Buchvorstellung in Trient

Autonomie und Demokratie im Mittelpunkt vom Euregio-Dienstag

Mittwoch, 03. Dezember 2025 | 09:46 Uhr

Von: Ivd

Trient – Mit der Vorstellung des Buchs „Demokratie in Südtirol und im Trentino”, einer Studie von Elisabeth Alber und Günther Pallaver, ist gestern Abend die Serie der Euregio-Dienstage des Jahres 2025 in der Casa Moggioli, dem Büro der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino in Trient, zu Ende gegangen.

Der Abend ist Teil von “Autonomie. Der Weg der Trentiner Gemeinschaft”, einer Reihe von kulturellen, informativen und institutionellen Veranstaltungen, die kulturelle Einrichtungen, lokale Akteure und zahlreiche Vertreter des Landes Trentino einbezogen hat. Der Trentiner Landesrat zur Förderung der Kenntnis der Autonomie, Simone Marchiori freute sich über den voll besetzten Saal: „Das Thema Beteiligung ist grundlegend für unsere Autonomie. Es ist schön, dass wir uns heute mit der Trentiner Autonomie aus einem Euregio-Blickwinkel beschäftigen – ein würdiger Abschluss für die Veranstaltungsreihe, die wir das ganze Jahr über organisiert haben.”

Euregio-Generalsekretär Matthias Fink betonte, wie wichtig es sei, die Bürger und Bürgerinnen in diese für alle drei Länder relevanten Themen einzubeziehen.

Demokratie auf dem Prüfstand

Elisabeth Alber und Günther Pallaver analysieren in ihrer Studie jüngste Entwicklungen und den Ist-Zustand der Demokratie in Südtirol und im Trentino. „Demokratie ist kein Selbstläufer“, sagte Alber: „Sie hängt von Menschen ab, die Demokratie leben und erlebbar machen. Ihre Qualität definiert sich über individuelle Demokratieverständnisse im Verbund mit jenen der anderen – bei Wahlen und fernab von Urnengängen, zum Beispiel bei dialogisch-partizipativen Beteiligungsformaten.“

In Bezug auf die repräsentative Demokratie untersuchen Alber und Pallaver Wahlsysteme und beteiligung, Landtag und Landesregierung, Gemeinden sowie die Rolle der Frau in der Politik. Bei direkter Demokratie stehen sowohl bei der Gemeinde- als auch bei der Landesebene Referenden im Mittelpunkt. In der Analyse der dialogisch-partizipativen Demokratie gehen die Autoren auf demokratische Innovationen auf Gemeinde-, Landes- und euroregionaler Ebene ein und stellen fest, dass die Demokratie in Südtirol und im Trentino an Strahlkraft verloren hat. „Deshalb ist es erforderlich, aus dem Ist-Zustand Konsequenzen zu ziehen und die notwendigen Reformen anzugehen“, betont Pallaver.

Das Buch will Ausgangspunkt für die politische Bildung sein, eine breite Leserschaft, vor allem junge Menschen ansprechen und dazu anregen, sich mit Demokratie und Partizipation zu beschäftigen.

Neue Euregio-Initiativen im Jahr 2026

„Heute endet ein Zyklus von fünf strategischen Veranstaltungen, die das Jahr 2025 der Euregio geprägt und zu einer umfassenden Reflexion über wichtige Themen angeregt haben: von der Zukunft der Museen und den Übergängen der Jugend über Innovation und Nachhaltigkeit bis zur historischen Forschung”, fügte Elisa Bertò vom Euregio-Generalsekretariat hinzu. Im Jahr 2026 werden neue Initiativen starten.

Autonomie-Ausstellung bis Dienstag in der Casa Moggioli

Anlässlich des Euregio-Dienstags wurde auch eine Ausstellung zur Autonomie in Südtirol und Trentino aufgestellt. Diese kann bis Dienstag während der Öffnungszeiten des Euregio-Büros in der Casa Moggioli (via Grazioli 25, Trient) besichtigt werden.

Bezirk: Bozen

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