Tolle Stimmung am ersten Festivaltag

Chappell Roan und Post Malone eröffneten Frequency

Donnerstag, 14. August 2025 | 00:45 Uhr

Von: apa

Chappell Roan und Post Malone haben am Mittwoch das dreitägige FM4 Frequency Festival in St. Pölten eröffnet. Die US-Sängerin feuerte zum ersten Mal ihre durchaus expliziten, queeren Songtexte in Österreichs Nachthimmel und begeisterte vor allem das weibliche Publikum. Rapper Post Malone machte Mittwochabend als Headliner den gelungenen Abschluss des ersten Festivaltages. Die Stimmung der Festivalbesucher war angesichts des traumhaften Sommerwetters gut.

Nach bunt gemischten Genres auf den diversen Bühnen des Festivals – darunter irischer Indie-Folk von Kingfishr oder auch Pop von Suki Waterhouse – haben viele Fans auf den ersten Österreich-Auftritt von Chappell Roan gewartet. Die Songschreiberin hat in den vergangenen zwei Jahren einen Senkrechtstart hingelegt und queere, oftmals stark sexuell konnotierte Songinhalte Mainstream-tauglich gemacht. “Good Luck, Babe!” war in Österreich besonders erfolgreich, doch die Fans beim Frequency sangen auch bei den meisten anderen Songs der Amerikanerin inbrünstig mit.

Roan ließ queere Frauenherzen höher schlagen

Geboten hat Roan alles, was das queere Frauenherz begehrt: von “Casual” über “Red Wine Supernova” bis hin zu “Giver” im Country-Stil. Sie selbst tänzelte in einem roten, pompösen Kleid über die beinahe märchenschlosshafte Bühnenkulisse samt Türmchen und Balkon – Rapunzel lässt grüßen. Dem Publikum gefiel die Show offensichtlich. Roan stellte sich auch artig vor: “Mein Name ist Chappell Roan” – als ob das die Besucherinnen, die ihr zujubelten, nicht ohnehin wüssten. Sie strotzt vor Selbstvertrauen und sagt offen, was sie denkt und was sie will – von Scham keine Spur und das ist gut so. Die Zeiten der küssenden Russinnen von T.A.T.u. – die 2002 in “All The Things She Said”, einer der ersten “queeren” Mainstream-Songs, ihre Scham noch im Regen wegwaschen wollten – sind endgültig vorbei.

Redelaune bei Post Malone

Post Malone sorgte dann noch für den Schlussakt auf der Space Stage: Der 1995 als Austin Richard Post in Dallas geborene Musiker gilt als Phänomen und überzeugte bereits mit Rap, Hip-Hop, Pop und seit 2024 auch mit Country-Musik. Davon zeigte er auch beim Frequency viel – etwa mit seinem Outfit: Bluejeans, Stiefel, kariertes Hemd und dicke Gürtelschnalle. Der Sänger mit den auffälligen Gesichtstattoos war in Redelaune und stellte sich gleich zwei Mal beim Publikum vor, ehe er ein um das andere Mal nach einem Becher griff und ihn gen Himmel streckte: “Cheers Motherfuckers!”, rief er in ruppiger Manier und zündete sich während des nächsten Songs eine Zigarette an – der pure Kontrast zu Chappell Roan. Ob es dasselbe Publikum wie kurz zuvor ist, darf wohl bezweifelt werden.

Begonnen hatte das Festival am Mittwoch schon um 14.00 Uhr bei knapp 30 Grad Celsius und strahlend blauem Himmel. Zum Auftakt am Mittwochnachmittag schien das Publikum die Hitze zu meiden. Wenige Besucher waren vor den Stages. Sie suchten die Schattenplätze am Festivalgelände. Viele Besucherinnen zogen bei der Wahl ihrer Outfits Bikini-Tops und Shorts vor, manche Männer gingen gleich oben ohne und mit Kappe.

Rund 30 Grad Celsius in den kommenden Tagen

Die Anreise verlief am Mittwoch laut ÖAMTC großteils ohne längere Staus. Das Rote Kreuz versorgte bis Festivalbeginn vor allem Gäste des Campinggeländes mit kleineren Verletzungen. Fünf Personen wurden ins Universitätsklinikum St. Pölten gebracht. Gecampt wird an der Traisen seit Montagmittag. Für Donnerstag und Freitag sind ebenfalls um die 30 Grad Celsius und viel Sonne prognostiziert.

Bis Freitag werden auf den diversen Bühnen unter anderem Balladensänger Shawn Mendes sowie die beiden Dance-Ikonen Kygo und Felix Jaehn zu hören sein. Für den Abschluss am Freitag hat sich Hollywoodstar und Hip-Hop-Größe Will Smith angesagt. Auch der britische Rapper Central Cee und die Kult-Raver Scooter werden auftreten.

Ausblick auf Frequency 2026

Während der Umbauphase zwischen Roan und Post Malone wurden überdies die ersten Bands für das Frequency Festival 2026 angekündigt: Die Rap-Rock-Band Kraftklub aus Chemnitz wird eine der Headliner sein. Fix dabei sein werden auch der deutsche Rapper Ski Aggu, das Berliner Musiker-Duo SDP sowie der kanadische Rapper bbno$ und der deutsche Sänger Souly. 2026 wird das Festival von 20. bis 22. August stattfinden.

(Von Ingrid Kornberger/APA)

(S E R V I C E – www.frequency.at/)

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