Von: bba
St. Ulrich – “De cuer”, das heißt “von Herzen” hat das Frauenquartett “de cater” aus Gröden seine neue CD zum 20-jährigen Jubiläum betitelt und gestern Abend im Beisein von 250 Menschen im Vereinshaus von St. Ulrich vorgestellt. Sigrun Falkensteiner führte durch den Abend.
Vier Sängerinnen, fünf Bläser, 250 Musikbegeisterte und eine Geburt: So kann der gestrige Abend zur Präsentation der neuen CD „de cuer“ (von Herzen) des Grödner Frauenquartetts „de cater“ (zu viert) anlässlich seines 20-jährigen Bestehens umrissen werden. Vor 20 Jahren begannen Silvia Delago, Sara Delago, Christine Wanker und Katrin Perathoner beim Klöckelnachtsingen in Gröden mit ursprünglicher Volksmusik. Sie etablierten sich schnell, waren im In- und Ausland zu Gast, präsentierten 2006 ihre erste CD gemeinsam mit dem „Herbert Pixner Trio“ und anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens gestern Abend ihre zweite CD gemeinsam mit „Unknown Brass“. Für Christine Wanker sprang gestern Angela Prucker ein. Christine hat am Freitagabend Tochter Anastasia das Leben geschenkt.
Sigrun Falkensteiner führte durch den Abend, bei dem Silvia Delago, Sara Delago, Katrin Perathoner und Angela Prucker einige ihrer neuen Werke erstmals auf die große Bühne brachten. Die vier Frauen singen a-cappella und am liebsten ursprüngliche Volksmusik in ladinischer und deutscher Sprache. Sie haben aber auch Gospels, Spirituals und Evergreens im Repertoire. Von anderen Frauenquartetten heben sie sich mit ihrem vierstimmigen Gesang ab, obwohl es nur wenig vierstimmige Literatur für Frauenchöre gibt. Sie singen mündlich überlieferte Volksmusik, klassische Musik, moderne Musik, Werke von Hedi Preissegger, Christian Dreo, Carsten Gerlitz oder Jon B. Casanova. In den 15 Liedern ist die starke Verbindung der vier Sängerinnen zu ihrem Heimattal Gröden genauso spürbar wie ihr Suchen nach unverfälschtem und traditionellem Liedgut aus dem Alpenraum. Auf der CD sind auch fünf Werke von „Unknown Brass“. Die Zusammenarbeit besteht seit Jahren, die Abwechslung zwischen instrumentelosem Gesang und Brassklängen tut der neuen CD gut. „Unknown Brass“ besteht aus Karl Tasser aus Steinhaus, Gerhard Mohr aus Stern im Gadertal, Robert Regensberger aus Reischach, Jochen Haidacher aus Percha und Andreas Oberkofler aus St. Johann im Ahrntal.
Für die Qualitätskontrolle von „de cater“ sorgt die Stimmbildnerin und Chorleiterin Felicitas Schweizer Kostner. Anlässlich der gestrigen Präsentation haben „de cater“ auch ihre neue Webseite www.decater.it vorgestellt. Sie verlosten unter den 250 Gästen ein Stubenkonzert und überreichten Tobia Moroder, dem Mann von Christine Wanker und Bürgermeister von St. Ulrich Blumen für die Gesangspartnerin. Sie hat am Freitagabend Tochter Anastasia zur Welt gebracht.
Die Lust am Singen und gemeinsame Erfolgserlebnisse bei mehr als 500 Auftritten haben die vier Frauen in den vergangenen 20 Jahren stets neu beflügelt. Alle vier haben in dieser Zeit Familie gegründet, die Motivation, Musik zu machen aber nie verloren. Über Südtirol hinaus haben sie sich in Österreich, Deutschland und der Schweiz einen Namen gemacht. Sie gewannen Volksmusikwettbewerbe, beteiligten sich an Fernseh- und Radioproduktionen der Rai, des ORF und des bayrischen Fernsehens und traten unter anderem in den ORF-Sendungen „Klingendes Österreich“ mit Sepp Forcher und „Mei liabste Weis“ von Franz Posch oder bei der ORF2-Sendung „Frühschoppen in Kaltern“ auf. Sie waren beim italienischen Privatsender Rete 4 und bei verschiedenen Veranstaltungen in der Schweiz zu Gast, außerdem Teil des Bischofshofener Amselsingens, einer bedeutenden Volkskulturveranstaltung im Land Salzburg. Beim 15. Alpenländischen Volksmusik-Wettbewerb im Congress Innsbruck gehörten sie zu den Ausgezeichneten.
Fachleute bescheinigen ihnen „wie eins“ zu singen. Aus der großen Fangemeinde hören sie Sätze wie „Wenn ihr singt, hört man mit dem Atmen auf.“ oder „Es gibt im Alpenraum keinen Frauenviergesang, der so verschmolzen klingt wie ihr.“ Das gute Zusammenspiel der vier Frauenstimmen, die Wahl von schwierigen und ursprünglichen Volksliedern und die Vielfalt an ladinischen und deutschen Liedern heben „de cater“ von anderen Volksmusikgruppen ab. Bei ihren Auftritten singen sie auswendig, mehr als 100 Werke haben sie im Repertoire.
CD-Präsentation
Am Sonntag, dem 18. November stellen „de cater“ und „Unknown Brass“ die Jubiläums-CD „de cuer“ um 18.00 Uhr im Kulturhaus von St. Ulrich in Gröden vor. Der Eintritt ist frei. Durch den Abend führt Sigrun Falkensteiner. Die neue CD kann im Anschluss an die Präsentation in St. Ulrich erworben und ab Montag, 19. November auf der Webseite www.decater.it bestellt werden. Dort finden sich auch Hörproben des Frauenviergesangs aus Gröden.