Von: mk
Bozen – Ab dem heutigen 24. Oktober ist im Kulturzentrum Trevi-TreviLab in Bozen die Ausstellung über die faszinierende etruskische Zivilisation, die für ihre Kunst und Kultur berühmt ist, eröffnet. Die Ausstellung wird von der Landesabteilung Italienische Kultur gefördert und entstand dank der Zusammenarbeit mit dem Nationalen Etruskermuseum Villa Giulia unter der Leitung von Luana Toniolo. Das Museum bewahrt die weltweit bedeutendste Sammlung etruskischer Werke. Die Ausstellung wurde von Valentina Belfiore und Maria Paola Guidobaldi kuratiert.
An der Eröffnung nehmen Landesrat Marco Galateo, der Direktor der Kulturabteilung und Ressortdirektor Antonio Lampis, Marisa Giurdanella, Direktorin des Amtes für Kultur, und Stefania Lorandi, Projektleiterin, teil. Erwartet werden zudem Gäste aus dem Nationalen Etruskermuseum sowie deren Direktorin und die Kuratorinnen der Ausstellung.
“Etrusker. Künstler und Handwerker” ist die zweite Etappe des mehrjährigen Projektes “Geschichte der Kunst mit den großen Museen” der Abteilung Italienische Kultur, das (Kunst-)Geschichte durch die Zusammenarbeit mit bedeutenden Museen nach Bozen holt. Das Publikum soll dabei auf Entdeckungsreise durch alte und moderne Zivilisationen gehen. Gleichzeitig wird in den Ausstellungen gezeigt, wie sich im Laufe der Jahrhunderte die Beziehung zur gesellschaftlichen Rolle des Künstlers entwickelt hat. Eine Gelegenheit, “das Interesse an der Kultur und dem reichen künstlerischen Erbe, das in den großen Museen Italiens bewahrt wird, lebendig zu halten”, betont Landesrat Galateo.
Eine Reise in das Herz einer antiken Zivilisation
Bei der im Centro Trevi geplanten Ausstellung handelt es sich um eine Reise in das Herz einer antiken Zivilisation und deren künstlerische und handwerkliche Produktion: “Die Etrusker waren bevorzugte Gesprächspartner der Phönizier, Griechen und Römer. Anhand des etruskischen Kunsthandwerks können wir versuchen, ihre Vorbilder, ihre Inspirationsquellen, ihre Bildsprache, ihre Beziehung zu Natur und zum Heiligen oder die Einflüsse, die sie auf andere Kulturen ausübten, zu verstehen”, sagt Kuratorin Valentina Belfiore. “Mit der erforderlichen Auswahl bedeutender Objekte will die Ausstellung einen kompakten, aber eindrucksvollen Überblick über die Meisterwerke und die charakteristischsten Produktionen der Handwerkskunst, das etruskische Pantheon und die Formen der Verehrung bieten”, ergänzt dazu die Direktorin der Villa Giulia, Luana Toniolo.
Die Ausstellung ist in acht Abschnitte gegliedert: Der Rundgang beginnt mit den Werken, die am engsten mit dem Bestattungsritus verbunden sind, für den sich das etruskische Kunsthandwerk seit seinen Anfängen durch seine Originalität und hohe Qualität auszeichnete. Weiter geht es mit typisch etruskischem Kunsthandwerk, darunter die Buccheri, eine spezielle schwarz gefärbte Keramik mit glänzender Oberfläche.
Es folgt der Abschnitt, der den Namen etruskischer Künstler und Handwerker gewidmet ist. Ein Beispiel dafür ist Velthur Ancinies, dessen Name durch eine eingeritzte Signatur auf einem Fragment bekannt ist. Dadurch war es ermöglicht die gesamte Produktion der etruskisch-korinthischen Rosetten-Gruppe seiner Werkstatt zuzuschreiben. Neben den signierten Werken sind auch Beispiele für die charakteristische Produktion von bronzenem Tafelgeschirr und anderen Gefäßen für Symposien und Körperpflege zu sehen.
Ein weiteres Objekt von großer Bedeutung war der Spiegel, ein weibliches Accessoire mit einer präzisen praktischen Funktion, das auch in männlichen Gräbern nachgewiesen wurde. Die Bronzebearbeitung, für die sich die Etrusker auszeichneten, wurde auch für das Schmieden und Ziselieren von Waffen verwendet, wie ein schönes Beispiel eines etruskisch-italischen Helms zeigt, der auch als Kriegsbeute ausgestellt werden konnte. Spitzenleistungen vollbrachten die Etrusker auch im sakralen Bereich. Diesem Thema ist der letzte Abschnitt der Ausstellung gewidmet.
Die für diese Ausstellung ausgewählten Exponate werden von Anschauungsmaterial begleitet, das es ermöglicht, die einzelnen Werke in einen Kontext zu stellen. Gleichzeitig können Interessierte dadurch die Entwicklung einer Zivilisation zu verfolgen, die die Geschichte der Halbinsel und Europas geprägt hat und die wie wenige nach zweitausend Jahren immer noch in der Lage ist, das Publikum zu faszinieren.
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