Caritas beteiligt sich mit acht Initiativen an der Willkommenswoche

„Allgemeinwohl heißt auch, Menschen willkommen zu heißen“

Mittwoch, 26. September 2018 | 16:01 Uhr

Bozen – Sich gegenseitig auf- und anzunehmen ist wichtig, weil niemand nur sich selbst genügt. Nur im Mitmenschen lassen sich Antworten auf bestimmte Fragen finden. Vor diesem gedanklichen Hintergrund findet die so genannte „Willkommenswoche“ vom 29. September bis 7. Oktober in Südtirol und im Trentino statt. Die Caritas organisiert zu diesem Anlass eine Reihe von Veranstaltungen wie beispielweise Tage der offenen Tür, um Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, eine Willkommenskultur zu fördern und das Schöne daran in den Mittelpunkt zu stellen „Wenn der Mensch Subjekt, Grundlage und Zweck gesellschaftlichen Lebens ist, kann eine Gesellschaft nur dann für das Gemeinwohl, das Wohl aller und jedes einzelnen Sorge tragen, wenn sie Menschen auf- und annimmt und diese nicht wie ein Nebenprodukt ausgrenzt“, erklärt der Direktor der Caritas Paolo Valente.

Im Rahmen der Willkommenswoche öffnet die Caritas die Türen verschiedener Einrichtungen für die Bevölkerung. Den Anfang macht am 29. September das Haus Freinademetz in Bozen. Dort werden Menschen aufgenommen und von den Mitarbeitern begleitet, welche an der Wiedereingliederung in die Gesellschaft, sei es sozialer, beruflicher oder weiterbildender Natur arbeiten. Der Tag der offenen Tür zielt darauf ab, die Beziehungen zwischen der dort bestehenden Gemeinschaft und den Bewohnern des Stadtviertels zu stärken und zu intensivieren. Deshalb wird an diesem Tag auch das neue Angebot „Nachbarschaftspflege“ vorgestellt, welches die Begegnung und den Austausch abseits der virtuellen Welt der sozialen Medien anhand von konkreten Angeboten fördern will.

Am 4. Oktober lädt das Haus Sara, eine Einrichtung für Flüchtlinge in Bozen dazu ein, Traditionen und Bräuche der Bewohner anhand einer kulinarischen Reise kennenzulernen. Am 6. Oktober öffn die Flüchtlingseinrichtung Haus Miriam in Brixen und am 29. September Haus Rahel in Lengmoos die Türen für alle Interessierten, die Asylsuchende und ihre Geschichten kennenlernen möchten.

Auch das von der Caritas geführte Friedenszentrum beteiligt sich an der Willkommenswoche mit zwei Veranstaltungen. Am Dienstag, den 2. Oktober ist um 18.00 Uhr Felipe Camargo, Vertreter des Hochkommissariats der Vereinten Nationen für Südeuropa im Repräsentationssaal der Gemeinde Bozen zu Gast. Die in Zusammenarbeit mit dem Verein Volontarius organisierte Veranstaltung ist für alle Interessierten offen und wird simultan übersetzt. Am Mittwoch, den 3. Oktober, ebenfalls um 18.00 Uhr im Repräsentationssaal der Gemeinde Bozen, stellt die Historikerin Valeria Galimi ihr letztes Buch „Sotto gli occhi di tutti. La società italiana e le persecuzioni antiebraiche“ vor. Die Veranstaltung findet in italienischer Sprache statt. An diesem Abend wird im Foyer der Gemeinde Bozen auch die Ausstellung „Josef Mayr-Nusser: christlich, mutig, solidarisch“ eröffnet.

Das CaritasCafè am Sitz der Caritas in der Bozner Sparkassenstraße 1 lädt anlässlich der Willkommenswoche ein, sich an der Aktion “Caffè sospeso“ zu beteiligen und jemanden, den man nicht kennt, zum Kaffee einzuladen, indem man einfach zwei Kaffees statt nur seinen eigenen bezahlt. Diese ursprünglich aus Neapel stammende Tradition ist ein Zeichen für grundsätzliches Wohlwollen auch einem Unbekannten gegenüber, für Solidarität und Gemeinschaft.

Am 6. Oktober lädt youngCaritas auf dem Waltherplatz dazu ein, ein Foto von sich selbst oder einer Gruppe zu machen und unter dem hashtag #stillhuman zu erklären, warum dieses Foto etwas Besonderes ist. Diese Aktion soll zeigen, dass jeder Mensch in seiner Eigenheit angenommen wird und willkommen ist, weil jede und jeder eine Gesellschaft bereichert. Im Rahmen der Willkommenswoche wird damit auch der internationale Tag der YoungCaritas in Europa begangen. “Menschen aufzunehmen, ist eine Grundsatzentscheidung: in den sozialen Beziehungen, im politischen Geschehen und im wirtschaftlichen Handeln. Wurde diese Grundsatzentscheidung einmal getroffen, wird die Aufnahme zu einem Zeichen und zu einer Botschaft. Sie wird zu einem Aufruf an die Gemeinschaft/Gesellschaft, sich selbst zu einem Ort zu entwickeln, der die Aufnahme von Personen möglich macht”, betont Paolo Valente.

Von: mk

Bezirk: Bozen