Der populärste aller Countertenöre beim südtirol festival merano

Die Traumfabrik

Freitag, 07. September 2018 | 16:45 Uhr

Meran – Liebesschnulzen, Superhelden, blutige Kämpfe, exotische Schauplätze und utopische Happy Ends: Virtuos verknüpft die Barockoper Sprechgesang, Instrumentalnummern, Arien und Tänze zu einer opulent ausgestatteten Phantasiewelt – dieses Highlight im Konzertprogramm des südtirol festival merano . meran skizziert die Entwicklung von Händels musikalischem Illusionsentertainment, von der ersten 1705 für das Theater am Gänsemarkt in Hamburg produzierten Hit-Oper „Almira“ bis zum Musikdrama „Serse“, das 1738 in London durchfiel. Wenn Philippe Jaroussky – der populärste aller Countertenöre – am 11. September im Kursaal Arien und Duette aus den Händel-Opern „Ariodante“, „Lotario“, „Almira“, „Rodelinda“, „Serse“, „Giulio Cesare“ und „Scipione“ singt, kann man die „Engelsstimmen“ aus dieser maßlosen Traumfabrik wieder hören. Begleitet wird er dabei von der ungarischen Sopranistin Emöke Baráth und dem französischen Kammerensemble Artaserse. Beginn ist um 20.30 Uhr.

„Er ist der beste Countertenor der Gegenwart“, so Spiegel online über Philippe Jaroussky, der sich als einer der großen Sänger unserer Zeit international etabliert hat. Mühelos klettert die Stimme des „Strahlengotts unter den Countertenören“ (Süddeutsche Zeitung) in hohe Sopranlagen und bewältigt virtuoseste Koloraturen nuancenreich und mit schwebender Leichtigkeit. Philippe Jaroussky wurde 1978 geboren und studierte Violine, Klavier und Komposition an den Musikakademien von Versailles und Boulogne. Sein Gesangsstudium begann er 1996 bei Nicole Fallien, daran schlossen sich Studien in Alter Musik bei Michel Laplenie und Kenneth Weiss an der Ecole de Musique National-Régional in Paris an. Sein Repertoire reicht vom Schwerpunkt Barock über französische Lieder bis zur zeitgenössischen Oper. Mehrfach wurde Philippe Jaroussky mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet, etwa 2005 als bester Nachwuchskünstler und 2008 als Sänger des Jahres – als erster und bisher einziger Countertenor in der Geschichte dieses Preises. Zu den weiteren Auszeichnungen gehören der Preis der deutschen Schallplattenkritik, der Diapason d’Or, der Choc du Monde de la Musique, der Gramophone Award, der Midem Classical Award, der Händel-Preis der Stadt Halle sowie der BBC Music Vocal Award. 2017 eröffnete die „L’Académie Musicale Philippe Jaroussky“ im Konzerthaus Seine Musicale in Boulogne-Billancourt. Die Akademie widmet sich der Förderung junger Menschen im Alter von 7 und 12 Jahren und der Unterstützung junger Künstler zwischen 18 und 25 Jahren. Im Herbst 2017 veröffentlichte er sein erstes Händel-Album mit seinem Ensemble Artaserse.

Im Jahr 2002, nach langer Zusammenarbeit in den renommiertesten Barockensembles in Frankreich und anderen europäischen Ländern, schlossen sich befreundete Musikerinnen und Musiker zum Ensemble Artaserse zusammen: Christine Plubeau (Viola da Gamba), Claire Antonini (Theorbe), Yoko Nakamura (Cembalo und Orgel) und, natürlich, Philippe Jaroussky (Countertenor). In Oktober 2002 gaben sie ihr erstes Konzert im Théâtre du Palais-Royal in Paris mit den „Musiche a voce sola“ des italienischen Komponisten Benedetto Ferrari. Diese Musik wurde vom französischen Label Ambroisie auf CD eingespielt und erhielt bedeutende Auszeichnungen. Die Diskographie des Ensembles umfasst neben Benedetto Ferraris „Musiche a voce sola“ zwei erfolgreiche Alben für Virgin Classics: Virtuose Kantaten von Vivaldi und „Beata Vergine“ mit italienischen Marienkompositionen des 17. Jahrhunderts.

Die Sopranistin Emöke Baráth studierte an der Franz Liszt Akademie in Budapest sowie am Konservatorium Luigi Cherubini in Florenz und hat zahlreiche Wettbewerbe gewonnen: den ersten Preis und Publikumspreis beim Gesangswettbewerb für Barockoper „Pietro Antonio Cestin“ in Innsbruck, den Grand Prix der Verbier Festival-Akademie, den Junio Prima Preis des Prima-Primissima-Wettbewerbs in Budapest und eine Nominierung als beste Nachwuchssängerin beim International Opera Award. Im Verlauf ihrer Karriere hat sich Emöke Baráth auf das Musiktheater des Barockzeitalters spezialisiert. Im Mai 2018 erschien bei Erato/Warner Classica die Weltersteinspielung der 1774 in Neapel aufgeführten Fassung von Christoph Willibald Glucks Barockoper „Orfeo ed Euridice“, auf der sie neben Philippe Jaroussky, Amanda Forsythe und den Barocchisti unter Diego Fasolis zu hören ist.

Infos & Tickets

Kartenbüro: Freiheitsstraße 29, Meran

Öffnungszeiten: 9.00 bis 13.00 und 17.00 bis 19.00 Uhr

Samstags 9.00 bis 13.00 Uhr, sonntags geschlossen

Tel. 0473/49 60 30

www.meranofestival.com

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt