Gedenkfeier für Sepp Kerschbaumer und seine Mitstreiter

Die „Muttergottes der Häftlinge“ am Montag in St. Pauls

Freitag, 05. Dezember 2025 | 10:34 Uhr

Von: Ivd

St. Pauls – Sie ist ein außergewöhnliches Zeichen der Dankbarkeit und des Glaubens: die Statue der „Muttergottes der Häftlinge“. Politische Gefangene überreichten sie in den 1960er-Jahren dem damaligen Auslandsseelsorger Pfarrer Josef Maas als Zeichen ihrer tiefen Verbundenheit und Anerkennung für seine geistliche Begleitung – vor, während und nach dem Mailänder Prozess.

Pfarrer Maas, heute 95 Jahre alt, war in jenen Jahren als Gefängnisseelsorger in Mailand tätig. Im August 2025 brachte er die Statue – mehr als sechs Jahrzehnte nach den dramatischen Ereignissen – nach Südtirol zurück, in die Heimat jener Männer, die sie ihm einst schenkten.

Maas erinnert sich an eindrucksvolle Momente der Glaubenskraft hinter Gefängnismauern: „Ich feierte mit den Häftlingen regelmäßig die Heilige Messe, sprach mit ihnen über ihre Sorgen und erlebte bewegende Momente des Glaubens. Sepp Kerschbaumer bat darum, dass die Sichtfenster der Zellen – die sogenannten Sportelli – täglich um 18 Uhr geöffnet werden. Waren sie offen, begann Kerschbaumer mit dem Rosenkranz, den alle Mitgefangenen mitbeteten. Dieses gemeinsame Gebet war für sie Quelle von Trost und Stärke in einer schweren Zeit.“

Zur Bedeutung der Statue sagt Maas: „Für diese Männer war die Muttergottes ein Zeichen der Hoffnung in großer Not. Mir war es ein Herzensanliegen, die Figur nach Südtirol zurückzubringen – dorthin, woher die Männer stammten, die sie mir anvertraut haben.“

Die „Muttergottes der Häftlinge“ wird am Montag die Gedenkfeier für Sepp Kerschbaumer und seine Mitstreiter in St. Pauls begleiten. Die Feier beginnt um 10.15 Uhr mit einer Heiligen Messe in der Pfarrkirche St. Pauls, zelebriert von Pater Reinald Romaner.

Bezirk: Überetsch/Unterland

Kommentare

Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen