Von: mk
Meran – Der Bezirk Burggrafenamt Passeier des Südtiroler Schützenbundes beteiligt sich auch heuer wieder am traditionellen Meraner Traubenfest mit einer starken Formation aller Mitgliedskompanien und einem eigenen Festwagen. Dieser hat von Anfang an die Bezeichnung die Wiege Tirols bekommen, nachdem die Geschichte des Landes vom Burggrafenamt aus mit Schloss Tirol seinen Lauf genommen hat. So ist auf einer Tafel auch das Stammschloss der Grafen von Tirol abgebildet, auf der anderen Tafel wurde heuer hingegen auf das 700 Jahrjubiläum der Stadt Meran Bezug genommen. Über dem abgebildeten Stadtsiegel steht: „700 Jahre Meran, einst Kulturhauptstadt Tirols“
Diese Aufschrift sei durchaus auch als stiller Protest des Schützenbezirkes gegen die beleidigenden und abwertenden Äußerungen gegenüber den Südtirolern zu verstehen, die jüngst im Bewerbungsschreiben der Stadtgemeinde für die Erhebung Merans zur Kulturhauptstadt Italiens im Jahr 2020 nachzulesen waren. Die deutsche und ladinische Bevölkerung sei darin als „Hinterwäldler und Tschöggl“ präsentiert worden und man habe darauf verwiesen, dass die Wünsche auf Wiedervereinigung der nun fast 100 Jahre getrennten Tiroler Landesteile nicht historisch fundiert seien, heißt es in einer Aussendung des Schützenbundes.
Der Schützenbezirk Burggrafenamt-Passeier möchte nicht, dass die Stadt Meran die Kulturhauptstadt Italiens wird, „weil sie diese Geschichtslüge nicht nötig hat und lange genug in den vergangenen 700 Jahren Kulturhauptstadt Tirols war, auf das sie mit Stolz zurückblicken kann“.