Von: mk
Bozen – Die italienische Regierung hat nun also ein Gesetz zur Verankerung von politischer Bildung, Umwelterziehung, Rechtswissen und Gesellschaftskunde durch das Schulfach Bürgerkunde auf den Weg gebracht. Die Südtiroler Landesregierung rund um Bildungslandesrat Philipp Achammer kann nun aktiv werden. „Ich begrüße es, dass der Landesrat bereits die Einbeziehung des Landesbeirates der Schüler angekündigt hat“, erklärt Alex Fischer ehemaliger Vorsitzender im LBS und Mitglied im Landesjugendbeirat.
Bedauerlich finde er hingegen, dass in der aktuellen Diskussion auf Landesebene immer wieder von Bürgerkunde und politischer Bildung als Querschnittsaufgabe gesprochen wird. „Im Gegensatz zu Projekten mit politischen Inhalten garantiert ein eigenes didaktisches Schulfach Kontinuität. Es besteht dadurch für Lehrpersonen die Möglichkeit, auf aktuelle Themen einzugehen, aber auch kontinuierlich eine vernünftige Bürgerkunde zu unterrichten. Deshalb ist für mich die Einführung des Unterrichtsfaches Bürgerkunde als eigenes Schulfach wichtig“, so Fischer.
Es gelte dabei jedoch zu beachten, dass die Anzahl der Gesamtjahresstunden an der Schule nicht erhöht wird. Die Schülerinnen und Schüler sollten sich im Triennium mit politischen Themen beschäftigen, damit sie sich aktiv am politischen Geschehen beteiligen können.
Die Bürgerkunde sollte vorwiegend zur Entwicklung und Bildung der Schülern dienen, so Fischer: „Daher bin ich der Meinung, dass Leistungsüberprüfungen nicht im Vordergrund stehen sollten, sondern der Fokus auf Diskussionen und aktive/partizipative Unterrichtsformen gelegt werden soll. Die Vermittlung des Lernstoffes sollte vorwiegend mündlich/aktiv sein.“ Dies sollte einen interaktiven Unterricht ermöglichen, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler zu den jeweiligen Themen austauschen können. „Dies fördert zum einen den sprachlich-kommunikativen Teil des Unterrichts und ist zudem eine willkommen Abwechslung zu dem oft noch zu traditionellen Frontalunterricht“, meint Fischer.
Außerdem sei es wichtig, dass die Lehrpersonen über die entsprechende Aus- und Zusatzausbildung verfügen, nur so könne ein angemessener und objektiver Unterricht gewährleistet werden. „Grundsätzlich begrüße ich es als ehemaliger Vorsitzender des Landesbeirates der Schüler natürlich, dass die Diskussion über dieses wichtige Thema nun so richtig Fahrt aufgenommen hat und ich einen Beitrag leisten konnte. Ich bin mir sicher, dass ein für alle gutes Ergebnis gelingen wird, wenn alle Beteiligten bestmöglichst in den Prozess eingebunden werden. Ich werde die Entwicklungen zu diesem Thema sicherlich genauestens beobachten und freue mich für alle Schülerinnen und Schüler die in den Genuss dieses Faches kommen werden“, erklärt Fischer abschließend.