Von: ka
Bozen – Der Verein der Absolventen landwirtschaftlicher Schulen (A.L.S), das ROI TEAM CONSULTANT und die SmartFarmer haben ein innovatives Benchmark-Projekt für die Südtiroler Obstbaubetriebe ins Leben gerufen. Das Projekt ermöglicht einen südtirolweiten Vergleich von Kosten und Erlösen zwischen den einzelnen Betrieben.
Schon seit einiger Zeit befasst sich der Verein der Absolventen landwirtschaftlicher Schulen in verschiedenen Veranstaltungen mit den Kosten und Erlösen im Südtiroler Obstbau. Beim Obstbauseminar 2020 wurde aufgezeigt, dass es in den einzelnen Betrieben große Unterschiede bei den Erlösen gibt. Diese Feststellung gab den Anreiz für die Schaffung eines innovativen Benchmarks – konzeptioniert für die Südtiroler Obstbauer.
Der Absolventenverein gab den Projektstart. Mit ins Boot wurden auch das ROI TEAM CONSULTANT für die betriebswirtschaftliche Beratung und SmartFarmer für die technische Umsetzung geholt.
„Ziel des Projekts ist es, einen aussagekräftigen Vergleich der Kosten und Erlöse in den Südtiroler Obstbaubetrieben herzustellen. Durch diesen Benchmark wird die Positionierung des eigenen Betriebes im Vergleich zu anderen Betrieben so dargestellt, dass Verbesserungspotenziale sofort erkannt werden können.“, so Klaus Kapauer, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Obstbauseminar im A.L.S.
„Wir wollen den Obstbau messbar machen.“, betont Christian Gruber, Berater beim ROI Team. „Wichtig ist dabei, dass die richtigen Messwerte verwendet werden und diese für den Bauer nützlich und praxisorientiert sind“. Der Vergleich basiert somit auf den Erlösen, welche in Euro pro Hektar gemessen werden und den Kosten, berechnet in Stunden und Euro pro Hektar. „Natürlich muss auch unterschieden werden, welche Sorten angebaut werden, um welchen Betrieb es sich handelt und wo der Betrieb liegt.“ Diese Differenzierungsmerkmale sollen bei dem innovativen Benchmark-Projekt möglich sein und dem Obstbauer zur Optimierung verhelfen. „Wenn ich als Obstbauer sehe, dass ein Betrieb mit gleicher Sorte und im gleichen Gebiet 30% Umsatz pro Hektar mehr macht als ich, dann sollte ich mich schnell um eine Verbesserung bemühen.“, rät Christian Gruber.
Dem Obstbauer selbst betrifft die Erfassung der effektiven Daten. Die App „SmartFarmer“ bietet dafür eine technische Plattform, wo die gesamten Erlöse und Kosten der Bauern eingetragen werden können. Der Vergleich selbst verläuft dabei anonym. Der Obstbauer erhält somit zum einen eine Übersicht über seine eigenen Kosten und Erlöse und zum anderen einen Vergleich zu den anderen Bauern. Dabei wurde dafür gesorgt, dass alles sehr einfach zu bedienen ist: „Der Bauer kann direkt nach der Tätigung von Arbeitsstunden diese in die App eingeben. Das Programm wurde so gestaltet, dass es nicht einmal Internet benötigt und die Erfassung direkt vom Feld aus möglich ist. Kosten und Einnahmen werden mit neuartigen Techniken größtenteils automatisch eingelesen.“, bestätigt Udo Giacomozzi von SmartFarmer.
Bis zum 28.02.2021 können sich alle Interessierten am Projekt „Benchmark Obstbau“ beim Absolventenverein anmelden.