Von: mk
Brixen – Der heilige Martin, einer der beliebtesten Heiligen, wurde vor 1700 Jahren in Sabaria in Ungarn als Sohn eines römischen Offiziers geboren und am 11. November 397 in Tours zu Grabe getragen. Zum Jubiläum 1700 Jahre Martin von Tours findet am kommenden Sonntag, 16. Oktober, mit Beginn um 15.00 Uhr im Dom von Brixen ein feierlicher Gottesdienst mit Bischof Ivo Muser statt.
Vertreter aus allen Pfarreien, in denen eine Kirche dem heiligen Martin geweiht ist, sowie alle, die Martin oder Martina heißen, sind zu dieser Eucharistiefeier eingeladen. “Wir wollten bewusst im Jahr der Barmherzigkeit diese gemeinsame Aktion starten, da der heilige Martin für uns, die wir eine Kirche oder Filialkirche haben, die dem heiligen Martin geweiht ist, einen besonderen Bezug zu diesem Mann der Barmherzigkeit haben“, so Thomas Schwarz aus St. Martin in Passeier, der Hauptorganisator dieser Initiative. Priester aus diesen Pfarreien werden konzelebrieren, die Ministranten sowie die Sänger und Bläsern aus diesen Pfarreien stammen.
„Die Sammlung kommt den in Syrien lebenden christlichen Gemeinden zugute – auch damit möchten wir ein bewusstes und deutliches Zeichen setzen“, so Schwarz, der vor allem von der Demut des heiligen Martin angetan ist – „er ist trotz seiner Größe ein ganz einfacher Mönch geblieben“, so Schwarz. Nach der Eucharistiefeier findet auf dem Domplatz von Brixen ein gemeinsamer Umtrunk statt – dabei werden Speisen verzehrt, die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mitgebracht werden. Der heilige Martin Mit 15 Jahren war Martin in das römische Heer eingetreten und traf wenige Jahre später gemeinsam mit anderen Soldaten am Stadttor von Reims auf einen fast unbekleideten Bettler.
Da er außer seiner Uniform und seinem Schwert nichts bei sich hatte, teilte er kurzerhand seinen Mantel in zwei Stücke und gab eines davon dem Bettler. Von da an war das Leben des Martin von Tours ganz vom christlichen Glauben geprägt. Er ließ sich taufen, trat bald darauf aus dem Militär aus, wurde Priester und lebte zunächst als Einsiedler. Um 360 gründete er in Ligugé in der Nähe des französischen Poitiers das erste Kloster des Abendlandes. Im Jahre 375 baute er in der Nähe von Tours ein weiteres Kloster: Marmoutier. Dort fanden sich bald Gleichgesinnte, die mit ihm ein Leben in Einfachheit, Gebet und persönlicher Besitzlosigkeit lebten. Als einige Jahre später ein neuer Bischof von Tours gesucht wurde, waren sich die Menschen schnell einig, dass es Martin werden sollte. Aus Bescheidenheit wollte er nicht Oberhirte werden und versteckte sich – in der Hoffnung, dass die Bürger jemand anderen zum Bischof wählen würden. Da griffen diese zu einer List: ein Vertrauter erzählte ihm von einer sterbenskranken Frau, die noch einmal mit Martin sprechen möchte. Dieser überlegte nicht lange, weil er helfen wollte und verließ sein Versteck – da wählte man ihn zum Bischof. Am 8. November 397 ist Martin gestorben. Seine Beerdigung fand am 11. November unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Der heilige Martin ist einer der ersten Heiligen, die nicht den Märtyrertod gestorben waren, sondern allein durch ihr vorbildliches Leben überzeugten.
In der Diözese Bozen-Brixen sind folgende Kirchen und Kapellen dem heiligen Martin geweiht: In St. Martin i. Passeier, St. Martin in Gsies, St. Martin im Kofl, in Girlan, Reinswald, Pfunders, Göflan, Tschars, Kurtinig, Gufidaun, St. Martin in Thurn, Pedross, Mittewald, Glaning, Signat, Ums, Hofern bei Kiens, Kampill bei Bozen, Taufers im Münstertal, Mauls, Prissian, Ahrn, im Laaser Tal, Mals, Moos bei St. Lorenzen, Unterradein, Asten bei Pens im Sarntal, Zerz ob Burgeis, Spin und Tief bei Graun/Vinschgau, beim Tschuffler in Deutschnofen, in Giern am Reschensee, auf Platz bei Stilfs, Sonnenberg/Martell, Schleis, die Schloßkapelle von Goldrain, die ehemalige Burgkapelle von Matsch, die Altersheimkirchen von Lana und Kastelruth, die Friedhofskirche von Schenna.