Le nozze di Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart am 1. und 2. April im Stadttheater Bozen

Die Oper aller Opern

Dienstag, 28. März 2017 | 10:49 Uhr

Von: pf

Bozen – OPER.A 20.21, die regionale Opernsaison der Stiftung Haydn von Bozen und Trient, bringt nach drei zeitgenössischen Musiktheaterstücken, ein klassisches Meisterwerk von Wolfgang Amadeus Mozart auf die Bühne: Am 1. und 2. April wird die turbulente Komödie Le nozze di Figaro in einer Inszenierung des musicalerprobten Regisseurs Gil Mehmert im Bozner Stadttheater gezeigt.

Neben vier zeitgenössischen Titeln steht auf dem Spielplan der regionalen Opernsaison OPER.A 20.21 auch ein traditionelles Meisterwerk: Wolfgang Amadeus Mozarts geniale, gesellschaftssatirische Komödie Le nozze di Figaro. Die Oper wird am 1. April (20.00 Uhr) und am 2. April (17.00 Uhr) in einer Inszenierung der Oper Leipzig im Bozner Stadttheater gezeigt.

Der musicalgeschulte Regisseur Gil Mehmert katapultiert das Stück über Liebe, Leidenschaften und Intrigen in die frühen 60er Jahre. Es dirigiert das Haydn Orchester Enrico Calesso. Der Haydn Chor wird von Luigi Azzolini geleitet. Bühnenbild: Jens Kilian. Kostüme: Falk Bauer. Light designer: Andrea Fuchs. Dramaturgie: Elisabeth Kühne. Koproduktion: Oper Leipzig, Stiftung Haydn von Bozen und Trient

Besetzung: Gal James (Contessa d‘Almaviva), Olena Tokar (Susanna), Wallis Giunta (Cherubino), Karin Lovelius (Marcellina), Magdalena Hinterdobler (Barbarina), Mathias Hausmann (Conte d’Almaviva), Sejong Chang (Figaro), Randall Jakobsh (Don Bartolo), Dan Karlström (Basilio), Patrick Vogel (Don Curzio), Roland Schubert (Antonio).

In der Inszenierung der Oper Leipzig versetzt Regisseur Gil Mehmert die Mozartoper in die 1960er-Jahre, alle Highlights und Marotten dieser Zeit inbegriffen. Figaro, ein junger Draufgänger, trägt sein Hemd offen und die Blumenmädchen stecken in kurzen Flower-Power-Kleidchen. Cherubino wird zum jugendlichen Rebell mit Haartolle und David-Bowie-Look, der seine Arie – wie könnte es anders sein – mit einer Gibson begleitet.

Mozarts Oper Le nozze di Figaro handelt von den Irrungen und Wirrungen in der Liebe. Für Mozart, der mit dieser Oper die erfolgreiche Zusammenarbeit mit seinem Librettisten Lorenzo Da Ponte begründete, lieferte diese Opera buffa den perfekten Vorwand, um mit der Klassengesellschaft seiner Zeit abzurechnen, die kurz darauf in den Strudel der Französischen Revolution geraten sollte. Die dichte, närrische Handlung der Oper dreht sich um Männer und Frauen, denen im Laufe eines Tages voll überbordender Leidenschaft die verrücktesten und komischsten Dinge widerfahren. Parallelen zur Gegenwart sind gewollt und alles andere als zufällig. Mozart beendete seine Arbeit an Le nozze di Figaro am 29. April 1786. Bereits zwei Tage später ging die Oper am alten Wiener Burgtheater über die Bühne, unter der Leitung des Komponisten selbst. Die Begeisterung des Publikums war so groß, dass sich der Kaiser nach der dritten Aufführung gezwungen sah, die Anzahl der Zugaben per Dekret zu beschränken, damit die Aufführungsdauer nicht überhandnahm. Mit dem gleichen Enthusiasmus wird die Oper auch heute noch aufgenommen.

An beiden Aufführungstagen findet jeweils eine Stunde vor Aufführungsbeginn eine Operneinführung mit dem Musikwissenschaftler und Mozart-Experten Giacomo Fornari statt. Am 1. April um 19.00 Uhr und am 2. April um 16.00 Uhr im Foyer des Bozner Stadttheaters.

Musikalische Leitung: Enrico Calesso

Er wurde in Treviso geboren und studierte Klavier am Konservatorium von Venedig sowie Orchesterdirigieren in Wien. Während seiner Ausbildung war er als Assistent bei den Bregenzer Festspielen und den Wiener Festwochen tätig. Von 2008 bis 2011 war er Musikdirektor des Festivals Operklosterneuburg. 2010 wurde er als Generalmusikdirektor an das Mainfranken Theater Würzburg berufen. Im Laufe seiner Karriere dirigierte er Orchester wie die Wiener Symphoniker, das Wiener Radiosymphonieorchester, das Berner Symphonieorchester, die Norddeutsche Philharmonie Rostock, die Nordwestdeutsche Philharmonie, das Orchestre Symphonique de Mulhouse, das Orchestra Filarmonia Veneta und das Philharmonieorchester von Rzeszów.

Inszenierung : Gil Mehmert

1965 im nordrheinwestfälischen Werne geboren, studierte Mehmert zunächst Musik in Köln und absolvierte danach den Studiengang Regie an der Hochschule für Musik und Theater in München. Im Anschluss leitete er verschiedenste Musiktheaterproduktionen an den wichtigsten Bühnen Europas. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, wie etwa dem Regiepreis des Impulse-Festivals 2001, dem Preis für die beste Regie der Bayerischen Theatertage, dem Preis der Inthega sowie dem Hamburger Rolf-Mares-Preis. Seit 2003 ist er Professor an der Folkwang Universität Essen und Dozent an der Bayerischen Theaterakademie München. Er inszenierte die deutsche Uraufführung der Hexen von Eastwick am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen, die Uraufführung von Der Ghetto Swinger an den Hamburger Kammerspielen, Les Misérables für die Oper Magdeburg oder Jesus Christ Superstar an der Oper in Bonn. In der Spielzeit 2015/2016 inszenierte er Le nozze di Figaro in Leipzig.

Info:

Tel. 0471 053800

ticket@stadttheater.bozen.it

www.haydn.it

Bezirk: Bozen