des VSS nicht möglich gewesen“.
Im Zuge der Feierlichkeiten wurde auch Klaus von Dellemann für seine langjährige Tätigkeit als Mitarbeiter und als Geschäftsführer des VSS geehrt. VSS-Obmann Günther Andergassen und Landeshauptmann Arno Kompatscher ernannten von Dellemann zum Ehrenmitglied des VSS und überreichten ihm die Ehrennadel. „Klaus von Dellemann war fast drei Jahrzehnte eine tragende Säule im VSS. Er ist Sportler und Sportfunktionär mit Leib und Seele“, so Andergassen über die wertvolle Arbeit von Klaus von Dellemann.
Der VSS-Vorstand mit Obmann Günther Andergassen dankten abschließend allen Anwesenden und all jenen, die in den letzten 50 Jahren Verantwortung für den Südtiroler Sport getragen haben.
Die VSS-Gründungsgeschichte
Der VSS wurde am 28.11.1970 als Vertreter der deutsch- und ladinischsprachigen Sportvereine Südtirols gegründet. Promotoren waren Sepp Rinner, Bruno Ganner, Walter Seibstock, Emil Gutweniger, Werner Schönhuber, Emil Kastlunger, Walter Natzler, Klaus Seebacher, Fredi Dissertori (erster Geschäftsführer), Ossi Pircher (Gründungsobmann). Als zuständiger Landesrat gehörte auch Franz Spögler zu den Geburtshelfern.
Als Triebfeder diente ein sportpolitischer Hintergrund. Zum einen fehlten dem Sport in Südtirol die nötigen Fördergelder, zum anderen hatten die Südtiroler sportpolitisch in den Regionalverbänden, die durchwegs in Trient ihren Sitz hatten, kaum Einfluss. Der VSS wurde mit dem Ziel gegründet, den deutschsprachigen Funktionären in den Fachsportverbänden mehr Mitspracherecht einzuräumen.
Eine der Forderungen war die Gründung autonomer Landeskomitees, ausgestattet mit den Kompetenzen eines Regionalkomitees. Bis zur Errichtung dieser Landeskomitees Anfang der 90er-Jahre wurde in den Fachsportverbänden kaum Jugendförderung betrieben. Hier leistete der VSS durch die Jugendförderprogramme und die zahlreichen Leistungszentren eine wertvolle Aufbauarbeit, die heute noch Gültigkeit hat.
Im Gründungsjahr zählte der VSS 91 Mitgliedsvereine. Das waren 67,4 Prozent aller deutsch- und ladinischsprachigen Vereine Südtirols.
Der VSS heute
Heute zählt der VSS 497 Mitgliedsvereine mit 1.090 Sektionen und knapp 85.000 Mitgliedern, damit ist der VSS die größte Interessensvertretung des Landes.
An den verschiedensten VSS-Wettkämpfen und Veranstaltungen in den 17 Sportreferaten nehmen jährlich tausende Sportler teil. Die Tätigkeit des VSS wird großzügig durch die Südtiroler Raiffeisenverband und die Raiffeisenkassen unterstützt.
Der VSS ist heute vor allem Dienstleister für die Vereine und bietet als solcher ein umfangreiches Informations- und Serviceangebot an. Durch die Jugendförderprogramme und Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen leistet der VSS eine wertvolle Basisarbeit, die großen sportliche Erfolge Südtiroler Sportler erst ermöglichen. Außerdem ist der VSS Impulsgeber, indem er neue Entwicklungen aufgreift und fördert und durch Aktionen anregt.