Von: bba
Bozen/Brixen – Im Rahmen einer feierlichen Vesper hat Diözesanbischof Ivo Muser gestern Abend in Brixen den Lektoren- und Akolythendienst an Roman Aukenthaler übertragen. Diese so genannte Dienstübertragung ist ein
wichtiger Schritt auf dem Weg zum Ständigen Diakonat.
Der 49-jährige Roman Aukenthaler aus Gasteig (Ratschings) engagiert sich seit über zehn Jahren als Lektor und Kommunionhelfer in seiner Pfarrgemeinde in Sterzing. Aukenthaler, der als Straßenwärter beim Straßendienst Eisacktal arbeitet, hat die Brixner Theologischen Kurse absolviert und bereitet sich seit zwei Jahren auf das Ständige Diakonat vor.
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Diakonat ist die Dienstübertragung durch den Bischof. Gestern Abend hat Diözesanbischof Muser in der Seminarkapelle des Priesterseminars in Brixen Roman Aukenthaler das Lektorat und das Akolythat übertragen. Die Beauftragung zum Dienst des Lektors erinnert die Kandidaten an ihren
zukünftigen Verkündigungsdienst; die Beauftragung mit dem Dienst des Akolythen unterstreicht die besondere Verantwortung für die Eucharistie. Der Begriff Akolyth stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Begleiter“ oder „Gefolgsmann“. Per Definition ist ein Akolyth ein Laie, der dazu bestellt ist, einen liturgischen Dienst auszuüben. Im Bedarfsfall hilft er bei der Spendung der Kommunion, verrichtet den Altardienst oder nimmt die Aussetzung des Allerheiligsten zur Verehrung durch die Gläubigen vor.
„Der Dienst des Lektors erinnert uns daran, dass wir Kirche unter dem Wort Gottes sind. Es ist ein Wort, das aufrichtet und tröstet; ein Wort, das uns herausfordert und oft auch in Frage stellt; ein Wort, das uns nicht nach dem Mund redet; ein Wort, das uns oft auch unruhig macht und das uns einen Spiegel vor Augen hält. Lieber Roman, ich wünsche dir, dass du ein Hörer des Wortes sein kannst. Wer das Wort Gottes anderen vorträgt, muss
zuerst selber auf dieses Wort hören“, sagte Bischof Muser zu Aukenthaler.
Weiters sagte der Bischof bei der Dienstübertragung: „Lieber Roman, du wirst heute auch zum Akolythen beauftragt. Damit darfst du im Auftrag der Kirche die Heilige Kommunion im Gottesdienst austeilen und sie den Kranken bringen. Dieser Dienst ist zuerst ein Auftrag an dich: Dass du immer mehr hineinwächst in das Geschehen und in das Geheimnis der Eucharistie. Du wirst nicht in erster Linie beauftragt, um etwas zu tun,
sondern, um eine Beziehung zu leben und diese Beziehung im Sakrament zu den Menschen zu tragen.“
Mit der Dienstübertragung ist Roman Aukenthaler berechtigt, das Wort Gottes in der Liturgie zu verkünden, eigenständig Wortgottesfeiern zu leiten, die Kommunion in der Eucharistie auszuteilen und sie den Kranken zu bringen.