Generalsanierung des Atelier Augarten startet 2026

Atelier Augarten vor Sanierung, Kultur-Pop-Up startet

Dienstag, 06. Mai 2025 | 16:09 Uhr

Von: apa

Die Revitalisierung des seit Jahren brachliegenden Atelier Augarten in Wien-Leopoldstadt nimmt Formen an. Wie die Burghauptmannschaft (BHÖ) am Dienstag per Aussendung mitteilte, soll die Generalsanierung des aus den 1950er-Jahren stammenden Gebäudekomplexes 2026 starten. Als Zwischennutzung wurde ab 8. Mai ein kulturelles Pop-Up-Programm angekündigt, den Start macht die Buchpräsentation “Die letzte Wüste” der Fotografin Barbara Seyr mit einem Text von Raoul Schrott.

Auftakt mit Buchpräsentation und Foto-Ausstellung

Ab 20. Mai sind einen Monat lang Arbeiten von Studierenden einer Fotografie-Klasse der Universität für angewandte Kunst programmiert, im Sommer stehe ein größeres Projekt an, das auch die Außenflächen bespielen will. Hier seien noch letzte Abstimmungen mit den Bundesgärten notwendig, wie es seitens der BHÖ gegenüber der APA heißt. Im September wird das Mixed-Reality Kunstprojekt “Re-Entangling Encounters. The Future of Demonstration” im Atelier zu Gast sein, das neue Ansätze im Verhältnis ökologischer, sozialer und technologischer Beziehungen, sowie Potenziale und Gefahren der KI thematisiert. Im Anschluss ist das “Re:pair”-Festival im Atelier Augarten zu Gast. Für das verbleibende Jahr bis Ende Dezember laufen nach Auskunft eines Sprechers noch Gespräche für ein weiteres Pop-Up.

Künftig soll das historische Areal “zeitgemäß und vielseitig genutzt werden”, wie es über den geplanten “Hotspot für Kunst, Kultur und Begegnung in der Leopoldstadt” heißt. Über die eingereichten Veranstaltungen hat in den vergangenen Monaten ein Beirat unter Vorsitz der ehemaligen Direktorin des Jüdischen Museums Wien, Danielle Spera, beraten, die Durchführung liegt allerdings bei der Burghauptmannschaft. Die jeweiligen Veranstalter sind Mieter im Atelier Augarten, der verrechnete Betrag decke in etwa die Betriebskosten, so die BHÖ. Ein gemeinsames Portal zur Bewerbung der Veranstaltungen ist derzeit nicht geplant, alle Termine seien künftig jedenfalls über die BHÖ-Website abrufbar.

Das Lokalmedium “zwischenbrücken.at” hatte in der Nacht auf Dienstag von mangelnder Planungssicherheit für die Veranstalter berichtet. “Wir wissen immer noch nicht, was wir machen dürfen”, hieß es gegenüber dem Online-Portal in einem Dienstagfrüh veröffentlichten Bericht seitens eines ungenannten Antragstellers. Spera sprach gegenüber dem Medium von einer ursprünglich für den 4. Mai geplanten Auftaktveranstaltung, die nun um zwei Jahre verschoben worden sei.

Eineinhalb Jahre Schließzeit vorgesehen

“Ursprünglich war geplant, in mehreren Etappen zu sanieren”, heißt es in der Aussendung seitens der Burghauptmannschaft. Aus baulichen und budgetären Gründen werde nun das gesamte Gebäude in einem Zug renoviert, so Burghauptmann Reinhold Sahl. Somit folgt auf die kulturelle Bespielung ab Ende 2025 eine Schließung für etwa eineinhalb Jahre. Die Wiedereröffnung ist für das zweite Quartal 2027 geplant. Auch hierfür werde mit dem Beirat “an einem nachhaltigen Konzept für die künstlerische und kulturelle Nutzung” gearbeitet. Realisiert werden soll dabei auch – wie bereits im Herbst avisiert – ein dem 2021 verstorbenen Künstler Arik Brauer gewidmeter Bereich.

Die Liegenschaft an der Augarten-Ecke Scherzergasse/Lampigasse war ursprünglich für den Bildhauer Gustinus Ambrosi errichtet worden, der am Standort nicht nur arbeitete, sondern dessen Werk ab den späten 1970er-Jahren hier auch viele Jahre lang ausgestellt wurde. Ab 2012 mietete sich Francesca Habsburg mit ihrer Stiftung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary (TBA21) in die Räumlichkeiten ein. Sie zog fünf Jahre später wieder aus. Auch die vom Belvedere verwaltete Ambrosi-Sammlung ist am Standort schon länger nicht mehr präsent.

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