Von: ka
Bozen/Murcia – Der KFS war auch zu dieser internationalen Konferenz der FAFCE (Föderation der katholischen Familienverbände) zusammen mit den Mitgliedern und Netzwerkpartner aus ganz Europa eingeladen. Diesmal fand das Treffen vom 02. – 04. Mai 2023 im spanischen Murcia statt.
Die FAFCE ist gewachsen nun gehören auch Malta und Ungarn dazu. „Netzwerken mit anderen europäischen Staaten bzw. Katholischen Organisationen, welche die Position von Familien vertreten, ist wichtig. FAFCE hat die Aufgabe, unsere Verbände mit deren Positionen für Familie auf EU-Ebene zu vertreten!“, sagt KFS-Präsidentin Angelika Mitterrutzner, die in ihrer Doppelfunktion (zusätzlich ist sie FAFCE-Vize-Präsidentin) zusammen mit Samantha Endrizzi (KFS-Geschäftsführerin) den Katholischen Familienverband Südtirol in Spanien vertreten hat. Zusammen mit den der FAFCE angeschlossenen Familienverbänden setzt sich der KFS verstärkt auch weiterhin für die Südtiroler Familien und deren Anliegen auf europäischer Ebene ein.
Krise der Einsamkeit
Die FAFCE begrüßt den von der Europäischen Kommission für 2023 erwarteten neuen umfassenden Ansatz zur psychischen Gesundheit und stellt fest, dass dabei die Krise der Einsamkeit, die unsere Gesellschaften erleben, nicht ignoriert werden darf. Außerdem weist sie darauf hin, dass diese im Guten wie im Schlechten mit der rasanten Entwicklung der
künstlichen Intelligenz sowie der Informations- und Kommunikationstechnologien in den letzten Jahren zusammenhängt und betont, dass der Zweck der digitalen Technologien darin besteht, ein Werkzeug für die Kommunikation zu sein, und niemals ein Selbstzweck: „Die digitale Konnektivität reicht nicht aus, um Brücken zu bauen. Sie ist nicht in der Lage, die Menschheit zu vereinen” (Fratelli Tutti, 2020).
Auch auf die Bedeutung der Familie in der digitalen Bildung wurde beim FAFCE-Treffen hingewiesen: Die Unterscheidung zwischen dem Realen und dem Virtuellen, zwischen dem Objekt und seinem Bild ist ein Lernprozess, der das kritische Denken schult und zur Entdeckung der Komplexität der Welt führt. Bedauert wird das Fehlen wirksamer rechtlicher Instrumente, um Kinder wirklich vor dem Zugang zur Online-Pornografie zu schützen und betont wurde auch, dass es sich hierbei um eine Frage der öffentlichen Gesundheit handelt, die sich sowohl auf Erwachsene als auch auf Kinder auswirkt und katastrophale Folgen auf individueller, familiärer und gemeinschaftlicher Ebene hat. Erinnert wurde daran, „dass Netzwerke von Familien in Zusammenarbeit mit Schulen und lokalen Gemeinschaften eine wesentliche Rolle bei der Vorbeugung und Bekämpfung dieser Plage und bei der Heilung derjenigen spielen, die im Strudel der Sucht gefangen sind.” (Papst Franziskus, Audienz zum XXV. Jahrestag der FAFCE).
Die FAFCE fordert die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten auf, die Rolle von Familiennetzwerken und -verbänden als Partner, zusammen mit den Akteuren der informellen Betreuung und den Schulen, bei der Entwicklung einer europäischen Strategie für psychische Gesundheit anzuerkennen. Hier gehe es um ein „Recht auf Unterbrechung der Berufstätigkeit” anzuerkennen, insbesondere dann, wenn dadurch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die Eltern verbessert werden kann. Auch die Einführung eines arbeitsfreien Sonntags und Förderung einer „Offline”-Ruhezeit, die sozialen Kontakten und der Sozialisierung innerhalb der Familie gewidmet ist, wird angepeilt.
Familien und Eltern sollen darin unterstützt werden, Kindern den Umgang mit digitalen Werkzeugen „menschlich” beizubringen und dabei auf die psychische Gesundheit und die ganzheitliche Entwicklung der Kinder zu achten. Die wirksame Umsetzung des gesetzlichen Verbots des Zugangs von Kindern zur Online-Pornografie soll sichergestellt und Präventionsprogramme aufgelegt werden, um das wachsende Problem der selbst erstellten sexuell eindeutigen Inhalte anzugehen.
Die Anerkennung der Online-Pornografie als Problem der öffentlichen Gesundheit und der allgemeinen Krise der öffentlichen Gesundheit, die sie für alle, Kinder, Erwachsene, Männer und Frauen, verursacht, und aktive Unterstützung von Sensibilisierungsprogrammen, ist eine weitere Forderung, die aus der FAFCE-Konferenz in Spanien Anfang Mai hervorgeht.