Von: bba
Bozen – Wo verläuft aktuell die Grenze in der Beziehung zwischen Mensch und Maschine? Wo endet der Bereich von Anwender*innen und wo beginnt jener der Maschine? Und welche Theorien, Methodologien, Instrumente und Einsichten brauchen wir, um weiter in noch unbekanntes Terrain vorzustoßen? Solche Fragen werden die Diskussionen auf der CHItaly 2021 animieren. Die 14. Auflage der alle zwei Jahre ausgetragenen Tagung der SIGCHI, des italienischen Ablegers einer internationalen wissenschaftlichen Gesellschaft im Bereich Mensch-Maschine-Interaktion, wird am 11. Juli an der Freien Universität Bozen eröffnet.
Die Tagung wird in hybrider Form, also teils online, teils in Präsenz, stattfinden. Organisiert wird sie von Professorin Antonella De Angeli (Freie Universität Bozen) und Prof. Luca Chittaro (Università di Udine), die auch den Vorsitz halten. Zur Eröffnung am kommenden Sonntag findet die interaktive Ausstellung (DIS) ASSEMBLING FUTURES: Co-imagining interactions statt, die von Marìa Menéndez-Blanco, Ceçil Uğur Yavuz und Jennifer Schubert von der unibz kuratiert wird. Mit elf Installationen von internationalen Künstlerinnen und Designerinnen wird das Publikum eingeladen, auf spielerische Art mit den Grenzen zu experimentieren, die sich in der Auseinandersetzung mit Technologie auftun.
In sechs parallelen Workshops werden dann wissenschaftliche Arbeiten zu immer drängenderen Thematiken vorgestellt: von Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion bei maschinellem Lernen und virtueller Realität über gesellschaftspolitische Folgen der Digitalisierung in ländlichen Regionen bis hin zu virtuellen Spielen und Augmented Reality.
In der eröffnenden Keynote Speech (Will Artificial Intelligence Remove Chance and Choice in Everyday Life?) wird Prof. Albrecht Schmidt von der Ludwig-Maximilians-Universität in München hinterfragen, wie viel Raum künftig infolge von Empfehlungen und anderen Lenkungen durch die Künstliche Intelligenz in unserem Alltag noch für den Zufall und glückliche Fügungen, aber auch für unsere Wahlfreiheit bleibt. Den Abschluss-Keynote wird Professorin Paola Bertola (Politecnico di Milano) halten und dabei darauf eingehen, inwiefern Big Data die Modebranche bei einer Wende in Richtung einer nachhaltigeren Produktion und Vermarktung unterstützen kann.
„Mit dieser hybriden Tagung möchten wir wissenschaftliche Erkenntnisse zu Fragen der Mensch-Maschine-Interaktion verbreiten, die auch aus demokratiepolitischer Perspektive immer zentraler werden. Im Mittelpunkt steht dabei das Thema, wie digitale Technologien persönliche, kollaborative und soziale Interaktionen gestalten können und welche Auswirkungen sie auf unser Leben haben”, erklärt Prof. Antonella De Angeli, die an der Fakultät für Informatik Mensch-Computer-Interaktion lehrt. „Umso wichtiger ist es für uns, auf Beiträge aus unterschiedlichen geographischen Regionen und wissenschaftlichen Disziplinen zählen zu können.“
Im Organsiationskomitee von CHItaly 2021 sitzen neben Professorin De Angeli (unibz) und Prof. Chittaro (uniud) die Forscherinnen Rosella Gennari, Alessandra Melonio, Maria Menendez Blanco, Ceçil Uğur Yavuz, Jennifer Schubert und Andrea Rezzani.