Von: mk
Brixen – Am Donnerstag hat in der Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen die Fachtagung “Sotto mentite spoglie – Macht – System – Gewalt” zum Thema strukturelle Gewalt stattgefunden.
Das „Netzwerk Gewaltprävention“ konnte dafür mehrere namhafte internationale sowie lokale ReferentInnen gewinnen. Die 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten sich aus der Bildungs-, Beratungs-, Jugend- und Sozialarbeit zusammen. Das Thema der strukturellen Gewalt wurde dabei aus der soziologischen, philosophischen, anthropologischen und pädagogischen Perspektive beleuchtet.
Die theoretischen Beiträge am Vormittag wurden mit Praxiserfahrungen in Workshops und Diskussionsrunden am Nachmittag abgerundet.
Die Inhalte reichten von der „kapitalistischen Landnahme und den neuen Unterklassen“ im Referat von Klaus Dörre, bis hin zur „Intersektionalität zwischen Rassismus und Sexismus“ mit Marina Della Rocca und den „Facetten struktureller Gewalt im Kontext von Flucht und Migration“ im Beitrag von Andreas Oberprantacher.
Am Nachmittag hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, die Inhalte vom Vormittag in drei Workshops zu vertiefen: Martin Pröstler thematisierte die Machtverhältnisse innerhalb von Organisationen, Beate Schuster die soziale Ausgrenzung und psychische Gewalt an Schulen und Marianella Sclavi stellte best practice-Beispiele von partizipativen Bürgerinitiativen vor.
Zwei moderierte Diskussionsrunden boten zudem die Gelegenheit, mit den Referenten in Austausch zu gehen. Marcella Pirrone, Elisabeth Tauber und Andrea Fleckinger beleuchteten die strukturelle Gewalt aus der Genderperspektive. Klaus Dörre, Andreas Oberprantacher und Simone Wörer zeigten Handlungsmöglichkeiten auf, welche einen Beitrag leisten können, um strukturelle Gewalt zu reduzieren.
Die Fachtagung wollte ein aktuelles, oft unterschätztes und verschwiegenes Thema ansprechen, um die Öffentlichkeit, Multiplikatoren und Fachleute in Südtirol über strukturelle Gewalt in seinen verschiedensten Facetten zu sensibilisieren.