Tagung im Kurhaus und im Bürgersaal

700 Jahre Meran: Eine Stadt und ihr Recht

Montag, 20. Februar 2017 | 12:44 Uhr

Meran – Ausgehend von der ersten Stadtordnung Merans aus dem Jahr 1317 werden über zwanzig Historikerinnen und Historiker im Rahmen einer Tagung vom 22. bis 25. Februar verschiedene Aspekte der mittelalterlichen Geschichte Merans beleuchten. Veranstalter sind das Südtiroler Landesarchiv und das Palais Mamming Museum Meran.

Zu den größten Schätzen des Meraner Stadtarchivs zählt eine Urkunde des Tiroler Landesfürsten, Herzog Heinrich von Kärnten, vom 11. Juni 1317. Hiermit bestätigt Heinrich die erste Stadtordnung für Meran. Diese Satzung regelt hauptsächlich das Wirtschaftsleben in der Stadt, markiert aber zugleich mit der Einsetzung erster städtischer Gremien eine wichtige Etappe der kommunalen Entwicklung.

Dieses historische Dokument haben das Südtiroler Landesarchiv und das Palais Mamming Museum zum Anlass genommen, die mittelalterliche Geschichte der Stadt systematisch erforschen zu lassen. Hierfür konnten über zwanzig HistorikerInneninnen für einen Beitrag gewonnen werden. Die Referate werden von Mittwochabend (22. Februar) bis Samstagmittag (25. Februar) im Kurhaus bzw. im ehemaligen Kurmittelhaus im Rahmen einer frei zugänglichen Fachtagung zu hören sein (siehe Flyer im Anhang). Die Tagungsakten sollen im Herbst in der Reihe der „Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs“ im Druck erscheinen.

Im Vorfeld der Tagung sind zwei weitere erfreulichen Ereignisse zu verzeichnen: Der sogenannte “Moeser-Nachlass” kehrt nach Meran zurück – Der gebürtige Meraner und spätere Archivar am Innsbrucker Statthaltereiarchiv (heute: Tiroler Landesarchiv) Karl Moeser – ein Sohn des gleichnamigen Meraner Architekten – wurde 1898 beauftragt, das Stadtarchiv neu zu ordnen und zu verzeichnen. Moeser ließ sich zu diesem Zweck Archivalien nach Innsbruck bringen. Diese kehrten durch die einschneidenden Folgen des Ersten Weltkriegs nicht mehr nach Meran zurück.

Vor wenigen Jahren hat das Südtiroler Landesarchiv verschiedene Südtiroler Bestände von seiner Innsbrucker Schwesterinstitution zurückerhalten, darunter auch Meraner Archivalien aus dem Nachlass Moesers, die jetzt an das Meraner Stadtarchiv zurückerstattet werden. Leider sind Teile dieser von Moeser seinerzeit privat verwahrten Archivalien bei Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg beschädigt bzw. vernichtet worden. Immerhin sind für die Stadtgeschichte wichtige Archivalien nach Meran zurückgekehrt, so ein Bürgerbuch oder eine Stadtordnung aus dem 14. Jahrhundert.

Die offizielle Übergabe der Archivalien erfolgt im Zuge der Tagungseröffnung am Mittwoch, 22 Februar.

Urkundenreihe des Pfarrarchivs ist nun digital einsehbar – Die Urkunden des Pfarrarchivs werden im Sitz des Dekans, in unmittelbarer Nähe des Stadtarchivs, verwahrt. Aus logistischen Gründen war es bisher nicht immer einfach, die dort befindlichen Unterlagen im Original einzusehen. Dekan Hans Pamer hat letzthin seine Einwilligung erteilt, die für die mittelalterliche Stadtgeschichte zentrale Urkundenreihe fotografieren zu lassen. Ein Mitarbeiter des Stadtarchivs konnte im Sommer mit dankenswerter Unterstützung von Raimund Senoner die Urkundenreihe komplett digitalisieren. Sie ist nunmehr in dieser Form im Stadtarchiv einsehbar.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt